Duftendes Moos, wogende Bäume, raschelnde Blätter: Der Wald ist Balsam für die Seele. Zumal es im Wald herrlich still ist. Kein Straßenlärm, kein Hupkonzert, keine Abgase. Der ideale Ort also, um nicht nur zu entspannen, sondern auch zu fotografieren. Doch so einfach wie es im ersten Moment klingt, ist die Waldfotografie nicht.
Wir haben dir Tipps für die richtige Ausrüstung und die idealen Einstellungen deiner Kamera zusammengestellt. So kannst du problemlos unsere 12 Ideen für tolle Bilder im Wald umsetzen.
Die richtige Ausrüstung für die Waldfotografie
Für gute Fotos brauchst du allerdings die richtige Ausrüstung. Und zwar…
• Stativ
Da es im Wald meist schummrig ist, ist oft ein Stativ nötig, um unscharfe Bilder zu vermeiden.
• Objektiv
Was willst du fotografieren? Nahaufnahmen? Dann nimm ein Makroobjektiv. Tiere? Dann ein Teleobjektiv. Ansonsten sind Zoomobjektive eine Option. Mit einem Weitwinkel von 18 bis 55 mm bist du top flexibel. Wichtig: Setze auf lichtstarke Objektive.
• Streulichtblende
Eine Sonnenblende verhindert seitlich einfallendes Licht. So vermeidest du Halos und kannst zudem mehr Kontrasten gewiss sein.
• Polfilter
Wegen den hohen Kontrasten im Wald kommt es allerdings oft zu Reflexionen auf Blättern oder Wasser. Ein Pol-Filter beugt vor und garantiert zudem sattere Farben. Für Bäche oder Wasserfälle lohnt außerdem ein ND-Filter.
Kameraeinstellungen im (dunklen) Wald…
Als Kamera taugt sowohl eine Spiegel wie Premium-Kompakt oder Systemkamera. Wichtig ist lediglich, dass die Kamera manuelle Einstellungen erlaubt.
• Blende
Mit f/8 erreichst du in der Regel eine gute Schärfentiefe und Abbildungsleistung. Probiere dich aber ruhig aus. Willst du Pilze fotografieren, ist eine große Blende (= unscharfer Hintergrund) besser.
• Belichtungszeit
In der Regel bist du mit kurzen Verschlusszeiten gut beraten. Willst du jedoch Wasser verschleiern, musst du lang belichten.
• ISO
So hoch wie nötig, so tief wie möglich. Da das Licht im Wald meist schwächer ist, wirst du mit einem 100er ISO nur selten zurecht kommen. Über 800 solltest du aber nicht gehen, sonst kommt es zu Bildrauschen.
• RAW-Format
Bei einfallender Sonne ist die Kamera wegen der Kontraste schnell überfordert. Fotografiere daher unbedingt im RAW-Format. So hast du bei der Bildbearbeitung mehr Spielraum.
4 Profi-Tipps für die Waldfotografie
Du merkst schon: Der Wald schreibt seine eigenen Regeln. Vier simple Tipps machen dir das Fotografieren aber leichter.
1. Kleidung
Der Wald ist oft nass oder zumindest feucht. Daher sollte zumindest deine (Outdoor)Hose wasserabweisend sein. So kannst du dich auch mal hinknien. Ansonsten kleide dich der Witterung entsprechend. Willst du einen Bach fotografieren, lohnen sogar Gummistiefel.
2. Matte
Clever ist außerdem eine Matte. So kannst du dich hinlegen und dein Motiv in Bodennähe ablichten.
3. Putztuch
Mit einem Putztuch kannst du fix Kamera oder Linse reinigen. Wald heißt schließlich Dreck.
4. Taschenlampe
Eine Taschenlampe zur Ausleuchtung ist ebenfalls ein guter Rat. Pilze oder Blätter im Gegenlicht kommen besonders gut rüber.
16 Ideen für coole Fotos im Wald
Apropos: Du fragst dich, was du im Wald überhaupt fotografieren kannst? Also außer Bäume? Dann schau’ dir mal unsere Waldfotografie-Ideen an.
1. Landschaft
Wald heißt nicht nur Bäume, sondern auch mal ein kleines Tal, eine Felsklippe, ein Bach. Das ganze im Gegenlicht oder zur goldenen Stunde ergibt ein tolles Bild.
2. Fließgewässer
Apropos: Viele Wälder – gerade in den Bergen – sind von Fließgewässern durchzogen. Logisch, dass diese besonders als Langzeitbelichtung ein Top-Motiv sind.
3. Pfützen
Selbst (große) Pfützen sind eine Fotoidee, stellen diese doch oft einen Mikrokosmos dar. Schau’ nur mal genauer hin.
4. Makro
Ob Blüten oder Insekten, im Wald kommst du als Makrofan garantiert auf deine Kosten.
5. Nahaufnahmen
Oder mach’ Nahaufnahmen. Pilze, Blätter, Blüten, Äste, Zapfen. In diesem Genre – besonders bei Pilzen – ist eine Taschenlampe zum Ausleuchten oder für Gegenlicht übrigens Gold wert.
6. Details
Fotografiere Details. Rinde, Moos, Steine, Wurzeln, Schilder, Schnitzereien…
7. Sonnenstern
Steht die Sonne tief, ist ein Sonnenstern möglich. Für solche Sterne brauchst du allerdings eine extrem kleine Blende, damit wieder eine längere Belichtung – und ein Stativ.
8. Waldwege
Waldwege sind ebenfalls eine Idee für die Waldfotografie.
9. Panning
Etwas künstlerischer ist Panning. Belichte das Bild etwas länger und bewege dabei die Kamera. Das Ergebnis sind cool verschwommene Waldbilder.
10. Doppelbelichtung
Oder probiere eine Mehrfachbelichtung. Diese (kamerainterne) Funktion bietet allerdings nicht jede Kamera. Das Ergebnis ist dennoch mega.
11. Schlechtwetter
Der Himmel ist grau, das Wetter schiet? Gerade dann verspricht der Wald satte Farben. Langzeitbelichtungen bekommst du eventuell sogar ohne Filter hin. Komponiere dein Bild aber ohne den ollen grauen Himmel.
12. Wildtiere
Eichhörnchen, Buntspecht und Feuersalamander sind nicht leicht zu erwischen, versprechen aber fantastische Bilder. Eine knackige Belichtungszeit ist bei Tieren natürlich Pflicht.
13. Spiegelungen
Ein Wald als Spiegelung in einem See kommt ebenfalls immer gut. Windstille Tage sind für solche übrigens optimal.
14. Müll
Menschliche Hinterlassenschaften – Müll – sind ärgerlich, aber mitunter auch super Motive. Manche können sogar amüsant sein, zum Beispiel verlorene Schuhe.
15. Gebäude
Schöner sind alte, verfallene Gebäude. Also Ruinen und Lost Places.
16. Haareis
Die letzte Idee ist Glück: Haareis. Für dieses braucht es erst Regen, dann um die null Grad und schließlich Windstille.
Viel Spaß in der Waldfotografie!