Du nennst eine moderne DSLR dein eigen? Kein Wunder, die Fotografie ist heute vor allem eines: digital. Dennoch: Analoge Objektive sind nach wir vor cool. Und zwar aus diesen neun Gründen.
Okay, die digitale Fotografie bietet dir viele Vorteile. Per Autofokus sind heutige Objektive blitzschnell. Außerdem sind sie dank modernster Technik selbst bei Offenblende knackscharf. Und das sogar bis zu den Rändern. Warum also auf eine moderne DSLR ein „verstaubtes“ Objektiv aus dem längst veralteten, weil analogen Zeitalter schrauben? Gründe hierzu gibt es tatsächlich einige…
9 gute Gründe pro analoge Objektive
1. So richtig Oldschool
Ja, analoge Objektive sind heute richtig böse oldschool. Aber genau das ist schon der erste Vorteil. Ein analoges Objektiv gibt deinen Bildern einen ganz anderen Touch. Oldschool halt. Diesen Look kriegen digitale Objektive gar nicht mehr hin.
2. Enorme Qualität
Ob du es glaubst oder nicht, analoge Objektive versprechen außerdem eine Qualität, die heute eher selten zu finden ist. Doch auch das ist kein Wunder: Viele der früheren Objektive sind aus Metall (!) gefertigt. Heute? Kunststoff. Was letzten Endes haltbarer ist, dürfte wohl klar sein.
3. Hohe Lichtstärke
Zumal analoge Objektive oft über eine lichtstarke Offenblende verfügen. Interessant ist das vor allem in der Porträtfotografie oder auch Makrofotografie, Stichwort unscharfer Hintergrund bzw. wenig Tiefenschärfe. Lichtstarke (digitale) Objektive haben bei einer Offenblende jedenfalls schnell ein Problem, analoge Objektive nicht.
4. Ein Bokeh zum Niederknien
Damit haben wir schon ein weiteres Pro für die alten Gläser: das Bokeh. Das ist besonders. Speziell. Einfach kein Vergleich zu modernen Objektiven.
5. Stilmittel Unschärfe
Gleiches gilt für die Unschärfe speziell an den Rändern, die auf den ersten Blick eigentlich ein Nachteil ist. Aber genau diese Unschärfe kannst als Stilmittel einsetzen, das deinen Bildern den letzten und wieder ganz besonderen Schliff verleiht.
6. Gläser für die Ewigkeit
Dennoch: Die Gläser früherer analoger Objektive sind nach wir vor top. Oft sogar besser als die heutiger Kit-Objektive. Obwohl die analogen Vorgänger teilweise 20, 30 Jahre alt sind.
7. Der Preis ist heiß
Der Clou an der Sache: Ein altes analoges Objektiv bekommst du quasi für ein Taschengeld. Während du für ein modernes digitales Objektiv schnell ein paar hundert Euro löhnen musst, sind es für ein analoges Objektiv teilweise nur schlappe 30, 40 Euro. In der modernen Fotografie kein Geld.
8. Lerneffekt ohne Autofokus
Davon ab lernst du mit einem analogen Objektiv einiges dazu. Blende, Schärfe; das stellst du bei einem analogen Objektiv alles manuell ein. Autofokus gibt es hier nicht.
9. Geschärftes Bewusstsein
Entsprechend fotografierst du mit einem analogen Objektiv viel bewusster. Heute bei den digitalen Objektiven ballerst du dagegen ein Bild nach dem anderen durch. Analog ist da einfach anders. Eben bewusster.
Adapter: So paarst du Kamera & Objektiv
Nun fragst du natürlich, wie du ein uraltes analoges Objektiv auf deine ultramoderne Spiegelreflex schrauben kannst? Im Grunde ist die Paarung von alt und neu gar nicht so schwer – dank eines Adapters bzw. Adapterringes. Dieser zeigt auf der einen Seite den typischen Bajonettanschluss (Kamera) sowie auf der anderen den Oldschool-Aufsatz für das Objektiv. Top: Auch solche Adapterringe bekommst du schon für 20, 30, 40 Euro. Einmal mehr kein Geld, zumindest in der Fotografie.
Wichtig: Die Hersteller moderner Spiegelreflexkameras haben quasi alle ihr eigenes Bajonett. Hier musst du also auf deine Kamera bzw. deinen Hersteller achten. Bei Fuji heißt der Anschluss z.B. X-Mount, bei Canon ist es das EF-Bajonett.
Übrigens wagen so manche Hersteller wieder den analogen „Sprung“ zurück. Samyang oder Walimex sind nur einige Namen, selbst Zeiss ist wieder dabei. Das speziell bei letzterer Marke der „günstig-Vorteil“ wegfällt, darf dich allerdings nicht schocken. Die ersten zwei Namen bieten dir jedoch durchaus neue (analoge) Objektive zu akzeptablen Preisen. Mitunter sogar samt eines M42-Adapters zum sofortigen Ausprobieren auf deiner DSLR.
Lange Rede, kurzer Sinn: Probiere ein analoges Objektiv einfach mal aus. Die Ergebnisse überraschen dich, garantiert.
Analoge Objektive lassen sich oft an einer DSLR nicht gut montieren. Sie kollidieren mit dem Spiegel, oder sie benötigen einen Adapter mit einer Linse, der die Bildqualität stark beeinträchtigt. Da ist es viel besser, eine gängige System-Kamera zu verwenden. Die größte Auswahl an Adaptern hat man vor allem bei Sony E Anschluss, aber auch bei Canon und Nikon.
Dass native Linsen ihre Vorteile haben, steht natürlich außer Frage. Vintage-Objektive haben aber auch ihren Charme, der viele Fotografen magisch anzieht. 🙂