Heute (27. Oktober) war es endlich so weit. OM Digital Solutions hat um 14 Uhr deutscher Zeit seine lang erwartete Ankündigung getätigt, die zunächst anders ausfiel als erwartet. Viele hatten eine neue Olympus-Kamera oder wenigstens ein neues Objektiv erwartet. Doch zunächst ging es nur um einen neuen Markennamen. Aus OM Digital Solutions wird “OM System”.
Es gibt viele Zweifler, die dem Unternehmen nach der Übernahme der Olympus-Kamerasparte einen schnellen Niedergang vorausgesagt haben. Doch den Prophezeiungen will man offenbar energisch entgegentreten.
“Ich möchte bekräftigen, dass OM-Digital Solutons seine aktuellen Geschäftsfelder mit Kameras, Audiorecordern und Ferngläsern weiter verfolgen wird. Gleichzeitig werden wir weiterhin bahnbrechende Produkte entwickeln, die über die Grenzen konventioneller Produkte hinweggehen, um neue Lösungen dem Markt zur Verfügung zu stellen”, bekräftigte der CEO Shigemi Sugimoto in einer aufgezeichneten Videobotschaft.
“Heute verkünden wir den Launch eines neuen Markennamens, der alle unsere Produkte umfasst. Unser neuer Name wird nicht nur von unseren Kameraprodukten genutzt, sondern von all unseren Produkten.”
Der neue Name verkörpere die Philosophie, den Kunden weiter “einzigartige Erfahrungen” zu liefern. Alles schön und gut, aber nach einem ganz gut gemachten Trailer mit Fotografen in atemberaubenden Landschaften, kam der Technische Direktor Setsuya Kataoka dann endlich zum springenden Punkt.
“Wir befinden uns gegenwärtig in der finalen Entwicklungsphase einer neuen Kamera. Mit diesem neuen Produkt macht das Micro Four Thirds System massive Fortschritte. Wir glauben, dass wir dir eine beispiellose fotografische Erfahrung bieten können. Bitte halte Ausschau nach zukünftigen Updates.”
Auch die WOW-Kamera, die bereits durch viele Gerüchteküchen geisterte, fand Erwähnung.
“Ich bin zuversichtlich, dass wir dir in der nahen Zukunft ein WOW-Produkt liefern können. Stell dir vor, ein Kamerasystem zu haben, das sehr klein ist, aber keine Kompromisse bei der Bildqualität eingeht. Du kannst Abenteuer erleben und deine Kamera noch öfter dabei haben. Du kannst etwas aufnehmen, das du sonst verpasst hättest. Wir erleben einen Moment nicht zweimal. Und die Kamera, die du in diesem Moment bei dir hast, ist immer die beste Kamera. Wir werden das allerbeste System entwickeln, das du überall mit hinnehmen kannst. Wir wollen, dass OM System ein Begleiter für alle Fotografen wird, die ihre eigenen Abenteuer verfolgen.”
“Mit dem kompakten und leichten System, das die Werte von Micro Four Thirds verkörpert, werden wir die Range des Systems fortführen und mit Verlässlichkeit und einfacher Benutzung kombinieren.”
Zum Schluss des Videos versprach der leitende Geschäftsführer Akihiko Murata, “Kameras und Linsen zu bauen, die kompakt, aber vollgepackt mit Innovationen sind, damit du rausgehen und etwas Außergewöhnliches einfangen kannst. Unser Name wird sich ändern, aber nicht wer wir sind und wofür wir stehen.”
Leider hat sich OM Digital Solutions, oder neu OM System, mit der Ankündigung nicht überall Freunde gemacht. Viele beschweren sich schon im Netz, dass sie nicht gleich mit den technischen Daten der neuen Kamera rausgerückt sind oder sie richtig gezeigt haben. Stattdessen wurde nur kurz eine in Schatten gehüllte Kamera gezeigt, die Elemente der E-M1 Mark III sowie der E-M1X beinhaltet. Ob es einen neuen Sensor geben wird, der die Low-Light-Fähigkeiten verbessert oder mit einem “Global Shutter” bestückt ist, haben wir also noch nicht erfahren.
Aber hey, wenigstens ein Lebenszeichen! MFT ist nicht tot und das ist auch gut so. Olympus, OMD oder wie auch immer man sie nennen mag, bleiben neben Panasonic ein Player im MFT-Geschäft.