Du willst deine Kamera pimpen und überlegst dir den Kauf von diversen Filtern? Eine prima Idee, allerdings stehst du prompt vor der Wahl: Runde Filter oder eckige Filter? Wir nennen dir die Vorteile beider Optionen.
Klären wir zuerst einmal den Unterschied zwischen runden und eckigen Filtern. Runde Filter sind mit einem Gewinde versehen, womit du diese direkt auf das Objektiv schraubst. Hier zeigt sich prompt die größte Krux, denn das Gewinde muss zum Objektiv passen. Beispiel: Hast du ein Weitwinkelobjektiv mit 52 mm Gewinde, muss der Filter – egal ob Verlaufs-, ND- oder Polfilter – ebenfalls 52 mm messen. Heißt in der Praxis: Du brauchst für Weitwinkel-, Tele- oder Tilt-Shift-Objektiv in der Regel jeweils eigene Sätze an Filtern. Weil die Objektive verschieden große Gewinde haben.
Ein eckiger Filter ist tatsächlich eckig, sprich quadratisch oder leicht rechteckig. Viel wichtiger aber: Diese Filter haben quasi eine Universalgröße, benötigen dafür aber einen speziellen Filterhalter sowie einen Adapterring. Letzteren schraubst du auf dein Objektiv, auf den Adapter kommt dann der Filterhalter, der schließlich die Filter aufnimmt. Welches System ist nun besser?
Die Vorteile runder Filter
Die Vorteile runder Filter sind jedenfalls schnell aufgezählt. Du brauchst erstens nicht groß „fummeln“, sondern schraubst deinen Filter einfach auf das Objektiv. Fertig. Die Handhabung runder Filter ist also kinderleicht. Mehr noch: Die Montage geht so fix, dass du quasi sofort loslegen kannst.
Auf der anderen Seite brauchst du natürlich wie gesagt die richtige Größe. Einen Filter mit 52er Gewinde kannst du allein auf einem Objektiv mit 52er Gewinde nutzen. Hast du mehrere Objektive – Weitwinkel, Festbrennweite, Porträt, Tele etc. – musst du für jedes die nötigen Filter einzeln kaufen. Bei den richtig guten Filtern der großen Marken geht das ganz schön ins Geld.
Davon ab hast du bei einem Verlaufsfilter ein Problem. Da dieser fest auf dem Objektiv sitzt, kannst du den Verlauf nicht verschieben. Warum das nicht schön ist? Weil der Verlauf mittig verläuft. So bist du beim Fotografieren bzw. in der Bildkomposition nicht frei. Mit Grau- oder Polfiltern gibt es das Problem aber nicht.
Die Vorteile eckiger Filter
Ganz anders sind eckige Filter. Dank ihrer Universalgröße und den Adapterringen reicht dir ein einziger Filter-Satz, den du für all deine Objektive nutzen kannst. Das spart Geld. Die Montage aus Adapterring, Filterhalter und schließlich Filter ist zugegeben etwas fummeliger. Aber auch ein dicker Pluspunkt, der sich wieder beim Verlaufsfilter zeigt. Dank dem Filterhalter kannst du eckige Filter nämlich nach oben oder unten verschieben. So bestimmst du selbst, wo der Verlauf bzw. Übergang platziert ist. Das macht dich in der Bildkomposition flexibler, Stichwort Drittelregel bzw. goldener Schnitt.
Zumal du den Filter dank Halter und Adapter sogar drehen kannst. Du kannst den Verlaufsfilter also den örtlichen Gegebenheiten anpassen. Ein großer Vorteil in der Landschaftsfotografie oder auch in der Architektur. Ein weiterer Vorteil: Die Halter nehmen in der Regel bis zu drei Filter gleichzeitig auf, was dir interessante Kombinationen und somit fotografische Effekte erlaubt. Eine solche Kombi ist zwar auch bei runden Filtern möglich, allerdings lassen sich diese wegen dem Gewinde mitunter nur schlecht wieder trennen. Eckige Filter machen es dir in dem Punkt deutlich leichter.
Runde vs. eckige Filter: Welche brauche ich wann?
Und das Fazit? Wann brauchst du runde Filter, wann wieder eckige Filter? Willst du ein richtiges teures Markenprodukt kaufen, sind die eckigen Filter sicher die bessere Alternative. Weil du nur einmal bezahlen musst. Das gleiche gilt für Verlaufsfilter, die besonders in der Landschaftsfotografie eine tolle Hilfe sind, um zum Beispiel den Himmel und damit Wolken abzudunkeln. Hier bist du mit eckigen Filtern – Stichwort verschieben – flexibler. Ein runder Filter gibt dir dagegen mit dem Übergang genau vor, wo du den Horizont ansetzen musst. Da der Verlauf meist mittig platziert ist, fehlen dir hier wichtige Stilmittel.
Auf der anderen Seite: Bei einem ND- bzw. Graufilter oder Polfilter ist ein runder Filter in der Regel bequemer. Fix auf das Objektiv geschraubt kannst du prompt loslegen. Zumal die Filter wegen ihrer Passgenauigkeit nicht stören, wenn du diese einfach auf dem Objektiv lässt. Gerade ein Polfilter ist für Landschaftsfotografen eigentlich immer eine gute Idee. Mit einem Dreh ist der Himmel noch blauer oder Wasser entspiegelt. Hier ist rund also doch besser.