Da stehst du irgendwo auf einem Berg und hast eine supertolle Aussicht. Jetzt ein Panoramafoto, schießt es dir durch den Kopf. Aber wie? Mit unseren neun Tipps (plus Extra-Tipp) geht das ganz easy.
Willst du ein richtig geiles Panoramafoto knipsen, braucht es zwei Dinge. Know-how und die halbwegs richtige Ausrüstung. Verlass dich dagegen nicht auf die Panoramafunktion deiner Kamera. Die ist meist – sagen wir – recht bescheiden. Warum, verrät dir Tipp #5. Doch fangen wir lieber von vorn an…
Panoramafotos: Mit dem richtigen Stativ geht es los
1. Das richtige Stativ…
…ist entscheidend. Warum? Weil du a) eine ruhige Kamera brauchst, daher ein Stativ. Und weil dieses b) die Drehung um eine Achse erlaubt. Dieser zweite Punkt ist die Grundvoraussetzung schlechthin, weil das Panoramabild aus mehreren Serienbildern entsteht.
Welches Stativ ist nun also perfekt? Am besten eines mit einem Drei-Wege-Neiger, bei dem du die einzelnen Achsen bestimmen kannst. Noch besser: ein Stativ mit Panoramakopf. Oder ein Nodalpunktadapter. So verhinderst du die Parallaxenverschiebung, also die scheinbare Änderung der Position eines Objekts, wenn du deine eigene Position änderst. Ein No-Go ist ein Stativ mit Kugelkopf. Hier die Waagerechte zu halten, ist quasi unmöglich.
2. Eine gute Planung…
…ist bereits die halbe Miete – bzw. das halbe Foto. Der wichtigste Punkt deiner Planung: ein gutes Motiv. Zum Beispiel einen tollen Sonnenauf- oder -untergang in den Bergen. Oder am Meer. Stichwort goldene Stunde und blaue Stunde. Hilfreich sind hier Apps wie PhotoTime. Diese nennen dir für jeden Tag die goldene und blaue Stunde sowie den Sonnenauf- und -untergang. Hast du keine Ortskenntnis, hilft zudem Google Maps. Oder eine Wander-App. Die Örtlichkeit solltest du allerdings schon vorher „auskundschaften“.
3. Die richtigen Kameraeinstellungen…
…sind der nächste Punkt. Vergiss den Automatikmodus. Speziell für die Belichtung. Sonst hast du verschieden belichtete Bilder, weil sich plötzlich eine Wolke vor die Sonne schiebt oder was auch immer. Ergo: Stell Verschlusszeit, Blende und Co. manuell ein. So passen die Bilder nachher optimal zueinander.
4. Fokussiere außerdem manuell…
…und stell den Fokus auf „unendlich“. Vor allem in der Landschaftsfotografie sind damit auch weit entfernte Dinge wie Bäume oder Berge knackscharf. Möglich außerdem, dass du den Fokuspunkt anpassen musst. Check das also vor dem „Schuss“.
Tipp: Outdoor ist auch der Back Button Fokus eine Alternative.
5. Hoch- statt Querformat…
…ist bei Panoramafotos ebenfalls besser. Weil die Auflösung der breiten Sensorseite höher ist. So holst du dank mehr Pixeln mehr raus. Außerdem hast du einen deutlich größeren Sichtbereich. Der typische Panoramamodus setzt dagegen auf das Querformat. Das heißt erstens weniger Bilder. Zweitens weniger Höhe, was bei einem späteren Druck weniger schön ist. Davon ab sind die oberen und unteren Bereiche oft schlecht (oder gar nicht) erfasst.
6. Überlappe die einzelnen Bilder…
…Apropos: Ein guter Tipp ist es, wenn du die einzelnen Aufnahmen überlappst. So machst du es später der Software einfacher, die Bilder zu einem Panorama zusammenzufügen. Und zwar passgenau. Hier hilft jedes Detail, das auf beiden Bildern zu finden ist.
7. Achte auf den Horizont…
…bzw. die horizontale Linie. Heißt was? Dass du bei deinen Bildern auf eine gleiche Höhe achtest. Je besser du die Einzelbilder abstimmst, desto weniger Verschnitt hast du. Es bleibt also mehr vom Bild übrig. Logisch, oder?
8. Korrigiere Fehler in den Bildern…
…und zwar VOR dem Zusammensetzen zum Panorama. Fehler wären unschöne Farbsäume (sogenannte chromatische Aberrationen), Vignettierungen oder Verzeichnungen. Diese kannst du kaum vermeiden, sollten aber vor dem Zusammenfügen behoben sein. Sonst ist das Kombinieren schwerer.
9. Setze auf die richtige Software…
…wie zum Beispiel „AutoStitch“ oder „Hugin“. Diese fügen die Einzelbilder nicht nur zusammen, sondern erkennen außerdem die Reihenfolge und korrigieren sogar Fehler wie eben Vignettierungen. Auch in Lightroom ist es mit nur zwei Klicks möglich, deine Bilder zu einem Panorama zusammenzufügen. Leichter geht es nicht? Stimmt.
Extra-Tipp für hammergeile Panoramafotos
Das war’s. Oder halt, einen Extra-Tipp haben wir noch. Nutze deine Hand. Deine Hand? Ja, genau, deine Hand. Diese ist eine tolle Hilfe, wenn du mehrere Panoramabilder schießt. Insbesondere vom gleichen (oder einem ähnlichen) Motiv. Wie deine Hand dabei helfen kann? Indem du diese vor und nach einer Bilderserie kurz vor die Linse hältst und abdrückst. Wie das Ergebnis ausschaut, ist schnuppe. Wichtig ist allein, dass dir deine Hand später zeigt, wo die jeweiligen Bilderserien beginnen und enden. Das macht die Bearbeitung deutlich leichter. Alles klar?
Dann viel Erfolg!