Beim UV-Filter (auch Skylight-Filter) handelt es sich um die am häufigsten verkauften und verwendeten Kamerafilter. Wir erklären dir, was ein UV-Filter leisten kann und ob es sinnvoll für dich ist, einen solchen zu verwenden. Eines vorweg: Heute geht es um Schutz vor Beschädigung in manchen Fällen, nicht um Schutz vor Sonne.
Unser Auge kann Licht mit einer Wellenlänge zwischen 380 sowie 780 Nanometern erkennen. UV-Licht verfügt über eine Wellenlänge zwischen 100 und 350 Nanometern. Daher ist es das menschliche Auge nicht erkennbar. Allerdings kann sich UV-Licht beim Fotografieren folgendermaßen negativ auswirken:
- Objektive für Kameras sind für sichtbares Licht konzipiert. Bei einem hohen Anteil an UV-Licht können aufgrund der sogenannten chromatischen Aberration Unschärfen auftreten. Bei der chromatischen Aberration handelt es sich um einen Abbildungsfehler von optischen Linsen. Dieser ergibt sich durch die unterschiedliche Brechung von Lichtstrahlen mit unterschiedlicher Farbe oder Wellenlänge.
- Kommt es aufgrund von Luftmolekülen zu einer Streuung des Sonnenlichts, kann ein Blaustich am Bild die Folge sein.
- UV-Licht kann außerdem zu verwaschenen und grau wirkenden Aufnahmen führen.
Im Zeitalter der analogen Fotografie verwendete fast jeder Fotograf einen sogenannten UV-Filter, auch Skylight Filter genannt. UV-Filter sind nämlich dafür gedacht, ultraviolettes Licht zu blockieren. Das erhöht eben die Schärfe und den Kontrast der Bilder.
Das mag zunächst sinnvoll erscheinen, doch bei digitalen Kameras ist das nicht mehr notwendig. Die heute üblichen Sensoren von Digitalkameras bzw. Fotochips verfügen schließlich schon über einen integrierten UV-Filter.
Auch die Sensoren von digitalen Kameras reagieren nämlich, wie analoges Filmmaterial, (negativ) auf ultraviolettes Licht. Zum anderen sind auch moderne Objektive mit einem UV-Filter beschichtet. Außerdem sind diese allein aufgrund der Dicke der hintereinander liegenden Linsen geschützt.
Fragst du dich nun, warum diese Filter dann trotzdem noch so oft verkauft bzw. genutzt werden? Der Grund: Sie können die Frontlinse deines Objektivs in manchen Fällen preisgünstig schützen – schließlich wirst auch du lieber 20 bis 50 Euro für einen hochwertigen UV-Filter Anzeige als 250 Euro dafür, das Objektiv reparieren zu lassen. Frontlinsen sind äußerst empfindlich und außerdem sehr teuer, wenn du sie ersetzen musst.
Schutz vor Sand und Staub
Ein UV-Filter als Schutz deiner Frontlinse empfiehlt sich aber nicht in allen Fällen bzw. generell. Um dein Objektiv im Allgemeinen zu schützen, solltest du eine Gegenlicht- oder Streulichtblende verwenden. Diese schützt dein Objektiv zuverlässig vor frontalen Stößen. Ein Filter für die Frontlinse bedeutet schließlich immer auch eine zusätzliche Glasschicht. Egal wie hoch die eingesetzte Filterqualität ist, deine Bilderqualität wird trotzdem negativ beeinflusst.
Jedoch gibt es Einsatzbereiche, bei denen sich die Verwendung eines UV-Filters auch für dich lohnt. Fotografierst du am Strand oder in sehr staubigen Regionen, kann feiner Staub/Sand schnell die Linse zerkratzen. Ein UV-Filter verhindert dann, dass Sandkörner zum Objektivglas gelangen und Kratzer entstehen. Verwende deshalb beim Fotografieren am Strand einen UV-Filter für deine Kamera. Im Innenbereich oder im Fotostudio benötigst du natürlich generell keinen UV-Filter.
Empfehlenswert bei älteren Objektiven
Sinnvoll kann ein UV-Filter außerdem sein, wenn du ein älteres Objektiv ohne hohe Vergütung besitzt.
Mit Vergütung ist eine Beschichtung gemeint, die Reflexionen verhindert, eine Antispiegel- bzw. Antireflex-Beschichtung. Licht, welches durch das Objektiv in die Kamera fällt, muss, um zum Film oder Fotochip zu gelangen, mehrere einzelne Linsen passieren. Haben diese keine Entspiegelung, können aufgrund eines intensiveren Lichtein- bzw. -ausfalls in bestimmten Winkeln Reflexionen auftreten. Diese stören meist das Bild.
Mit einem UV-Filter verhinderst du in solchen Fällen auch einen möglichen Blaustich auf deinen Fotos. Teure, moderne Objektive sind in der Regel aber hoch vergütet – ein Reflexionsschutz durch einen UV-Filter ist somit nicht notwendig. Außerdem hilft dann eine Streulichtblende. Generell sorgt ein UV-Filter dafür, dass Licht unterhalb von 350 Nanometer blockiert wird. Das verhindert die eingangs angeführten negativen Effekte von UV-Licht.
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Beschichtete bzw. vergütete Filter verwenden
In der Regel handelt es sich bei einem UV-Filter um einen Kunststoff- oder Glasfilter. Wichtig ist, dass die Oberfläche deines Filters parallel zu deinem Objektiv ist. Das verhindert, dass die Auflösung sich vermindert oder Bilderverzerrungen auftreten.
UV-Filter lassen sich generell sehr günstig produzieren. Deshalb startet der Preis mancher Modelle mit kleinem Durchmesser schon ab zehn Euro. Empfehlenswert ist es aber, einige Euro mehr zu bezahlen. Dafür erhältst du ein Modell mit hoher Vergütung.
Ein vergüteter UV-Filter ermöglicht es dir, unerwünschte Blendenflecke – sogenannte „Lens Flares“, Linsenreflexionen oder Geisterbilder – zu verhindern. Die etwas teureren, beschichteten UV-Filter erkennst du an der englischen Bezeichnung „coated“. Auch die Abkürzung „C“ bzw. „MC“ ist üblich. Mit einem hochwertigen UV-Filter verhinderst du, dass deine Bilder verfälscht oder beeinträchtigt werden.
Weitere Tipps zum richtigen Einsatz:
- Verwendest du einen UV-Filter, dann achte darauf, dass dieser sauber ist. Kratzer oder Fingerabdrücken erscheinen sonst auf deinem Bild.
- Setze nicht mehrere Filterarten gleichzeitig ein – das reduziert die Bildqualität.
- Für deine Weitwinkelobjektiven sind besonders flache UV-Filter erforderlich.
- Schraube den Filter niemals zu fest auf das Objektiv. Dieser lässt sich dann nämlich nur sehr schwer lösen.
- Bei der Gestaltung von Bildern kannst du einen UV-Filter auch dazu einsetzen, um Spiegelungen bewusst zu verstärken.
- Übrigens ist der Anteil an UV-Licht in den Bergen und am Meer am größten.
- Moderne Objektive musst du nur dann mit einem UV-Filter schützen, wenn du auch deine Augen schützen würdest. Das ist etwa beim Fotografieren in der Wüste oder in staubigen Regionen der Fall.
- Verwende für ein hochwertiges Objektiv niemals einen günstigen UV-Filter – das kann zu einer besonders schlechten Bildqualität führen.
Wir hoffen, dass wir dir bei deiner Entscheidung für oder gegen einen UV-Filter geholgen haben. Hat dir der Beitrag gefallen, dann würden wir uns freuen, wenn du ihn mit deinen Freunden teilst.
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