Du kennst das sicherlich: Du hast eine Reise oder einen Städtetrip gemacht und wieder nur 08/15-Fotos mit nach Hause gebracht. Austauschbare Bilder von Sehenswürdigkeiten, die schon millionenfach vor dir fotografiert wurden. Es fehlt ihnen einfach der WOW-Effekt, mit denen du andere Menschen neugierig und dich selbst total stolz machen kannst. Das Problem dabei ist, dass es praktisch keine Orte mehr gibt, an dem andere Fotografinnen und Fotografen noch nicht ihr Stativ aufgestellt haben. Aus diesem Grund musst du kreativ werden! Wir geben dir einige Tipps an die Hand, wie du coole Fotospots in deiner Nähe (oder deinem Urlaubsort) finden bzw. das beste aus ihnen rausholen kannst.
Beste Fotospots finden: Diese Webseiten als Startpunkt nutzen
Google Maps
Unser erster Anlaufpunkt auf der Suche nach tollen Fotospots ist in der Regel Google Maps. Dort verschaffen wir uns erstmal einen Überblick, was in der Gegend um unser Hotel zu finden ist. Strände, Wandergelegenheiten und eben auch mögliche Fotolocations. Den folgenden Tipp zu Google Maps haben wir auch erst bei der Recherche auf blogografie.de entdeckt, aber da er so praktisch ist, werden wir ihn nun auch öfter in unsere Trips mit einfließen lassen.
- Um nicht einen viel zu großen Kartenausschnitt zu bekommen, gib am besten einen stark eingrenzenden Suchbegriff wie z.B. “Palma de Mallorca” statt nur allgemein Mallorca ein.
- Es öffnen sich auf der linken Bildschirmseite Infos dazu. Diese Infobox schließt du mit einem Klick aufs X in der rechten Ecke.
- Nun wirfst du einen Blick auf das Google Street View Symbol am unteren rechten Bildschirmrand.
- Neben dem orangefarbenen Männlein klappst du die Bilderstrecke (“Erkunden”) auf.
- Google zeigt dir nun ganz viele Bilder an und wo sie aufgenommen worden sind. Bei Bedarf zoomst du weiter raus, um mehr von der Umgebung abzudecken.
- Nun kannst du ein virtuelles Lineal anlegen, indem du mit einem Rechtsklick auf “Entfernung messen” gehst. Schon zeigt es dir an, wie weit die Entfernung ist.
Ja, auch auf Instagram lassen sich noch echte Perlen unter den Fotospots finden. Leider ist es dort etwas schwieriger, auch erfolgreich zu sein. Du weißt ja noch gar nicht, nach was du eigentlich suchst. Also kannst du nur auf gut Glück allgemeinere Hashtags oder Ortsmarkierungen durchforsten. Ein zweites Problem ist, dass viele Nutzer nicht hinschreiben, wo sie das Bild genau aufgenommen haben. Da hilft nur nachfragen oder mal in die Kommentare zu schauen.
Tripadvisor
Für die allgemeine Planung deiner Fotoreise bietet sich Tripadvisor gut an. Du kannst z.B. Merklisten mit Orten und Sehenswürdigkeiten erstellen, die du abklappern möchtest. Zu vielen Städten findest du auch die beliebtesten Aktivitäten aufgelistet. Der Nachteil ist, dass es sich meist um sehr bekannte Spots handelt, wo sehr viele andere Leute hinpilgern. Ungestörtes Fotografieren ist damit unter Umständen nicht möglich bzw. hast du unzählige fremde Menschen mit drauf.
Als Startpunkt finden wir Tripadvisor aber richtig gut. Du weißt jetzt beispielsweise Bescheid, dass der “Alte Elbtunnel” in Hamburg ein geiler Fotospot ist. Nun musst du dir nur noch Gedanken machen, wie du ihn gekonnt in Szene setzt. Oder, um in Hamburg zu bleiben, aus welcher Perspektive du die Elbphilharmonie aufnehmen willst.
ShotHotspot
Auch die englischsprachige Seite ShotHotspot.com zeigt dir Foto-Locations an. Gib nur deinen Suchbegriff (z.B. London) ein und schon spuckt er dir dutzende Ergebnisse aus. Diese kannst du anschließend nach Kategorien wie Landschaft, Architektur und sogar Lost Places (“Abandoned”) aussieben. Wie es dort aussieht, erfährst du anhand von Bildern anderer Nutzer.
Fotospot-App meisight
Mit über 8.000 Foto-Locations weltweit ist die Smartphone-App “meisight” noch vergleichsweise klein, doch die Fangemeinde wächst. Die App wurde von den deutschen Gründerinnen Alex und Jenny (Mutter + Tochter) entwickelt. Auf der offiziellen Seite schreibt Jenny, dass sie zu ihrem 19. Geburtstag das “perfekte” Instagram-Bild machen wollte. Doch zu ihrer Vorstellung im Kopf fiel ihr keine passende Location ein. Eine App gab es zum damaligen Zeitpunkt auch nicht. So kam die Idee von meisight zustande, mit der übrigens der Massentourismus ausdrücklich nicht unterstützt werden soll.
Die Fotospot-App für “hochqualitative Fotolocations” kannst du dir sowohl für Android als auch für iOS in den entsprechenden App-Stores downloaden. Leider gab es bereits seit April 2021 kein Update mehr.
Youtube
Auf Youtube findest du von Kochrezepten bis zu Videoschnitt-Tutorials einfach alles. Natürlich auch die besten Orte für einzigartige Fotos! Gib einfach Suchbegriffe wie “Fotospots New York” oder “Best Places Iceland” ein, um dir Tipps und Anregungen zu holen. Aber aufgepasst: Manche Videos wecken in dir die Lust, SOFORT dort hinreisen zu wollen.
Flickr
Wenn du dich mit Fotografie beschäftigst, wird dir sicherlich Flickr ein Begriff sein. Dabei handelt es sich quasi um ein Social Network für Fotografinnen und Fotografen. Man kann seine Fotos hochladen und sich von anderen für sein Werk Bauchpinseln lassen. Umgedreht holst du dir Inspirationen von anderen, die im Idealfall Geo- und Exif-Daten bereitgestellt haben. Auf der Weltkarte kannst du z.B. nach “Architektur” in “Rio de Janeiro” suchen und bekommst entsprechende Bilder präsentiert.
Locationscout
Zu unseren Favoriten gehört die Seite Locationscout! Schon allein die moderne Aufmachung mit den atemberaubend schönen Bildern auf der Startseite lässt uns in den Fotografenfingern jucken. “Starte jetzt dein Abenteuer und finde die besten Orte für Fotografie und Reisen”, heißt es dort. Bis dato kannst du mehr als 160.000 Einträge von über 78.000 Fotograf*innen durchsuchen. Willst du in den Alpen fotografieren, wirft dir die Suche 54 Fotospots in den Alpen aus – und die Bilder sind der Hammer.
GetYourGuide
Bei GetYourGuide* handelt es sich um eine Plattform mit interessanten Ausflügen. Dort findest du jetzt keine großen Geheimtipps, aber kannst private Touren mit lokalen Guides buchen, die dir Insider-Spots zeigen. Wir haben dir welche rausgesucht, die interessant klingen:
- Paris: Fotoshooting mit einem privaten Reisefotografen*
- Dubrovnik: Auf den Spuren von “Game of Thrones”*
- London: Führung durch die Geheimnisse des Hampton Court Palace*
Pinterest & Travel-Blogs
Die beiden Sachen hängen zusammen. Über Pinterest-Pins stößt du unweigerlich auf Blogbeiträge, in denen die besten Fotospots in XYZ aufgelistet sind. Es ist nicht schwer, dort fündig zu werden. Ohne Umwege können wir Travel- und Fotoblogs wie “Lichter der Welt”, “22 Places” und “Phototravellers” empfehlen.
Übrigens bieten alle drei Seiten auch Online-Fotokurse an, damit du an den geilen Fotospots keine Zeit mit falschen Kameraeinstellungen vertrödelst.
Fotospot(s) gefunden? Allgemeine Tipps
Das Suchen und Finden von Fotospots ist die eine Sache. Eine andere ist, das Bestmögliche aus deinen Fotos rauszuholen. Befasse dich also VORHER eingehend mit den Orten. Willst du einen Sonnenuntergang fotografieren, solltest du natürlich wissen, wann und in welcher Himmelsrichtung die Sonne untergeht. Von wo hast du den besten Blick? Wo stellst du dein Stativ auf? Wo kannst du (kostenlos) parken? RAW oder JPEG fotografieren? Alles Fragen, die du vorab klärst, damit du dich an der Location ganz aufs Fotografieren konzentrieren kannst.
Ergänzend dazu empfehlen wir dir, unsere Beiträge “Fotoausrüstung im Handgepäck: Was mit darf und was nicht”, “7 Fotografie-Apps für Fotografen” und “Draußen fotografieren: 7 Tipps mit Buchempfehlung” durchzulesen.
Bekannte Locations kreativer in Szene setzen
Bleibt dir hingegen nichts anderes übrig, als eine bekannte Sehenswürdigkeit zu knipsen, dann mach wenigstens keine typischen Touristenschnappschüsse. Begib dich in die Hocke, versuche die Attraktion von weiter weg durch eine Gasse zu fotografieren oder fange spannende Details ein. Für möglichst menschenleere Momente bieten sich die frühen Morgen- oder späten Abendstunden an.
Gehe mit offenen Augen durch die Welt, wenn dir die Zeit für die Planung gefehlt hat. Laufe auch mal abseits ausgetrampelter Touri-Pfade und Straßen. Du wirst sehen, dass dir sonst einige einzigartige Fotomotive entgangen wären. Es versteht sich von selbst, dass du keine Privatgrundstücke betrittst und auch deinen Müll mitnimmst.
Wir hoffen, für dich waren nützliche Tipps für deine Fotospots-Suche dabei und wünschen dir eine tolle Motiv-Jagd in einer Nähe oder am Urlaubsort!
—
*Anzeigen/Empfehlungslinks: Wenn du einen Kauf oder eine Buchung darüber tätigst, bekommen wir eine kleine Provision. Wichtig für dich ist, dass für dich keine Mehrkosten entstehen, aber du unsere Arbeit unterstützt. Vielen Dank!
Neben den genannten digitalen Quellen zur Suche und Inspiration, gibt es mittlerweile auch zahlreiche Printprodukte (Magazine, Bücher) die sich genau auf das Thema Fotospots spezialisiert haben. Auch hier kann man wertvolle Tipps finden 🙂
Hast du da einen speziellen Tipp für uns? 🙂