Charakteristisch für die Makrofotografie sind hübsche Bilder von Blumen und Insekten. Willst auch du dich mit diesem Thema befassen? Wir erklären dir, wie solche Aufnahmen entstehen und welche Tipps es gibt. Der Einstieg in die Makrofotografie ist jedenfalls einfacher, als du vielleicht denkst.
Bei vielen ist es der Anblick einer besonders schönen Blume, der sie zur Makrofotografie bringt. Vielleicht war es bei dir ein Käfer, der dein Interesse für diese tolle Art der Fotografie geweckt hat? Im Folgenden erfährst du einfache Tipps, die dir den Einstieg in die Makrofotografie erleichtern.
Tipp 1: Rausgehen, Augen auf und fotografieren
Das Tolle an der Makrofotografie: Du musst nicht in die Ferne schweifen, es genügt, den Fuß vor die Tür zu setzen und die Augen aufzumachen. Selbst wenn du nur 25 Minuten Zeit hast, der eigene Garten, der Stadtpark, eine Wiese oder ein Feld sind gleich in der Nähe.
Auch deine Lieblingszimmerpflanze oder ein Blumenstrauß bieten sich zu Hause an. Schau genau hin, du wirst überrascht sein, was du alles findest. Gerade in der Makrofotografie musst du nicht immer erst zu einer gewissen Location fahren, das Schöne ist direkt vor dir.
Tipp 2: Auch (Makro-)Meister fallen nicht vom Himmel – übe und experimentiere
Motiv gefunden? Dann geht es darum, die passende Perspektive und die richtige Distanz für eine Aufnahme zu finden. Vor allem zu Beginn möchten die meisten möglichst nah an das Motiv heran. Es nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch, bis du ein Gefühl für die passende Distanz bekommst. Konkret geht es um die kürzeste Distanz zum Motiv ist, die du einnehmen musst, damit das Fokussieren noch gelingt.
Nutze ganz am Anfang einmal den Autofokus und geh immer etwas näher an das Motiv heran, bis ein Scharfstellen nicht mehr funktioniert. Begib dich dann millimeterweise zurück, indem du das Gewicht auf deinen Füßen verlagerst, bis Scharfstellen möglich ist.
Lass den Autofokus aber baldmöglichst hinter dir. Meistens ist dieser nämlich nicht schnell genug, um etwa bei einer 1:1-Vergrößerung mit dem leider unvermeidbaren Zittern deiner Hände klarzukommen. Bei der kleinsten Bewegung verschiebt sich der Fokuspunkt und deine Aufnahme wird dann wegen dem sehr engen Schärfebereich sofort unscharf. Schau also, dass du möglichst bald manuell fokussierst.
Mit der Blende experimentieren
In diesem Zusammenhang ergibt sich außerdem die Frage, wie viel von deinem Makro-Motiv du scharf haben möchtest. Vor allem beim Makro-Fotografien ist es sehr spannend, mit unterschiedlichen Blenden zu experimentieren.
Der Unterschied in der Tiefenschärfe bestimmt nämlich meist über die Wirkung einer Aufnahme. Ist lediglich die Mitte der Blume scharf oder möchtest du auch die Blütenblätter scharf aufnehmen? Hier ist Experimentierfreudigkeit gefragt! Stell deine Kamera einmal auf ein Stativ vor eine hübsche Blume. Fotografiere dann mehrmals denselben Ausschnitt, aber immer mit einer anderen Blende. Daheim kannst du am Computer die Bilder gut miteinander vergleichen. So merkst du, wie sich die Blendeneinstellung auf den Verlauf der Schärfe auswirkt.
Tipp 3: Digitale Bilder kosten nichts – also abdrücken
Auch viel Erfahrung und unzählige Experimente garantieren es dir nicht, dass du dir sicher in Bezug auf die richtige Einstellung bist. Im Zeitalter der Digitalfotografie ist das glücklicherweise kein Problem mehr.
Zig Fotos mit unterschiedlichen Einstellungen zu machen, ist kostenlos. Es spricht also nichts dagegen. Möchtest du außerdem eine Blume fotografieren, bietet das einen riesigen Vorteil. Sie kann nicht weglaufen und ist geduldig. Drück also einfach so lange ab, bis du das Gefühl hast, ein gutes Bild dabei zu haben.
Ändere immer wieder die Blendeneinstellung und die Perspektive. Dadurch erhältst du einen Eindruck davon, was alles möglich ist. Im Laufe der Zeit findest du immer schneller die richtige Perspektive und Schärfe. Dann sind auch weniger Aufnahmen notwendig.
Tipp 4: Suche die etwas andere Perspektive!
Vielleicht denkst du dir, „Klasse, Blumen-Bilder kann ja jeder machen!“. Generell ist das richtig. Hast du einen besonderen Anspruch? Für manche liegt dieser darin, ein Motiv, das man selbst und Tausende andere schon unzählige Male fotografiert haben, besonders zu präsentieren. Und zwar so, dass es dennoch spannend und neu wirkt. Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Außerdem wirst du merken, dass mit wachsender Erfahrung auch mehr Ideen auftauchen. Das macht die Makrofotografie dann auch wieder anspruchsvoll und für jeden interessant!
Ins Gras legen und beobachten
Besonders trifft das auf die Makrofotografie zu. In der Regel stehst du aufrecht und betrachtest die Welt. Fotografierst du im Stehen einen Löwenzahn auf der Wiese, dann ist das ganz gewöhnlich. Leg dich doch vor dem Löwenzahn ins Gras und nimm ihn aus der Perspektive eines Insekts auf. Dann wirkt deine Aufnahme gleich spannender. Hier hilft wieder Experimentieren. Nimm mehrere Perspektive ein. Finde heraus, was funktioniert und eben nicht.
Generell ist der Bereich der Schärfe bei Makrobildern sehr, sehr klein. Ein wenig gegensteuern kannst du durch Abblenden.
Ein weiterer, hilfreicher Tipp, um „mehr“ Tiefenschärfe zu erhalten, ist mit der Perspektive verknüpft. Du fotografierst zum Beispiel einen Käfer, der auf einem Grashalm sitzt. Fotografierst du diesen von vorne, ist vermutlich lediglich sein Gesicht scharf. Nach hinten verliert sich die Schärfe. Nimmst du den Käfer aber von der Seite auf, kannst du diesen vollständig im Schärfebereich deiner Kamera platzieren. Der Käfer ist dann von vorne bis hinten scharf.
Tipp 5: Hinsetzen und abwarten!
Wenn du genug Zeit hast, dann probier es aus – geh nach draußen, setz dich in die Natur und warte einfach einmal. Schau dich um! Am Anfang wirst du nichts Aufregendes bemerken. Dann entdeckst du vielleicht ein Blümchen. Blickst du genauer hin, findest du möglicherweise eine Raupe, die auf der Blume sitzt. Am Boden darunter entdeckst du eine Ameisenstraße. Das alles zu entdecken, bereitet viel Freude und Spaß. Außerdem entspannt es – das tut doch allen gut! Das ist für viele übrigens auch der besondere Reiz der Makrofotografie.
Tipp 6: Nutze den Moment!
Ein großer Bereich der Makrofotografie sind Bilder von Insekten. Das Aufnehmen von Insekten unterscheidet sich aber in mancher Hinsicht von der Blumen-Fotografie. Die Tierchen sind ständig in Bewegung, lassen dich nicht wirklich nahe heran und hauen schnell wieder ab. Das bedeutet, du brauchst eine große Portion Geduld und auch Glück, um zu einem guten Makrobild von Insekten zu kommen.
Generell empfehlen sich Makroobjektive mit einer längeren Brennweite, wenn du Insekten fotografieren willst. Dann musst du nicht ganz so nahe an sie heran. Schließlich gibt es Insekten, die fast permanent unterwegs, wie Schmetterlinge. Außerdem andere, die vergleichsweise lange an einem Ort verweilen, wenn es ihnen gefällt. Bienen bleiben beispielsweise gerne länger bei einer schmackhaften Blume. Bewege dich aber generell sehr ruhig und vorsichtig, um das Insekt nicht zu verschrecken.
Ruhe bewahren und ans Motiv heranpirschen
Nutze hier wieder den vielleicht größten Vorteil deiner Digitalkamera. Niemand sagt, dass du nur einmal abdrücken darfst. Drück so oft auf den Auslöser wie möglich. Manchmal empfiehlt es sich, ab einer gewissen Entfernung Bilder vom Insekt zu machen. Pirsche dich dann immer näher heran, während du immer wieder abdrückst.
Mit etwas Glück gelangst du dann bis an die Nahgrenze. Falls nicht, hast du wahrscheinlich dennoch ein super Bild. Abwarten bringt dir in der Makrofotografie von Bienen, Käfern und Co. jedenfalls nichts! Daher solltest du übrigens auch die Belichtungszeit nicht zu lange wählen. Das gilt auch, wenn du ein Stativ verwendest. Insekten zappeln in der Regel herum. Blumen und Gräser bewegen sich ein wenig im Wind und stets weht ein Lüftchen. Das spürst du vielleicht nicht, aber es ist da.
Tipp 7: Location und Wetter
Möchtest du sicher sein, dass du beim Üben alle Lieblingsmotive der Makrofotografie vor die Linse bekommst? Dann begib dich in den botanischen Garten: Blumen, Käfer und Insekten leben hier an einem Ort. Außentemperaturen um circa 15 Grad sind optimal für Makro-Aufnahmen. Insekten sind nämlich tendenziell aktiver, wenn es nicht zu kalt ist. Im Winter findest du wohl kaum ein Krabbeltier. Ein wolkiger Himmel eignet sich außerdem besser für die Makrofotografie als heller Sonnenschein. Das Licht ist bei bedecktem Himmel weicher.
Top 10 der beliebtesten Makro-tauglichen Objektive
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Hallo,
das Mohn-Foto ist sooooooo schön.
Darf ich das bitte bei Facebook als Profilbild nehmen?
Vielen Dank und liebe Grüße
Jutta Mohn
Liebe Jutta,
wir sind leider nicht die Urheber dieses Bildes. Von daher müssen wir dir davon abraten. 🙁
Liebe Grüße,
Martin