Du bist begeisterter Hobbyfotograf oder gar Profi und willst deine Bilder zu Geld machen? Dann sind Stockfotoportale eine Idee. Wir verraten dir, welche es gibt und was du mit diesen einnehmen kannst.
Zuerst einmal: Stockfotos sind quasi Fotos von der Stange. Also Bestandsfotos aus deinem Archiv, auf englisch „to have in stock“. Das hört sich erst mal nicht berauschend an, doch die Nachfrage ist groß. Ob Printmedien oder Web, die Welt lebt von Bildern. Egal ob Architektur, Natur, Landschaft, Menschen, Makrofotografie. Gefragt ist alles.
Die Vorteile der Stockfotografie
Dir bieten solche Stockfotoportale jedenfalls gleich einige Vorteile. Und zwar…
Kein Marketing notwendig
Um das brauchst du dich nicht kümmern, das machen die Portale. Baust du dagegen eine eigene Website auf, musst du erst mal richtig böse Werbung machen.
Direkt einen großen Kundenstamm erreichen
Zumal die Portale bei Medien und Bloggern in der Regel so gut bekannt sind, dass du prompt erste Verkäufe machen kannst. Alles was du tun musst: Bilder anbieten.
Einfache Verkaufsabrechnung
Davon abgesehen brauchst du nicht für jedes Bild eine Rechnung schreiben, denn die Abrechnung übernehmen ebenfalls die Portale. Das heißt für dich weniger Aufwand und damit weniger Arbeit.
Mit Freude Fotografieren, den Rest macht die Agentur
Stattdessen kannst du dich auf das konzentrieren, was dir Spaß macht: fotografieren.
So viele Fotos einstellen wie du möchtest
Dabei bist du übrigens komplett flexibel. Hast du keine Lust zum knipsen oder Bilder einstellen, ist das okay. Stellst du wiederum in einer Woche 1.000 Fotos ein, auch okay. Du kannst tun, was du willst und bist zu nichts gezwungen.
“Mit Masse machst du Kasse”
Dein Vorteil: Du kannst deine Fotos in Masse verkaufen. Zehn Mal, hundert Mal, tausend Mal. Eine Grenze gibt es nicht, weil die Fotos eben nicht exklusiv angeboten werden.
Die Nachteile der Stockfotografie
Auf der anderen Seite birgt die Stockfotografie auch Nachteile. Nämlich…
Niedriger Gewinn pro verkauftem Bild
Zum einen bekommst du für deine Fotos mitunter nur ein paar Cent. Tatsächlich ist der Gewinn pro Bild in der Regel lächerlich. Im Schnitt machst du pro Bild um die 25 Cent.
Guter Verdienst nur bei großer Bilderzahl
Entsprechend machst du nur Geld, wenn du viele – und zwar wirklich viele – Fotos einstellst. Zehn Bilder vom letzten Urlaub lohnen nicht, wir reden hier schon von drei- bzw. eher vierstelligen Bereich. Erst dann kannst mit einem schönen Nebenverdienst rechnen.
Viel Konkurrenz, auch durch Profis
Zumal die Konkurrenz auf solchen Portalen nicht ohne ist. Schlimmer noch: Viele Profis setzen auf Stockfotografie. Logisch, dass deren Bilder von der Qualität her richtig gut sind. So oder so: Der Käufer hat eine riesige Auswahl. Mit 0815-Bildern kommst du nicht weit.
Stockfotoportale und Auszahlungen
Kommen wir zum praktischen Teil: Welche Portale gibt es, welche sind gut im Geschäft? Hier sind vor allem diese zu nennen:
– Adobe Stock –
ehemals Fotolia, ist eine bekannte Größe mit der (laut eigener Aussage) größten Community weltweit. Entsprechend ist der Anbieter eine der ersten Adressen. Du als Fotograf bekommst übrigens 33 % (Videos: 35 %) vom Verkaufspreis. Heißt konkret? Los geht es bei Adobe Stock ab knapp 40 Euro für fünf Credits bzw. Standardlizenzen. Das wären rund acht Euro pro Bild. Oder im monatlichen Abo zehn Lizenzen für knapp 30 Euro. Macht drei Euro pro Bild. Für dich wären das als Minimum ein Euro pro Bild.
– Shutterstock –
erhebt ebenfalls den Anspruch des Marktführer unter den Stockfotos. Entsprechend bietet Shutterstock eine extreme Auswahl an Bildern sowie obendrein Videos. On demand kosten fünf Bilder 49 Euro, im Monatsabo gibt es für das gleiche Bild zehn Fotos. Du als Urheber erhältst in einem 6-Stufen-System 15 bis 40 %.
– Stockphotosecrets –
ist noch relativ neu auf dem Markt und lockt Kunden daher mit guten Preisen bzw. dem 99Club. Für 99 Euro im Jahr gewährt der Anbieter 200 Bilder, das macht knapp 50 Cent pro Foto. Ansonsten gibt es Bildpakete ab 36 Euro (fünf Bilder). Zu deinem Anteil als Urheber macht der Anbieter leider keine Angaben.
– Photocase –
Klein, aber fein: Dieses Motto gilt für Photocase. Die Berliner setzen auf Qualität statt Quantität. Das kommt dir als Fotograf zugute, denn entsprechend sind die Preise für Käufer nicht billig. Fünf Credits gibt es bei Photocase für 12,76 Euro, was für ein Foto in der Größe S (Web) sowie in 72 dpi reicht. Parallel gibt es Credit-Pakete ab 49 Euro (25 Credits). Du bekommst davon je nach „Status“ 20 bis 50 Prozent. Das dürfte lohnen…
– 123RF –
bietet wieder eine recht große Auswahl an Fotos und Grafiken. Diese gibt es gegen Credits ab 13 Euro für zehn Stück oder im Abo ab 29 Euro (zehn Bilder) im Monat. Von den Einnahmen erhältst du als Fotograf mindestens 30 Prozent.
– Depositphotos –
setzt vor allem auf kleine Preise und damit ganz klar auf Masse. Im monatlichen Abo gibt es Bilder schon ab 97 Cent, ohne Abo hingegen erst ab 4,90 Euro. Du verdienst bei Depositphotos ab 30 Cent (Dollar) pro Bild.
Du findest noch weitere Plattformen, auch deutsche wie Panthermedia. Mit den sechs genannten Anbietern bist du aber schon gut am Ball. Viel Erfolg!