Gute Nachricht: MFT ist nicht tot und Panasonic hat das Format nicht aufgegeben. Mit der neuen Lumix G9II haben die Japaner sogar einen mehr als würdigen Nachfolger für die originale G9 vorgestellt, die in einigen Punkten eine Schippe drauflegt. Allem voran ein neuer Sensor und natürlich der neue Autofokus!
Das Gehäuse der Lumix G9II
Aber fangen wir mit dem Gehäuse der Lumix G9II an. Dieses ist für eine MFT-Kamera immer noch sehr groß und klobig. Das muss man mögen oder man wartet auf ein Release mit kleinerem Body, z.B. eine GX9II? Tatsächlich spart sich Panasonic sogar Kosten, denn der robuste Magnesium-Body ist im Grunde der von der Vollformat S5II. Größter Unterschied ist der fehlende Lüfter bei der G9II. Was aber auch nich schlimm ist, denn sie richtet sich vor allen Dingen an Fotografen. Selbstverständlich ist das Gehäuse wettergerschützt.
Wahnsinnig praktisch: Der ebenfalls neu vorgestellte Batteriegriff ist sowohl mit der G9II als auch der Lumix S5II/X kompatibel. Deine Akkus (DMW-BLK22) kannst du auch in der neuen Kamera weiterverwenden. Es gibt auch günstige Drittanbieter-Akkus*, wenn du Geld sparen willst.
Gewicht und Größe der Lumix G9II
An Gewicht bringt die Lumix G9II 658 Gramm (betriebsbereit) auf die Waage. Damit wiegt sie genauso viel wie die G9. Die Größe beträgt 134 x 102 x 90mm, was nicht klein ist. Aber in Verbindung mit einem kompakten MFT-Objektiv wie dem Lumix 25mm f1.4 II* relativiert sich das wieder. Allerdings gibt es genauso große, schwere Zoom-Objektive, die aufgrund des Crop-Faktors jedoch einen Brennweitenvorteil im Vergleich zum Vollformat haben.
Lumix G9II: Neuer 25 Megapixel Sensor mit PDAF
Super ist, dass ein neuer Live-Mos-Sensor mit 25,2 Megapixeln verbaut wird. Viele Jahre lang (bis zum Release der GH6) mussten sich MFT-Fotografen mit lediglich 20 Megapixeln begnügen. Ja, mehr braucht man oft auch nicht, doch gerade wenn man mal etwas weiter reincroppen will, ist jedes Plus an Pixeln ein willkommener Bonus.
Endlich ist auch die alte DFD-Technik Geschichte, denn in der neuen Panasonic Lumix G9II hält nun der Phasen Hybrid AF Einzug, der in der S5II seine Premiere feierte. Damit schließt man mit einigen Jahren Verzug zur Konkurrenz auf. Das nervige Pumpen des AF gehört mehr oder weniger der Vergangenheit an. Schaut man sich die ersten Reviews und Testberichte zur Lumix G9II an, sieht man, dass der Autofokus zuverlässig scharfstellt und Dank der ausgeklügelten Tracking-Funktionen an den Subjekten bzw. Objekten klebt.
Selbst bei Serienbildaufnahmen mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde steigert sich die Ausbeute an scharfen Fotos enorm. Die G9II erkennt neben Menschen jetzt auch Autos, Motorräder und Tieraugen.
Verbesserter Bildstabilisator und LUT-Farbprofile in der G9II
Darüber hinaus sorgt der 8-stufige B.I.S. (Body Image Stabilizer) dafür, dass Verwacklungen effektiv ausgeglichen werden. In der ersten G9 waren es noch 6,5 Stufen, was auch schon richtig gut war. Panasonic und Olympus waren schon immer der Maßstab in Sachen Bildstabilisierung. Diesem Anspruch wird das neue Kamera-Release absolut gerecht.
Wenn du nach deiner Fototour nicht noch in Lightroom rumfummeln und ein Preset drüberlegen möchtest, dann ist die Echtzeit-LUT-Funktion ein guter Ansatz. Damit kannst du dein eigenes Farbprofil hinterlegen und hast einen konsistenten Look auf deinen Bildern. Neu ist außerdem der LEICA Monochrom Modus für tiefe Schwarz-Weiß-Kontraste. Ein nettes Gimmick aus der Kooperation Panasonics mit der deutschen Kameraschmiede.
Ach ja, dann gibt es noch den 100 Megapixel Hand-Held-Mode, mit dem du hochauflösende Bilder aus der Hand schießen kannst. Weitere Funktionen sind Live Composite sowie Fokus-Bracketing.
Lumix G9II bekommt Display und Sucher aus der S5II
In Sachen Display und Sucher gibt es keine großen Neuerungen, da diese aus der S5II übernommen worden sind. bedeutet: 1,84 Megapixel Auflösung beim Display und 3,68 Megapixel im Sucher. EVFs bekommt die Konkurrenz wie die OM System OM-1* schon deutlich hochauflösender hin, trotzdem lässt sich damit arbeiten.
Die G9II ist auch für Videofilmer interessant
Es ist bekannt, dass Panasonic sich den Videofilmern verschrieben hat. Deshalb wurde die Lumix G9II mit Profi-Videofunktionen ausgestattet, beispielsweise 120 Bilder/Sekunde in 4K, Apple Pro Res und Aufnahme auf einer externen SSD. Allerdings ist hier der fehlende Lüfter der limitierende Faktor, besonders wenn du im Sommer bei warmen Temperaturen länger filmen willst.
Wie gesagt, eigentlich sollte sich die Kamera an Fotografen richten. Nun ist es ein rundum gelungener Hybride geworden, worüber sicherlich keiner böse sein wird.
Preise und Verfügbarkeit der Lumix G9II
Die Panasonic Lumix G9II kommt mit einer UVP von 1.899€ in den Handel – nur für den Body. Es gibt auch Set-Kombinationen mit verschiedenen Objektiven. Die Auflieferung erfolgt voraussichtlich ab Anfang November. Nachfolgenden findest du Direktlinks zu den Angeboten.
- Panasonic Lumix DC-G9 II (Body)* – 1.899 €
- Panasonic Lumix DC-G9 II + AF 12-60mm G Vario Asph. OIS* – 2.099 €
- Panasonic Lumix DC-G9 II + Leica DG Elmarit AF 12-60mm f/2,8-4,0* – 2.499 €
- weitere Kombinationen findest du bei Foto Koch*.
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