Haustiere, insbesondere Katzen, sind für uns liebgewonnene Familienmitglieder. Und das ist auch gut so. Die Fellnasen bringen mit ihrer Neugier und Verspieltheit Spaß in die eigenen vier Wände. Sie sind aber auch super verschmust und spenden Trost, wenn man es am nötigsten hat. Da ist es nur normal, dass man den Drang hat, möglichst viele Fotos von seinen Katzen zu schießen. Allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten, wenn du dich an die Katzenfotografie heranpirschen willst. Zum Beispiel, dass Katzen ihren eigenen Kopf haben und sich nicht so einfach “trainieren” lassen wie Hunde. Mit unseren Tipps und Tricks, wirst du aber geniale und vor allem bessere Katzenfotos hinbekommen!
1. Goldene Katzenfotografie-Regel: Geduld ist alles
Der allerwichtigste Tipp für die Katzenfotografie ist: Hab Geduld. Wie eingangs erwähnt, haben Katzen einen ganz schönen Dickschädel. Sie halten ungern dann still, wenn du es gerne von ihnen hättest. Stattdessen marschieren sie neugierig auf deine Kamera zu, wenn sie diese in deiner Hand entdecken. Beliebt unter Katzen ist auch, einfach den Kopf wegzudrehen. Veränderst du dann deine Position, drehen die Miezen gern den Kopf wieder in die entgegengesetzte Richtung. Oder aber sie verstecken sich gleich in einer Ecke, wenn ihnen die Sache nicht geheuer vorkommt. 🙀
Also Geduld und Nerven zu bewahren, kann sich auszahlen. Zeitdruck ist in der Katzenfotografie fehl am Platze!
2. Leckerlies für eine zufriedene Katze
Ja, Katzen sind korrupt und auch noch stolz drauf. 😹 Sie lassen sich gern und oft mit Leckerlies “bestechen”. Knabberstangen und andere Trocken-Snacks sind daher nahezu unabdingbar, wenn du Bilder deiner Stubentiger machen willst. Entweder du fotografierst sie, wie sie sich gerade genüsslich drüber hermachen oder du siehst es einfach als Belohnung, um deine Kuschelzwerge bei Laune zu halten.
3. Kartons, Kartons, Kartons
Katzen lieben Kartons! Nicht nur die ganz großen, die sie wie eine Burg erobern. Auch in die ganz kleinen pressen sich Katzen mit Vorliebe hinein. Kartons sind für sie wie eine Art heiliger Schrein, den sie anbeten. Also stell einfach mal den Karton von der letzten Amazon-Bestellung hin, wenn du neue Katzenfotos brauchst. Das raschelnde Verpackungsmaterial kannst du gleich drin lassen. Dein Liebling wird hineinspringen und eine Menge Spaß haben! Und das sieht man dann hoffentlich auf deinen Bildern.
4. Auf Augenhöhe mit deiner Katze
Eine Empfehlung in der Porträtfotografie lautet, immer auf Augenhöhe deines Models fotografieren. Und das ist bei Katzen nicht anders. Am besten du begibst dich auf die Knie oder legst dich gleich hin, um deine Katze in ihrer vollsten Pracht ablichten zu können. Von oben sieht es sonst aus, als ob du ein Riese bist und das Tier ganz klein ist. Aus Katzensicht mag das sogar stimmen, aber auf Fotos ist das nicht so toll. Parkett oder Teppich unter den Pfötchen wirken auf Bildern übrigens richtig gut.
5. Kenne deine Kamera
Eigentlich gilt das nicht nur beim Thema Katzenfotografie. Wennn du deine Kamera nicht kennst, wie willst du dann auf spontane Reaktionen deiner Katze genauso spontan reagieren? Also befasse dich mit deiner Kamera, insbesondere den manuellen Einstellmöglichkeiten wie Verschlusszeit, Blende und ISO. Lies dir außerdem die Grundlagen der Fotografie im kostenlosen Lens-Aid Pocket Guide durch.
Katzen bewegen sich gerne ganz flink, springen der Spielangel hinterher oder rollen sich wie wild am Boden. Daher empfiehlt sich eine kurze Verschlusszeit (etwa zwischen 1/250- 1/2000s), um Bewegungen “einzufrieren”. Dafür musst du natürlich wissen, wo du sie verstellen kannst. Bei wenig Licht musst du entsprechend auch noch eine niedrige Blendenzahl (Offenblende) wählen und ggf. den ISO-Wert erhöhen.
6. Kenne deine Katze
Genauso wichtig wie der Umgang mit der Kamera ist in der Katzenfotografie natürlich, dass du auch die Gewohnheiten deines Schatzes kennst. Wo ist sein Lieblingsplatz? Mit welchem Spielzeug kannst du ihn praktisch immer hinterm Ofen hervorlocken? Welche Snacks könnte er Tag und Nacht verdrücken?
Mit diesem Wissen kannst du in etwa abschätzen, wie deine Katze reagieren wird, wenn du ihr etwas vor die Nase hältst. Schließlich brauchst du nur noch die Kamera zu zücken.
7. Wähle das richtige Objektiv für deine Katzenfotos
Möchtest du Indoor-Katzenfotografie betreiben, dann nimm am besten eine lichtstarke Festbrennweite. Alles unterhalb von Blende 2.8 ist gut geeignet, um auch bei schlechterem Licht noch brauchbare Fotos zu bekommen, ohne zu sehr an der ISO-Schraube drehen zu müssen. Da in der Wohnung in der Regel nur begrenzter Platz ist, um sich nach hinten zu bewegen, empfehlen wir ein weitwinkligeres Objektiv. So bekommst du die ganze Katze aufs Bild und nicht nur einen Ausschnitt.
Draußen im Garten oder bei Freigänger-Katzen bieten sich Zoom-Objektive an. Dadurch störst du das Tier nicht und du kannst in Ruhe deine Fotos machen.
8. Nutze die Ruhephasen
Katzen verbringen zwischen 12-16 Stunden am Tag mit Schlafen oder Herumdösen. Diese Eigenschaft kannst du für dich nutzen! So kannst du jetzt deine Katze in aller Seelenruhe fotografieren. Idealerweise hast du im Vorfeld schon dafür gesorgt, dass ihr Stamm-Schlafplatz schön aussieht und keine störenden Elemente drumherum das Foto zerstören. Ganz witzig ist es auch, wenn Katzen gerade aufwachen und aus vollster Kehle gähnen. Dann sieht es aus, als ob sich der Mini-Tiger kurzzeitig zum wilden Löwen entwickelt. Schnappschuss perfekt!
9. Katzenbilder: Tieraugen-Autofokus einschalten
Du witterst ein tolles Motiv? Jetzt heißt es schnell sein. Den Fokus setzt du am besten auf die schönen Augen, die bei einigen Katzen smaragdgrün oder türkisblau leuchten. Einige Kameras besitzen einen sehr ausgereiften Tieraugen-Autofokus. Mach dir diesen zunutze, um 1A scharfe Fotos zu erhalten. Die spiegellosen Kameras von Nikons Z-Reihe sowie Canon R-Modelle besitzen so einen Modus. Platzhirsch in dieser Disziplin ist allerdings Sony!
10. Sei verständnisvoll
Eine Katze ist kein Gegenstand, sondern ein lebendiges, fühlendes Wesen. Wenn etwas nicht so klappt, wie du es dir vorstellst, sei nicht sauer. Die Katze wird deine Wut spüren und sich erst recht von dir abwenden. Selbstverständlich gehört es sich auch nicht, das Tier auszuschimpfen oder physisch gewalttätig zu werden. Es wird sowieso nicht verstehen, was es “falsch gemacht” haben soll. Also zerstöre nicht wegen ein paar Fotos deine spezielle Bindung zwischen Mensch und Katze.
11. Natürliches Licht oder indirektes Blitzen
Okay, die Katze spielt (im wahrsten Sinne des Wortes) mit. Du kannst deine Kamera bedienen. Jetzt fehlt nur noch eines: Licht! Eine richtige Beleuchtung ist immer wichtig in der Fotografie. Am schönsten ist natürliches Sonnenlicht, das durchs Fenster scheint. Dadurch entstehen oft auch wunderschöne Übergänge zwischen Licht und Schatten. Stell dir mal vor, dein kleiner Schatz sitzt halb in der Sonne und halb im Schatten. Sieht bestimmt witzig aus, oder? Das wäre dann allerdings mehr Glück oder nur mit Tricks zu erreichen.
Ist kein Tageslicht mehr vorhanden, dann tun es auch eine helle Stehlampe, Ringlicht oder ein externes Blitzgerät. Letzteres solltest du nur indirekt verwenden, also nicht der Katze direkt ins Gesicht blitzen. Das ist erstens unangenehm für das Tier und zweitens sind die Ergebnisse in der Regel wenig schmeichelhaft. Besser den Blitz Richtung Decke drehen, um ein natürlich ausgeleuchtetes Bild zu bekommen.
12. Vorsicht bei schwarzen oder schneeweißen Katzen...
Nein, dass schwarze Katzen Unglück bringen sollen, ist völliger Unfug. Aber sie sind schwieriger zu fotografieren als beispielsweise hell gemusterte Katzen. Die Kamera-Automatik liegt bei extremen Schwarz- oder Weißwerten gern daneben. So wird aus einer schwarzen eine graue Katze, und eine weiße hat plötzlich “schmutziges” aussehendes Fell. Abhilfe schafft, die Belichtungskorrektur bei schwarzen Katzen etwas ins Minus zu bewegen und bei weißen Vierbeinern eine leichte Überbelichtung zu provozieren.
13. Wechsle die Perspektive
Auf Augenhöhe fotografieren ist in der Regel eine gute Wahl, doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Ungewöhnliche Perspektiven können für super ulkige Katzenbilder sorgen. Zum Beispiel wenn deine Katze auf einem Glastisch liegt und du unter dem Tisch ein Foto von ihrem kuschligen Fellbauch schießt. Oder das andere Extrem: Deine Katze ganz oben auf der letzten Spitze des Kratzbaums, wie sie thront und auf ihr “Fußvolk” niederschaut.
Besonders süß ist auch, wenn du deiner Katze ein Leckerlie hinhältst und sie “Männchen” macht, um es sich zu holen. Hat was von einem Erdmännchen. Einfach mal ausprobieren. 😉
14. Das "magische" Quadrat
Kennst du schon das magische Quadrat? Es heißt, wenn du mit Klebeband ein Quadrat auf dem Boden markierst, setzt sich deine Katze sofort hinein. Ganz ohne Pappkarton. Zauberei??? Im Internet kursieren ein paar Beispiele, da hat das tatsächlich funktioniert. Probiers einfach mal aus, vielleicht ist ja deine Mieze empfänglich für diese Art Tricks.
Man sagt, wenn man mit Klebeband auf dem Boden ein Quadrat macht, setzt sich die Katze rein.
— Δи☀️Ƭнσ☀️Ƙяι (@AnThoKri) April 25, 2017
So ein Quatsch.
😂 pic.twitter.com/fEoG1KcWfi
15. Schieße viele Fotos!
Ein letzter Tipp zum Schluss. Es gibt natürlich keine Garantie für geniale Katzenfotos. Du kannst aber aktiv deine Quote an “Keepern” beeinflussen, indem du möglichst viele Bilder schießt. Besonders beim Spielen mit schnellen Bewegungen bietet sich der Serienbildmodus an. Später am PC suchst du dir einfach die besten Aufnahmen aus, der Rest wandert in den Papierkorb. Das ist das Gute an der Digitalfotografie: Du brauchst nicht befürchten, dass der Film voll und keine brauchbare Aufnahme dabei ist. 😹
Wir hoffen, dass dir unsere Tipps und Tricks für bessere Katzenfotos eine echte Hilfe sind. Schreib gern eine Mail an community@lens-aid.de und teile deine schönsten Katzenbilder mit uns! 🤗