Du kennst das sicher: Du kommst aus dem Urlaub zurück, scrollst durch deine Bilder und beim dritten Sonnenuntergang am Aussichtspunkt denkst du nur: „Tja… irgendwie schon wieder dasselbe wie immer.“
Die meisten bekannten Fotospots wurden schon tausendfach fotografiert, oft aus exakt dem gleichen Blickwinkel. Kein Wunder, dass viele Bilder austauschbar wirken.
Aber: Mit der richtigen Vorbereitung findest du auch heute noch spannende Fotolocations, selbst in Regionen, die du glaubst längst zu kennen. Und dabei helfen dir digitale Tools, mit denen du gezielt nach interessanten Orten suchen kannst.
In diesem Beitrag stellen wir dir die besten Webseiten und Apps vor, um Fotospots in deiner Nähe oder am Urlaubsort zu entdecken – darunter Google Maps, Komoot, Instagram, ShotHotspot, TikTok und mehr.
Dazu bekommst du Tipps, wie du dir mit Listen und Kartenansichten deine eigene Spot-Sammlung anlegst und deine nächste Fototour optimal vorbereitest.
Beste Fotospots finden: Diese Webseiten und Apps als Startpunkt nutzen
Google Maps
Unser erster Anlaufpunkt auf der Suche nach tollen Fotospots ist in der Regel Google Maps. Dort verschaffen wir uns erstmal einen Überblick, was in der Gegend um unser Hotel zu finden ist. Strände, Wandergelegenheiten und eben auch mögliche Fotolocations. Den folgenden Tipp zu Google Maps haben wir auch erst bei der Recherche auf blogografie.de entdeckt, aber da er so praktisch ist, werden wir ihn nun auch öfter in unsere Trips mit einfließen lassen.
- Um nicht einen viel zu großen Kartenausschnitt zu bekommen, gib am besten einen stark eingrenzenden Suchbegriff wie z.B. “Palma de Mallorca” statt nur allgemein Mallorca ein.
- Es öffnen sich auf der linken Bildschirmseite Infos dazu. Diese Infobox schließt du mit einem Klick aufs X in der rechten Ecke.
- Nun wirfst du einen Blick auf das Google Street View Symbol am unteren rechten Bildschirmrand.
- Neben dem orangefarbenen Männlein klappst du die Bilderstrecke (“Erkunden”) auf.
- Google zeigt dir nun ganz viele Bilder an und wo sie aufgenommen worden sind. Bei Bedarf zoomst du weiter raus, um mehr von der Umgebung abzudecken.
- Nun kannst du ein virtuelles Lineal anlegen, indem du mit einem Rechtsklick auf “Entfernung messen” gehst. Schon zeigt es dir an, wie weit die Entfernung ist.
📍 Google Maps Listen – deine persönliche Fotospot-Sammlung
Eine besonders nützliche Funktion in Google Maps sind die eigenen Listen. Damit kannst du interessante Fotospots ganz einfach speichern und organisieren, egal ob du sie über Maps selbst gefunden hast oder aus anderen Quellen (z. B. Instagram oder YouTube) übernommen hast.
Erstelle z. B. eine Liste namens „Fotospots Hamburg“ oder „Sonnenuntergänge Mallorca“. Alle gespeicherten Orte erscheinen dann in deiner Karte mit kleinen Sternen oder Fähnchen – so siehst du auf einen Blick, welche Locations sich gut miteinander kombinieren lassen.
Gerade bei Städtereisen oder Roadtrips ist das extrem praktisch: Du kannst dir deine Route anhand der Spot-Lage zusammenstellen und gezielt planen, zu welcher Tageszeit du wo sein solltest, z. B. am See zum Sonnenaufgang und am Torbogen in der Altstadt zur Goldenen Stunde.
Listen lassen sich übrigens auch teilen oder offline speichern und sind damit ideal für Gruppen oder Foto-Walks.

Ja, auch auf Instagram lassen sich noch echte Perlen unter den Fotospots finden. vor allem dann, wenn du dich inspirieren lassen oder eine grobe Vorstellung davon bekommen willst, wie eine Location aussieht. Hashtags wie #mallorcasunset, #sevillagram oder #berlinarchitecture oder einfach der Ortsname helfen bei der Suche.
Allerdings hat Instagram ein paar entscheidende Schwächen: Der Algorithmus spielt dir in der Regel Beiträge aus, die besonders viele Likes oder Interaktionen haben – nicht unbedingt die aktuellsten. Das führt dazu, dass du oft auf ältere Reels oder Bilder stößt, bei denen der Spot mittlerweile möglicherweise ganz anders aussieht: überlaufen, verbaut oder komplett verändert.
Ein weiteres Problem: Viele Nutzer schreiben nicht dazu, wo genau das Bild entstanden ist – manchmal steht gar nichts dabei, manchmal nur ein ungenauer Ortsname. In solchen Fällen hilft nur, in die Kommentare zu schauen oder direkt nachzufragen.
Trotzdem bleibt Instagram eine gute Quelle für erste Eindrücke – vor allem, wenn du mehrere Beiträge vergleichst und sie mit anderen Quellen (z. B. Google Maps oder TikTok) abgleichst.

TikTok
TikTok hat sich in den letzten Jahren zu einer überraschend hilfreichen Plattform für die Fotospot-Recherche entwickelt – auch wenn man es im ersten Moment vielleicht nicht erwartet.
Viele Creator teilen dort kurze Clips zu ihren Lieblingsorten, besonderen Perspektiven oder auch versteckten Locations, die du so auf Instagram (noch) nicht findest. Gib einfach Suchbegriffe wie „Fotospots + Ort“, „Hidden Places + Region“ oder „Fototipps + Stadt“ ein – und du bekommst innerhalb von Sekunden visuelle Eindrücke, die dir zeigen:
- wie der Spot aktuell aussieht,
- wie viele Menschen dort unterwegs sind,
- und ob sich der Aufwand überhaupt lohnt.
Gerade bei Trend-Locations oder unterschätzten Ecken in Städten ist TikTok eine wertvolle Ergänzung zu klassischen Plattformen wie Instagram oder Google Maps. Du bekommst einen authentischen Blick, oft sogar mit Anreise-Infos oder Lichtverhältnissen im Videoformat erklärt – kompakt, direkt und ungeschönt.
Tripadvisor
Für die allgemeine Planung deiner Fotoreise bietet sich Tripadvisor gut an. Du kannst z.B. Merklisten mit Orten und Sehenswürdigkeiten erstellen, die du abklappern möchtest. Zu vielen Städten findest du auch die beliebtesten Aktivitäten aufgelistet. Der Nachteil ist, dass es sich meist um sehr bekannte Spots handelt, wo sehr viele andere Leute hinpilgern. Ungestörtes Fotografieren ist damit unter Umständen nicht möglich bzw. hast du unzählige fremde Menschen mit drauf.
Als Startpunkt finden wir Tripadvisor aber richtig gut. Du weißt jetzt beispielsweise Bescheid, dass der “Alte Elbtunnel” in Hamburg ein geiler Fotospot ist. Nun musst du dir nur noch Gedanken machen, wie du ihn gekonnt in Szene setzt. Oder, um in Hamburg zu bleiben, aus welcher Perspektive du die Elbphilharmonie aufnehmen willst.

ShotHotspot
Auch die englischsprachige Seite ShotHotspot.com zeigt dir Foto-Locations an. Gib nur deinen Suchbegriff (z.B. London) ein und schon spuckt er dir dutzende Ergebnisse aus. Diese kannst du anschließend nach Kategorien wie Landschaft, Architektur und sogar Lost Places (“Abandoned”) aussieben. Wie es dort aussieht, erfährst du anhand von Bildern anderer Nutzer.
Youtube
Auf Youtube findest du von Kochrezepten bis zu Videoschnitt-Tutorials einfach alles. Natürlich auch die besten Orte für einzigartige Fotos! Gib einfach Suchbegriffe wie “Fotospots New York” oder “Best Places Iceland” ein, um dir Tipps und Anregungen zu holen. Aber aufgepasst: Manche Videos wecken in dir die Lust, SOFORT dort hinreisen zu wollen.
Flickr
Wenn du dich mit Fotografie beschäftigst, wird dir sicherlich Flickr ein Begriff sein. Dabei handelt es sich quasi um ein Social Network für Fotografinnen und Fotografen. Man kann seine Fotos hochladen und sich von anderen für sein Werk Bauchpinseln lassen. Umgedreht holst du dir Inspirationen von anderen, die im Idealfall Geo- und Exif-Daten bereitgestellt haben. Auf der Weltkarte kannst du z.B. nach “Architektur” in “Rio de Janeiro” suchen und bekommst entsprechende Bilder präsentiert.
500px
Wenn du auf der Suche nach ästhetisch besonders starken Bildern bist, lohnt sich ein Blick auf 500px. Die Plattform ist bekannt für ihre kuratierten Foto-Uploads, bei denen vor allem ambitionierte Hobby- und Profifotografen aktiv sind.
Du kannst gezielt nach Stichwörtern wie „Iceland“, „Saxony“, „Sunset Beach“ oder konkreten Motiven suchen – 500px zeigt dir dann hochwertige Aufnahmen mit starken Bildkompositionen. Besonders hilfreich: Viele Fotos enthalten EXIF-Daten mit GPS-Koordinaten, die du mit etwas Glück direkt in Google Maps übernehmen kannst, um den Spot selbst zu lokalisieren.
Auch wenn nicht jedes Bild einen genauen Standort verrät, ist 500px ideal, um ein Gefühl für Perspektiven, Lichtverhältnisse und kreative Umsetzungen zu bekommen – gerade, wenn du bekannte Orte mal anders fotografieren willst.
Locationscout
Zu unseren Favoriten gehört die Seite Locationscout! Schon allein die moderne Aufmachung mit den atemberaubend schönen Bildern auf der Startseite lässt uns in den Fotografenfingern jucken. “Starte jetzt dein Abenteuer und finde die besten Orte für Fotografie und Reisen”, heißt es dort. Bis dato kannst du mehr als 240.000 Einträge von über 180.000 Fotografinnen und Fotografen durchsuchen. Willst du in den Alpen fotografieren, wirft dir die Suche 64 Fotospots in den Alpen aus – und die Bilder sind der Hammer.

GetYourGuide
Bei GetYourGuide* findest du geführte Touren, Aktivitäten und Ausflüge in fast jeder größeren Region – von klassischen Stadtführungen zu Fuß bis zu Kajak-Touren zu beeindruckenden Grotten oder Wanderungen auf Berge. Klar, echte Geheimtipps sind hier eher die Ausnahme.
Aber: Die Plattform eignet sich hervorragend, um sich einen Überblick über interessante Gebiete, Sehenswürdigkeiten und Ausflugsregionen rund um dein Reiseziel zu verschaffen.
Besonders hilfreich ist GetYourGuide, wenn du noch keine konkrete Location im Kopf hast, sondern einfach Inspiration für mögliche Tagestrips oder Foto-Stopps suchst – z. B. in der Umgebung einer Stadt oder auf einer Insel.
Pinterest & Travel-Blogs
Die beiden Sachen hängen zusammen. Über Pinterest-Pins stößt du unweigerlich auf Blogbeiträge, in denen die besten Fotospots in XYZ aufgelistet sind. Es ist nicht schwer, dort fündig zu werden. Ohne Umwege können wir Travel- und Fotoblogs wie “Lichter der Welt”, “22 Places” und “Phototravellers” empfehlen.
Übrigens bieten alle drei Seiten auch Online-Fotokurse an, damit du an den geilen Fotospots keine Zeit mit falschen Kameraeinstellungen vertrödelst.

Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten
Plattform / App | Wofür konkret nutzbar? | Besonderheit / Pro-Tipp |
Google Maps (inkl. Listen & Bildersuche) | ✔️ Spots in der Nähe entdecken, Routen planen, Orte speichern | Nutze „In der Nähe“-Suche + Listen-Funktion für deine persönliche Fotospot-Karte |
Komoot | ✔️ Wanderungen & Natur-Highlights finden | Zeigt Aussichtspunkte, Highlights, Höhenprofil & Offlinekarten, perfekt für Landschaftsfotografie |
✔️ Aktuelle Trends & visuelle Ideen | Geo-Tags + Hashtags helfen bei der Suche, achte aber auf überinszenierte Bilder | |
TikTok | ✔️ Realistische Location-Videos, Hidden Spots | Supertipp für urbane Orte & aktuelle Hotspots, einfach nach „Fotospots + Ort“ suchen |
500px | ✔️ Hochwertige Bildinspiration mit GPS-Daten | Profifotografie mit EXIF-Daten, ideal für ästhetisch anspruchsvolle Recherche |
Flickr | ✔️ Geo-Tags + Community-Kommentare nutzen | Die Kartenansicht zeigt dir Bilder mit Koordinaten & Infos, oft detaillierter als Instagram |
YouTube | ✔️ Spot-Scouting per Vlog & Drohnenvideo | Such nach „Fotospots + Ort“ oder „Hidden Places + Region“ für realistische Einblicke & Reisetipps |
Tripadvisor | ✔️ Touristenspots & Geheimtipps mit Bewertungen | Unter „Sehenswürdigkeiten“ findest du oft auch fotogene Orte, inklusive Bewertungen & Bildern |
ShotHotspot | ✔️ Karte mit konkreten Fotospots weltweit | Nutzt Geo- & Fotodaten und zeigt dir, wo andere bereits fotografiert haben |
Locationscout.net | ✔️ Hochwertige Fotospots kuratiert nach Region | Community-basiert mit Spot-Infos, Lichtverhältnissen & besten Uhrzeiten |
GetYourGuide | ✔️ Touren finden, die sich fotografisch lohnen | Nutze nicht die Tour selbst, sondern die Ziele als Spot-Inspiration |
Fotografie-Blogs | ✔️ Persönliche Tipps mit Erfahrungswerten | Such nach „Fotospots + Region + Blog“, ideal für echte Geheimtipps & Erfahrungsberichte |
✔️ Visuelle Suche nach Bildideen & Locations | Nutze Boards zu „Fotospots + Ort“, oft schöne, unterschätzte Orte dabei |
Fotospot(s) gefunden? Allgemeine Tipps
Das Suchen und Finden von Fotospots ist die eine Sache. Eine andere ist, das Bestmögliche aus deinen Fotos rauszuholen. Befasse dich also VORHER eingehend mit den Orten. Willst du einen Sonnenuntergang fotografieren, solltest du natürlich wissen, wann und in welcher Himmelsrichtung die Sonne untergeht. Von wo hast du den besten Blick? Wo stellst du dein Stativ auf? Wo kannst du (kostenlos) parken? RAW oder JPEG fotografieren? Alles Fragen, die du vorab klärst, damit du dich an der Location ganz aufs Fotografieren konzentrieren kannst.
Ergänzend dazu empfehlen wir dir, unsere Beiträge “Fotoausrüstung im Handgepäck: Was mit darf und was nicht”, “7 Fotografie-Apps für Fotografen” und “Draußen fotografieren: 7 Tipps mit Buchempfehlung” durchzulesen.

Bekannte Locations kreativer in Szene setzen
Bleibt dir hingegen nichts anderes übrig, als eine bekannte Sehenswürdigkeit zu knipsen, dann mach wenigstens keine typischen Touristenschnappschüsse. Begib dich in die Hocke, versuche die Attraktion von weiter weg durch eine Gasse zu fotografieren oder fange spannende Details ein. Für möglichst menschenleere Momente bieten sich die frühen Morgen- oder späten Abendstunden an.
Gehe mit offenen Augen durch die Welt, wenn dir die Zeit für die Planung gefehlt hat. Laufe auch mal abseits ausgetrampelter Touri-Pfade und Straßen. Du wirst sehen, dass dir sonst einige einzigartige Fotomotive entgangen wären. Es versteht sich von selbst, dass du keine Privatgrundstücke betrittst und auch deinen Müll mitnimmst.

Reality Check: Nicht jeder Spot hält, was Instagram & Co. versprechen
Auf Instagram & Co. sieht alles traumhaft aus. Einsame Buchten, menschenleere Berge, perfekte Sonnenuntergänge. Doch was auf Social Media wie das pure Paradies wirkt, ist in der Realität oft… na ja, sagen wir mal: deutlich voller als erwartet.
Ein Beispiel, das fast schon sinnbildlich für diesen Effekt steht: Caló des Moro auf Mallorca. Noch vor wenigen Jahren galt die kleine Bucht im Südosten der Insel als Geheimtipp unter Fotografen und Urlaubern – türkisblaues Wasser, dramatische Felsen, karibisches Feeling. Das perfekte Bild für dein Portfolio oder deinen Insta-Feed.

Heute sieht’s anders aus: Die Bilder sind geblieben, aber die Idylle ist Geschichte. Menschen stehen dort mittlerweile Schlange, um überhaupt den kleinen Pfad zum Strand betreten zu dürfen – kein Witz. Selbst im Winter bist du selten allein.
Das Problem? Instagram zeigt dir meist die besten 3 Sekunden eines perfekt getimten Moments.
👉 Was du nicht siehst: Die 150 Leute hinter dem Fotografen. Oder die überteuerten Parkgebühren. Oder das Müllproblem.
Deshalb mein ehrlicher Tipp an dich: Lass dich inspirieren, aber verlasse dich nicht blind auf Social Media. Recherchiere realistische Eindrücke, z. B. über Google-Bewertungen oder YouTube-Vlogs.
Und vor allem: Hab immer einen Plan B. Manchmal ist der unscheinbare Spot fünf Minuten weiter der wahre Geheimtipp.
Wir hoffen, für dich waren nützliche Tipps für deine Fotospots-Suche dabei und wünschen dir eine tolle Motiv-Jagd in einer Nähe oder am Urlaubsort!
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*Anzeigen/Empfehlungslinks: Wenn du einen Kauf oder eine Buchung darüber tätigst, bekommen wir eine kleine Provision. Wichtig für dich ist, dass für dich keine Mehrkosten entstehen, aber du unsere Arbeit unterstützt. Vielen Dank!
Neben den genannten digitalen Quellen zur Suche und Inspiration, gibt es mittlerweile auch zahlreiche Printprodukte (Magazine, Bücher) die sich genau auf das Thema Fotospots spezialisiert haben. Auch hier kann man wertvolle Tipps finden 🙂
Hast du da einen speziellen Tipp für uns? 🙂