Front Fokus? Back Fokus? Noch nie gehört? Kein Problem. Erlebt hast du das Duo eventuell trotzdem schon mal. Denn bei Front- und Back-Fokus handelt es sich um eine Fehlfokussierung. Wie du diese erkennen und beheben kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Bist du mit dem Fokus deiner Kamera zufrieden? Wenn ja, herzlichen Glückwunsch. Wenn nein, unternimm etwas dagegen. Denn dann bist du möglicherweise Opfer des Frontfokus bzw. Backfokus geworden. Was das ist? Ganz einfach: Fokussiert du mit deiner Kamera einen gewissen Punkt an, legt diese quasi eigenmächtig den Fokus nach vorn oder hinten.
Zur Veranschaulichung ein ganz simples Beispiel: Du bist im schönen Harz unterwegs und willst ein Foto vom Brocken schießen. Logisch, dass du in diesem Fall eben den Brocken mit seinem bekannten rot-weißen Funkmast fokussiert. Weil genau dieser knackscharf sein soll.
Der Fokus weiß nicht, was du willst
Nun aber lässt dich deine Technik hängen. Weil diese eben nicht den Brocken fokussiert, sondern stattdessen eine der vielen verkrüppelten Brockenfichten davor. Oder aber eine dahinter. In diesem Fall bist du dem Front-Fokus bzw. dessen Bruder Back-Fokus aufgesessen.
Anders ausgedrückt: Der Frontfokus legt den Fokus vor dein gewünschtes Motiv, der Backfokus dahinter. Obwohl du – und das ist die Krux – den Fokus genau auf den Brocken gelegt hast. Das Ergebnis ist jedenfalls dasselbe. Irgendein Baum im Vorder- oder Hintergrund ist knackscharf, der Brocken dagegen etwas unscharf. In der Landschaftsfotografie ist das mitunter noch entschuldbar. Fotografierst du jedoch gern mit weit geöffneter Blende, hört der Spaß auf. Weil das Bild misslungen ist und prompt in den virtuellen Papierkorb fliegt.
Front- & Back-Fokus: Das Objektiv ist schuld
Schuld bist aber nicht du, sondern dein Objektiv, deine Kamera oder beides. Wie jetzt…beides war horrend teuer und soll trotzdem nicht perfekt sein?
Tatsächlich kommt dieser Fehler bei der teuersten Technik vor und ist besonders bei Spiegelreflexkameras nicht ungewöhnlich. Solche Fehler sind zugegeben nicht die Norm, aber auch nicht so selten. Spiegellose Systemkameras können aus technischer Sicht keinen Back-/Frontfokus entwickeln, da die Schärfe direkt auf der Sensorebene gemessen wird. Allerdings geistert in diversen Fotografie-Foren immer mal wieder die Aussage herum, dass es doch möglich sei.
Immerhin kannst du den Frontfokus bzw. Backfokus recht leicht erkennen und beheben.
Fokusfehler erkennen und beheben
Zum Erkennen musst du lediglich bei großer Blende ein Lineal etwas schräg abfotografieren und dabei die Null (oder eine andere Zahl) fokussieren. Ist diese knackscharf? Oder stattdessen eine Zahl davor oder dahinter? Entsprechend liegt entweder ein Front-Fokus oder ein Back-Fokus vor.
Es gibt auch spezielle Kalibirierungswerkzeuge Anzeige wie dieses auf unserem Beispielfoto. Dabei handelt es sich eigentlich nur um eine klappbare Karte mit aufgedrucktem Lineal. Kostet nicht die Welt, ist aber ganz nützlich, wenn du einer Fehlfokussierung auf die Spur gehen willst.
Tipp: Übertrage das Bild auf deinen PC und wandele es in schwarz-weiß. Es lohnt zudem, wenn du in das Bild zoomst.
Ist der Fokusfehler erkannt, kannst du diesen beheben. Gute (teure) Kameras wie die Nikon D7000 oder D700 erlauben bei leichten Fehlern eine Korrektur direkt im Menü (System > AF-Feinabstimmung). Und zwar für jedes Objektiv einzeln. Ein Mittelklassemodell wie die Nikon D5300 bietet diese Korrektur dagegen nicht. Was nun?
Jetzt kannst du leider nur noch Kamera und Objektiv zum Hersteller oder zu einer Vertragswerkstatt einschicken. So kann beides im Werk feinjustiert werden.
Übrigens: Je mehr du die Blende schließt, desto weniger fällt der Fehler ins Gewicht.
Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links (Anzeigen). Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werden wir mit einer Provision beteiligt. Für Dich entstehen dabei keine Mehrkosten. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.