Egal ob Familienfeier, unterwegs mit Freunden, ein Schulausflug oder ein Mitarbeiterfoto für die Firmenseite auf Facebook – Anlässe für Gruppenfotos gibt es genügend. Wir verraten dir, worauf du achten solltest, damit Fotos von der ganzen Familie und anderen Gruppen besser gelingen.
Eine Familie oder eine Gruppe von Menschen zu fotografieren, ist nicht immer einfach – um ein überzeugendes Bild zu bekommen, ist es sehr wichtig, dass die Menschen auf dem Bild auch wirklich wie eine Gruppe wirken. Die Kleinen nach vorne zu stellen und Größere hinten zu platzieren und darauf zu achten, dass die Hinteren immer durch die Lücke zwischen zwei Köpfen der Vorderen durchschauen, ist zwar wichtig, das alleine genügt aber nicht, wenn du eine wirklich tolle Gruppenaufnahme erhalten möchtest. Mit folgenden Tipps holst du mehr aus deinen Familien- und Gruppenfotos heraus.
1. Eng zusammenrücken
Um zu zeigen, dass es sich bei den Abgebildeten um eine Gruppe oder Familie handelt, sollten diese nahe zusammenrücken und sich – vor allem bei Aufnahmen einer Familie oder von Freunden – auch berühren. Ist der Abstand zwischen den Einzelnen nämlich zu groß, nimmt man diese nicht als Gruppe, sondern als Einzelpersonen wahr.
Deine Aufgabe als Fotograf ist es, die Gruppe diesbezüglich anzuweisen – nimm dir dazu ruhig genügend Zeit. Manchmal ist hier auch Feingefühl notwendig. Extra-Tipp für Hochzeitsfotos oder Bilder von einer Geburtstagsfeier: Wenn das Brautpaar oder das Geburtstagskind auf der Gruppenaufnahme herausstechen soll, musst du diese passend positionieren, z.B. ganz vorne in der Mitte mit einem kleinen Abstand zur restlichen Gruppe, die im Halbkreis stehen – bedeute dem Paar oder dem Geburtstagskind einfach, zwei bis drei Schritte auf dich zuzugehen. Das ist manchen zunächst vielleicht unangenehm, aber es wird sich lohnen.
2. Auf Augenhöhe bleiben
Damit Personen natürlich und nicht verzerrt, solltest du stets ca. auf Augenhöhe fotografieren. D.h. bei Kindern und Gruppen, die kleiner sind als du, gehe etwas in die Hocke oder verwende ein Stativ auf passender Höhe.
Für kreative Aufnahmen kann dieser Effekt natürlich bewusst „missbraucht“ werden und für interessante Bilder z.B. aus der Vogelperspektive sorgen.
3. Auf den Hintergrund achten
Auch wenn sich bei Gruppen- oder Familienfotos alles um die Abbildung von mehreren Menschen dreht, darfst du den Hintergrund nicht völlig vergessen. Schnell kann ein Ast hinter dem Kopf eines Abgebildeten für nicht beabsichtigte komische Effekte sorgen oder sich ein Mülleimer störend auf das Foto schmuggeln. Achte also, nachdem du das zentrale Motiv fokussiert hast, unbedingt noch einmal auf die Bildränder.
Wenn sich die Umgebung selbst als Motiv anbietet, kannst du sie selbstverständlich mit einbinden. Das Firmenlogo am Gebäude, eine schöne Bergkette im Hintergrund oder ein goldener Laubbaum im Herbst sind nur einige Beispiele.
4. Die passende Brennweite wählen
Klassisch verwendest du für Gruppenfotos bei deiner Kamera eine geringe Brennweite – wähle sie nicht zu gering, da sonst Verzerrungen von Personen am Rand auftreten können. Mach wenn nötig lieber ein paar Schritte nach hinten, als im Ultraweitwinkel zu arbeiten (Faustregel: unter 18 mm).
Es können also Brennweiten vom Weitwinkel bis hin zum leichten Tele (z.B. 85 mm 1.8 von Canon Anzeige) verwendet werden. Es kommt ganz darauf an, was du vermitteln möchtest. Gruppen im Zusammenspiel mit einer schönen Landschaft wirken im Weitwinkel gut. Wenn du mit längeren Brennweiten arbeitest, blendest du den Hintergrund aus und fokussierst mehr auf die Personen selbst. Hier kommt auch die Wahl des Bildausschnitts hinzu. Gruppenbilder, auf denen die Personen ab der Hüfte aufwärts abgebildet sind, wirken um einiges persönlicher als eine komplett abgebildete Gruppe mit Beinen. Der Fokus liegt hier einfach noch mehr auf den Gesichtern.
5. Tiefenschärfe beachten
Beim klassischen Gruppenbild steht die Familie bzw. Gruppe in Reihen vor dir. Achte darauf, dass sich die Menschen auf möglichst wenige Reihen verteilen, anderenfalls kann die Tiefenschärfe je nach Brennweite / Blende nicht ausreichen. Unscharfe Gesichter in der vorderen oder hinteren Reihe sind die Folge. Zwar könntest du die Blende weiter schließen, aber nicht immer hast du dazu genügend Licht zur Verfügung oder willst dem Hintergrund zu viel Aufmerksamkeit schenken. Mache immer erst eine Testaufnahme und kontrolliere die Tiefenschärfe an der Kamera durch hineinzoomen. Auf dem kleinen Bildschirm wirkt nämlich oft alles scharf und später am PC fällt dann auf, dass doch nicht alle ganz scharf abgebildet sind…
6. Auf das richtige Licht setzen
Licht kommt beim Fotografieren immer eine entscheidende Rolle zu. Bei Outdoor-Gruppenfotos bieten leicht bewölkte Tage oder gleichmäßig beschattete Locations das beste Licht. Es entstehen schön weiche Kontraste und die Gruppe wird angenehm ausgeleuchtet.
Fotografierst du im direkten Sonnenlicht, solltest du darauf achten, dass die Sonne von vorne kommt (hinter der Gruppe steht) – dadurch wirkst du zu markanten Konturen in den Gesichtern entgegen und keiner kneift die Augen zu. Tiefstehendes Gegenlicht, im Idealfall in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, ist optimal. Wichtig ist außerdem eine gleichmäßige Ausleuchtung – schau darauf, dass z.B. Einzelne nicht im Schatten stehen oder durch Schatten von z.B. Ästen „fleckig“ erscheinen.
In Innenräumen bieten sich große Fenster als natürliche Lichtquellen an. In manchen Fällen kannst du sogar eine große weiße Wand als Reflektor nutzen. Wenn du mit Deckenlampen arbeitest, achte auf die Schatten in den Gesichtern. Manchmal wirkt ein Schritt der Gruppe nach vorne oder hinten Wunder.
Egal ob Indoor oder Outdoor, mit Reflektoren Anzeige oder Blitzgeräten lässt sich häufig noch mehr aus den Aufnahmen herausholen und du kannst dein Licht wirklich komplett selbst steuern.
7. Hinweise zum Einsatz eines Blitzes
Möchtest du Hilfsmittel nutzen, kannst du die Gesichter mittels Reflektoren aufhellen oder einen Blitz verwenden. Wenn du einen externen Blitz Anzeige besitzt, kannst du diesen gezielt einsetzen und deine Bilder noch besser ausleuchten – beispielsweise, wenn du indirekt an die Decke blitzt. Wir werden dem Thema Blitzfotografie einen separaten Artikel widmen und ihn natürlich hier verlinken.
Achtung: Vermeide wenn möglich den integrierten Blitz deiner Kamera, da dieser sehr hartes Licht abgibt und außerdem in der Regel nur einen Teil der Gruppe beleuchtet. Bei Dunkelheit und wenn kein größeres Blitzgerät zur Hand, ist dies jedoch nicht vermeidbar.
8. Auf die Gruppenpose achten
Bei Fotos im Freien kannst du die Gruppe vor einem Geländer anordnen, jene außen können dabei die Hände locker auf das Gerüst legen. Auch ein Aufgang mit Treppen lässt sich gut nutzen: Eine auf unterschiedlichen Stufen angeordnete Gruppe sorgt für Auflockerung im Bild – das funktioniert natürlich auch bei Innenaufnahmen.
Dabei müssen nicht alle Personen sitzen oder stehen. Eine Mischung aus sitzenden und stehenden Personen bringt eine gewisse Dynamik und Tiefe ins Bild. Extra-Tipp: Schau dir mal einige Bandfotos an, hier findest du viele interessante Gruppenposen!
9. Für einen einheitlichen Look sorgen
Klar, jede Person sieht anders aus und auch den Kleidungsstil kann man als Fotograf nicht immer Beeinflussen. Achte jedoch darauf, dass du vor dem Bild eine Ansage machst wie „Bitte nehmt alle eure Jacken mit (oder nicht)“. Auch das Thema Sonnenbrillen im Bild solltest du für einen „Gruppenlook“ vor dem Drücken des Auslösers klären. Nicht dass es sonst heißt, “Wer ist denn euer Bodyguard in dem Bild?”.
10. Accessoires im Bild
Der Rucksack und die Stöcke beim Wandern, die Tasse Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, das Zeugnis beim Schulabschluss oder wie im Bild oben die Blumensträuße… Man darf ruhig auf den ersten Blick erkennen, wo und warum das Gruppenbild entstanden ist. Accessoires sorgen für die passende Stimmung in der Gruppe und verleihen ein authentisches Gesamtbild. Außerdem ist es für die fotografieren Personen oft einfacher, wenn sie etwas in der Hand halten.
11. Die Stimmung auflockern
Bis ein Gruppenfoto wirklich im Kasten ist, kann es mitunter länger dauern – vor allem den Kleinen ist aber schnell langweilig. Gute Laune kommt auf, wenn du klare Anweisungen mit Witz und Charme gibst. Damit verhinderst du auch, dass keiner zu steif dasteht und mit unbewegter Miene wie erstarrt darauf wartet, bis du abdrückst. Ein kleiner Trick zum Auflockern und um blinzelfreie Bilder zu erhalten: Alle sollen die Augen schließen und auf drei wieder öffnen. Wenn du hier 2-3 Serienbilder machst, hast du sicher eines im Kasten.
12. Ausgefallene Ideen umsetzen
Neben klassischen Familien- oder Gruppenfotos, auf denen du alle geordnet platzierst, spricht nichts dagegen, auch einmal etwas Anderes zu versuchen: Lass die Gruppe auf dein Kommando einen Luftsprung machen oder eine komische Grimasse ziehen. Du kannst auch einmal mit den Perspektiven spielen – die Froschperspektive kann ausgefallene Bilder hervorbringen oder du fotografierst deine Gruppe erhöht von einer Leiter oder einem Tisch aus. Tipp: Nach so kleinen Einlagen ist die Stimmung meist gleich auch lockerer und man kann ein paar schöne „natürliche“ Bilder machen.
13. Stativ: Mehr als nur eine ruhige Hand
Du kannst dir noch so viele Gedanken über die perfekte Positionierung gemacht, für eine lockere Stimmung gesorgt und die passenden Einstellungen vorgenommen haben – wenn du die Hand nicht ruhig hältst, egal ob du mit Kamera oder Smartphone fotografierst, sind unscharfe, verwackelte Aufnahmen das Resultat. Leg die Arme an oder nutze einen Gegenstand als Stütze für deinen Arm oder besorg dir ein Stativ Anzeige. Bei der Verwendung eines Stativs und vielleicht sogar eines Fernauslösers, kannst du wesentlich besser mit der Gruppe kommunizieren. Vielleicht gelingt dir sogar ein heimlicher Schnappschuss, während alle gar nicht auf die Kamera sondern auf dich achten.
14. Vorbereitungen treffen
Nicht jeder hat die Ausdauer vor der Kamera und gerade auf Festen wie Hochzeiten oder großen Familienfeiern, will man die Leute nicht zu lange von der Party fern halten. Nimm dir vor dem Gruppen-Shooting am besten zunächst eine Test-Person heraus und mache Probeaufnahmen. Passt die Ausleuchtung? Könnte etwas im Hintergrund stören? Wenn die Location und die Einstellungen stimmen, kannst du die gesamte Gruppe zum Fototermin bitten und direkt loslegen.
15. Viele Bilder machen
Hast du alle passend positioniert, die Lichtverhältnisse und den Hintergrund überprüft, dann drück ruhig oft auf den Auslöser – das erhöht die Chance, dass du ein Bild erhältst, auf dem alle die Augen offen haben und in die Kamera blicken. Außerdem: Digitalbilder kosten nichts, außer Speicherplatz!
Bonus-Tipp
Manchmal ist die Stimmung auf Familienfeiern oder Ausflügen mit Freunden so ausgelassen, dass man die ganze Zeit quatscht, aber versäumt, ein gemeinsames Gruppenfoto zu machen. Praktischerweise hat Depositphoto (dort gibt es u.a. Stockfotos) ein Background Remover Tool entwickelt, mit dem du auf Knopfdruck den Hintergrund auf deinen Fotos entfernen kannst.
Beispiel: Du hast mehrere Fotos von Einzelpersonen. Dann entfernst du jeweils den Hintergrund und kannst die Bilder ganz einfach in Photoshop oder Canva als Collage zusammenfügen. Super simpel und schon hast du trotzdem ein tolles Gruppenfoto.
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Danke für die Tipps!
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps!
Gut verständlich und einleuchtend!
VG Christine
Das freut uns! Vielen Dank. 🙂