Panasonic behebt mit der neuen Lumix S5II sowie der Lumix S5IIX (L-Mount) das größte Manko, das es bei seinen Kameras gab und gibt. Die bei der CES 2023 in Las Vegas vorgestellten Spitzenmodelle haben endlich einen neu entwickelten Phasendetektions-AF bekommen. Damit stößt die Lumix S5II in die Gewässer von Canon, Sony und Nikon vor, die schon lange damit arbeiten.
Die Lumix S5II ist die Nachfolgerin der wirklich tollen S5, die es – vor allem wegen ihres nicht ganz so zuverlässigen DFD (Depth from Defocus) Autofokus – nie so wirklich geschafft hat, in den Mainstream vorzustoßen. Doch damit soll nun Schluss sein. Selbst unter schwierigen Lichtbedingungen, wie zum Beispiel Gegenlicht, kann die Vollformatkamera Motive weiter verfolgen, selbst wenn sich zusätzliche Objekte aufs Bild mogeln.
Panasonic kombiniert dafür beide Techniken in seinem nagelneuen Hybrid-Phasendetektions-AF-System (PDAF) mit 779 Punkten, was die Trefferquote auch in der Sportfotografie deutlich verbessern soll. Erste Tests von Foto-Youtubern sahen schon recht vielversprechend aus. Allerdings arbeitet die S5II noch mit der Firmware 1.0, es kann und sollte also noch mit Updates viel mehr rauszuholen sein.
Es wurde bereits ein Firmware-Update angekündigt, das unter anderem die Ausgabe von RAW-Dateien und Live-View-Composite nachreichen soll. Wann es kommt, wurde jedoch nicht bekanntgegeben.
S5 II – Kompaktes Vollformatgehäuse mit aktiver Kühlung
Eine große Stärke der Lumix S5-Reihe ist ihr kompakter Body trotz des großen Vollformatsensors, der zwar überarbeitet wurde, aber immer noch “nur” 24,2 Megapixel misst. Interessant bei der Lumix S5II und der S5IIX ist, dass jetzt ein kleiner Lüfter integriert werden konnte. Die Lüftungsschlitze verstecken sich linksseitig des EVF und sind wirklich sehr dezent.
Der aktive Lüfter kickt dann rein, wenn durch langes Filmen oder beim Betrieb unter heißen Wetterbedingungen eine Überhitzung droht. Auch bei 40 Grad Außentemperatur könne die S5II noch zuverlässig arbeiten, verspricht Panasonic.
Der Anwender kann sogar wählen, ob die Kühlung nur bei Erhitzung der Kamera anspringt oder dauerhaft laufen soll.
Ansonsten ähnelt das mattschwarze Gehäuse mit Magnesiumlegierung schon sehr stark an die Vorgängerin. U.a. hat es noch ein neuer 8-Wege-Joystick ans Gehäuse geschafft, um eine präzisere Steuerung zu ermöglichen. Das dreh- und schwenkbare 3 Zoll Display ist gleich geblieben. genauso der Wasser- und Staubschutz, den wir schon von der S5 kennen.
Freuen wird den ein oder anderen außerdem, dass nun beide Speicherkarten-Slots den schnellen UHS-II-Standard unterstützen. Zudem gibt es nun einen vollwertigen HDMI-Anschluss.
Elektronischer Sucher der Lumix S5II bekommt Pixel-Update
Zwar war der elektronische Sucher der S5 nicht schlecht, aber mit nur 2,36 Millionen Pixeln hinkte er eindeutig der Konkurrenz hinterher. Die beiden Nachfolgemodelle beseitigen auch dieses Manko. Jetzt löst der Sucher mit 3,68 Megapixeln auf, wodurch sich die Lücke langsam schließt, auch wenn es bereits deutlich hochauflösendere EVFs am Markt gibt.
Damit liegt die Lumix S5II fast gleichauf mit z.B. der Canon EOS R6 (3,69 Mio.), die allerdings schon 2020 vorgestellt wurde. Auch die Nikon Z6 II kann 3,69 Millionen Bildpunkte darstellen.
Verbesserter Bildstabilisator für annäherndes Gimbal-Feeling
Panasonic ist bekannt dafür, einen der besten Bildstabilisatoren zu verbauen. Mit der Lumix S5II legen die Japaner sogar noch eine Schippe drauf. Jetzt sollen bis zu 6,5 Stufen ausgeglichen werden können. Was bisher nur den MFT-Kameras vorbehalten war, kann nun annähernd auch im Vollformat erreicht werden. Die ersten Testaufnahmen z.B. von Youtuber Josh Cameron zeigen beeindruckend, dass die Stabilisierung beim Filmen schon der eines Gimbals ähnelt. Wohlgemerkt aus der Hand!
Im Vergleich zur herkömmlichen Stabilisierung könne mit Active I.S. eine Kompensierung von bis zu 200% (bei 20mm Brennweite am 20-60mm Standardobjektiv) erzielt werden. Das ist doch mal eine Ansage.
Lumix S5II oder S5IIX – was sind die Unterschiede?
Die Unterschiede zwischen der Lumix S5II und der S5IIX sind vor allem für Videofilmer interessant. Letztere kann über den HDMI- oder USB-Ausgang sowohl 5,8K Apple ProRes als auch ALL-Intra-Aufnahmen auf eine externe SSD ausgeben. Darüber hinaus unterstützt die S5IIX die Apple ProRes-RAW-Videoausgabe an Atomos-Rekorder, kabelgebundene und kabellose Live-Streams sowie die Aufnahmen per USB-Tethering.
Der Aufpreis beträgt in der UVP 300 Euro. Bist du hingegen hauptsächlich als Fotograf unterwegs, genügt die S5II völlig, die auch über tolle Video-Specs verfügt. Beide Kameras können 4:2:0 10-Bit 6K (3:2) und 5.9K (16:9) bei 30fps sowie mit 4:2:2 C4K und 4K bei bis zu 60fps aufzeichnen, leider mit einem Crop. In einem High Frame Rate Modus sind sogar Aufnahmen mit bis zu 120 Bildern und 180 Bildern pro Sekunde bei 1080p drin.
Preise und Verfügbarkeit der Lumix S5II
Ab Ende Januar soll es die Lumix S5II zu kaufen geben, die S5IIX kommt “im Frühjahr”. Sie kann bereits bei einschlägigen Händlern wie Foto Erhardt* und Foto Koch* zu einem Preis von 2.199 € bzw. 2.499 € UVP (nur die Bodys) vorbestellt werden. Im Februar kommt dann das neue Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv LUMIX S 14-28mm F4-5.6 MACRO* für den L-Mount hinterher.
Unter diesen Links kannst du deine neue Kamera vorbestellen:
- Lumix S5II Body: Foto Koch* / Foto Erhardt*
- Lumix S5II + S 20-60mm f/3.5-5.6 Kit: Foto Koch* / Foto Erhardt*
- Lumix S5IIX Body: Foto Koch* / Foto Erhardt*
- Lumix S5IIX + S 20-60mm f/3.5-5.6 Kit: Foto Koch* / Foto Erhardt*
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