Im Gegensatz zur Lumix G9 war sich die Gerüchteküche ziemlich sicher, dass die Nikon Z f kommen wird. Erste Bilder wurden schon vor Wochen geleakt. Jetzt wurde die Vollformat-Kamera im schicken Retro-Design endlich vorgestellt und die Specs sind hochmodern!
Auf den ersten Blick ähnelt die Nikon Z f optisch ziemlich der kleineren Z fc (beide sind an die klassische FM2 angelehnt). Einige Punkte wurden allerdings verändert. Zwar ist der Retro-Body in der Höhe um ca. 3 cm geschrumpft, dafür um 5 cm in die Breite gegangen. Auch die Tiefe hat sich minimal erhöht. So kommt das Gehäuse nun auf eine Größe von ca. 103 × 144 × 49 mm.
Stabiles Gehäuse, dafür recht schwer
Das Gewicht ist mit betriebsbereiten 710g für so eine trotzdem recht schlanke Kamera ordentlich. Zum Vergleich: Die Nikon Z6II* bringt es auf 701g. Bei der Z fc waren es noch 445 Gramm, allerdings hat die auch nur einen Sensor im APS-C-Format. Vollformat braucht mehr Platz, erst recht in Verbindung mit dem integrierten 5-Achsen-Bildstabilisator (IBIS, 8 Blendenstufen).
In Verbindung mit dem 170g leichten Nikkor Z 40mm f2.0 SE* ist das Gewicht z.B. für eine lockere Wanderung gerade noch vertretbar.
Dafür bekommst du ein hochwertiges, gegen Wasser und Staub abgedichtetes Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung. Die schicken Drehräder (ISO, Verschlusszeit, Belichtung) der Nikon Z f bestehen aus Messing. Auch der Grip ist ein bisschen größer geworden, allerdings für größere Hände immer noch nicht optimal. Zur Verbesserung der Ergonomie brauchst du einen optional erhältlichen Handgriff.
Nikon Z f bekommt EVF aus der Z6II
Den EVF (elektronischen Sucher) mit 3,69 Millionen Bildpunkten erbt die Nikon Z f von der Z6II. Das ist heutztage Standard, nicht mehr und nicht weniger.
Einen Autofokus-Joystick sucht man vergeblich an der Kamera, was aber auch kein Beinbruch ist. Dafür kannst du den Fokuspunkt auf dem Touchdisplay verschieben, das mit 2,1 Millionen Pixeln auflöst sowie dreh- und schwenkbar ist.
24,5 Megapixel Sensor mit Tracking-Funktionen der Z8 und Z9
Geblieben ist es bei nur 24,5 Megapixeln auf dem großen Vollformatsensor. Für das Rauschverhalten ist das gut, doch der ein oder andere wird sich ein paar mehr Pixel wünschen, um Spielraum in der Nachbearbeitung seiner Bilder zu haben. Allerdings haben auch die Canon EOS R6II* oder die Lumix S5II* nicht mehr zu bieten. Die deutlich günstigere Fujifilm X-T5* (APS-C), auch im klassischen Design, bringt es jedoch auf sage und schreibe 40 MP.
Dafür hat Nikon einen Multishot-Modus integriert, der ganz viele Bilder nacheinander macht und sie zu einer 96 Megapixel Aufnahme kombiniert. Sowas kennt man sonst nur z.B. von Panasonic.
Was den Autofokus (273 Fokusmessfelder) betrifft, hat Nikon nicht gespart. Die Z f hat dieselben Tracking-Funktionen aus den Flaggschiffen Z8 und Z9 spendiert bekommen. Enthalten ist natürlich die Erkennung von Menschen, Tieren und Objekten. Die Fokussierung ist nach Herstellerangaben bis beeindruckende -10 EV möglich.
Die Nikon Z f schießt mit mechanischem Verschluss bis zu 14 Bilder pro Sekunde im RAW-Format, ist also ziemlich flott unterwegs. Nur mit dem elektronischen Verschluss sollte man keine Actionaufnahmen machen. Weil der Sensor vergleichsweise langsam ausgelesen wird, mogelt sich ein böser Rolling Shutter Effekt mit aufs Bild oder Video.
Monochrom-Modus in der Z f und super Videofunktionen
Bist du Fan von Schwarz-Weiß-Fotografie? Dann wird dich freuen, dass die Retro-Kamera einen dedizierten Monochrom-Modus besitzt, der sich über das Moduswahlrad erreichen lässt.
Natürlich können mit der Nikon Z f auch hochauflösende Videos aufgenommen werden. Der dreh- und schwenkbaren Monitor ist ideal, um dich selbst zu filmen oder ungewöhnliche Perspektiven einzunehmen. 4K sind bis zu 60p möglich, jedoch ist das mit einem Crop verbunden. In Full HD können 120p für coole Slow-Motion-Video gedreht werden. Leider ist nur ein Mini-HDMI-Anschluss verbaut.
Gespeichert wird das Ganze auf einer gewöhnlichen SD-Karte. Ungewöhnlicherweise gibt es einen zweiten Kartenslot für eine kleine Micro SD Karte. Die gibt es aber wie Sand am Meer und manchmal hat man sowieso noch eine aus der Actioncam oder dem Handy rumliegen. Praktisch!
Preise und Verfügbarkeit der Nikon Z f
Die Nikon Z f ist mit 2.499 € UVP nur für den Body nicht billig, aber angesichts der verbauten Technik ist der Preis sicher nicht ungerechtfertigt. Um dem Formfaktor gerecht zu werden, empfiehlt sich die Kombination mit dem Nikkor 28mm f2.8. Für dieses Bundle werden 2.759 € fällig.
Es folgt die Liste verschiedener Zf Bundles mit Vorbestell-Link. Die Verfügbarkeit wird mit Mitte Oktober angegeben.
- Nikon Z f Gehäuse* – 2.499 €
- Nikon Z f + Nikkor Z 28mm f/2.8* – 2.759 €
- Nikon Z f + Nikkor Z 40mm f/2.0* – 2.749 €
- Nikon Z f + Nikon Mount FTZ II Adapter* – 2.699 €
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