Urlaubsfotos sind nicht nur einmalige Erinnerungen an die schönste Zeit des Jahres, sondern oft sogar wichtiger als Souvenirs. Sie lassen nämlich auch die Zuhause-Gebliebenen an den Reise-Erlebnissen teilhaben und führen im Alltagsstress an Sehnsuchtsorte zurück – das gilt allerdings nur, wenn die Reisefotos auch gelingen. Wer folgende Tipps berücksichtigt, kann sich auf tolle Urlaubsfotos freuen.
1. Auf einen geraden Horizont achten!
Egal ob du das funkelnde Meer fotografierst oder eine besonders schöne Landschaft im Urlaub festhalten möchtest – berücksichtige unbedingt, dass du den Horizont immer gerade ausrichtest. Ein schiefer Horizont in einem Foto wirkt nicht sehr ästhetisch, sondern störend und unharmonisch – unsere Augen sind nämlich an gerade Bilder gewöhnt.
Nicht umsonst ist der Horizont einer der wichtigsten Aspekte in der Landschaftsfotografie. Als Trennlinie zwischen Himmel und Erde, teilt und gewichtet der Horizont schließlich das Bild. Doch häufig wird bei Urlaubsbildern vor allem der Meereshorizont schief. Nutze daher die einblendbaren Gitternetzlinien deiner Kamera oder eine integrierte Wasserwaage, um den Horizont gerade auszurichten.
Außerdem solltest du den Horizont nicht in der Bildmitte platzieren, das wirkt nicht nur langweilig, sondern führt auch dazu, dass der Betrachter nicht weiß, wo er hinschauen soll. Besser: Lege den Horizont anhand der Regeln des Goldenen Schnittes (vereinfacht: Drittelregel) auf die untere oder obere Drittellinie!
2. Nicht direkt in die Sonne blicken!
So wunderbar sie auf Reisen auch ist, die Sonne ist manchmal auch der größte Feind eines gelungenen Urlaubsfotos. Fotografierst du gegen das Sonnenlicht, tauchen unschöne Schatten auf den Gesichtern auf – hast du als Fotograf die Sonne im Rücken, kommt es zum Klassiker: zugekniffene Augen, weil die Personen am Bild durch die strahlende Sonne geblendet werden.
Egal ob du dich selbst oder andere fotografierst, schau(t) nicht direkt in die Sonne. Wenn du gegen das Sonnenlicht fotografierst, nutze den Blitz – dieser hellt hässliche Schatten in den Gesichtern auf, sodass sie am Bild gut erkennbar sind.
Möchtest du beim Posen dennoch unbedingt in die Sonne schauen, gibt es einen einfachen Trick: Augen zu, von drei runterzählen und mit dem Drücken des Auslöser die Augen wieder öffnen.
3. Nutze die Lichtverhältnisse morgens und abends!
Das Licht bestimmt maßgeblich, wie eindrucksvoll deine Urlaubsfotos werden. Besonders schön ist die Lichtstimmung am Abend und am Morgen: Wenn die Sonne auf- und untergeht, wirkt ihr Licht viel weicher und angenehmer – ideal für beeindruckende Stimmungsbilder.
Oft befindest du dich dann aber in der Unterkunft, beim Frühstücken oder Abendessen, doch es lohnt sich: Unternimm vor oder direkt nach den Mahlzeiten einen kleinen Spaziergang, um die besondere Lichtstimmung zum Fotografieren zu nutzen. Morgens und abends schmeichelt das Tageslicht jeder Personenaufnahme, auch Landschaftsbilder beeindrucken dann mit besonderer Stimmung.
Am ungünstigsten für Aufnahmen ist die Mittagszeit: Das Sonnenlicht kommt steil von oben und sorgt für harte Schatten.
Achtung: So reizvoll die Morgen- und Abendstunden für das Fotografieren auch sind, leider herrscht auch eher Verwacklungsgefahr. Achte deshalb unbedingt auf die Belichtungszeit – schon ab 1/60 s kann ein Foto unscharf werden – und nutze ein Stativ oder platziere eine Kamera auf eine stabile Unterlage.
4. Helles Licht für sportliche Urlaubsaction!
Bist du im Urlaub eher sportlich unterwegs und ein Fan von Action- und Sportfotografie?
Dann sind sonnige Vor- und Nachmittage für dich die ideale Zeit für Fotos am Strand – das intensive, hell strahlende Sonnenlicht gestattet dann nämlich extrem kurze Belichtungszeiten und du kannst Bewegungen mit deiner Kamera hervorragend „einfrieren“.
(Foto: Baranov_Evgenii)
5. Größenverhältnisse einbinden!
Wenn du im Urlaub gerne Landschaften fotografierst, dann nutze unbedingt die Größenverhältnisse deiner Motive als Stilmittel, um deine Reisefotos interessanter wirken zu lassen.
Das funktioniert so: Fotografiere zum Beispiel eine ferne Wandergruppe in hohen Bergen oder ein Boot, das in der Entfernung wie ein Spielzeug wirkt. So sieht der Betrachter später, wie weitläufig die von dir abgelichtete Landschaft tatsächlich ist.
6. Mit dem Polfilter grelles Licht und Reflexionen beherrschen!
Heller Sand am Strand, die gleißende Sonne und Lichtreflexionen bewirken beim Fotografieren, zum Beispiel am Wasserrand, häufig überbelichtete Bilder und sorgen für eine blasse Farbgebung. Abhilfe schaffen hier sogenannte Pol- oder Polarisationsfilter Anzeige, die du auf deine Kamera aufsetzen kannst: Sie bewähren sich, wenn du spiegelnde Oberflächen, wie das Meer oder Glasfenster, fotografieren möchtest.
Der Polfilter lässt sich drehen und lediglich das Licht bestimmter Wellenlängen durchdringen – je nach Motiv und Lichtverhältnissen neutralisiert der Filter somit „falsch“ schwingendes Licht. Dreh deinen Filter also so lange, bis die Reflexionen verschwunden sind und die Wasseroberfläche strahlend blau oder das zuvor so spiegelnde Fenster durchsichtig wird.
Du kannst den Polfilter aber nicht nur für ein entspiegeltes Meer oder andere Wasseroberflächen einsetzen, sondern damit auch schöne, kräftige und natürliche Farben bei Bildern von Himmel, Wolken und Strand erreichen.
7. Auch bei Schlechtwetter fotografieren!
Schlechtes Wetter im Urlaub wünscht sich niemand, aber es ist wirklich kein Grund, nicht zu fotografieren.
Im Gegenteil: Auch bei Sturm und Regen können tolle Bilder entstehen. Ein Landschaftsbild mit blauem Himmel ist doch wenig spannend und austauschbar – dieselbe Landschaft mit dramatisch aufgetürmten Wolken ist hingegen eine spannende Urlaubsfoto-Alternative.
8. Keine Scheu, Einheimische zu fotografieren!
Insbesondere gilt das für exotische Urlaubsziele, wo du wunderbare Menschen findest, die landestypische Motive für die Kultur vor Ort sind.
Scheue dich nicht, Einheimische anzusprechen und um die Erlaubnis für ein Foto zu fragen – das funktioniert mit der Kamera in der Hand auch dann, wenn du die jeweilige Landessprache nicht beherrschst! So entstehen oft besondere Urlaubserinnerungen und es ergibt sich die Möglichkeit, in Kontakt mit den Einheimischen zu kommen.
Tipp: Danach keinesfalls vergessen, das Foto den Abgebildeten zu zeigen!
9. Spiel mit der Tiefenschärfe!
Trau dich, mit der Schärfe zu spielen – stelle zum Beispiel ein Motiv im Hintergrund scharf und belasse den Vordergrund unscharf. Oder umgekehrt: Stelle bewusst den Hintergrund unkenntlich, indem du die Schärfe völlig auf dein Motiv im Vordergrund legst.
10. „Unruhe“ im Foto vermeiden!
Beim Betrachten eines „unruhigen“ Fotos wird das Auge vom eigentlichen Bildmotiv abgelenkt – achte daher beim Fotografieren unbedingt auf störende Elemente, wie beispielsweise ein Straßenschild oder eine auffällige Stange, die Unordnung oder Unruhe ins Bild bringt.
Das gilt auch für unästhetische Dinge, wie Mülleimer, verschmutzte, verstopfte Gullys oder Müll am Straßenrand – es sei denn, ihr nutzt das bewusst bei der Bildgestaltung oder für die Aussage eures Fotos. Unruhig wirkende Faktoren können aber auch eine zu farbenreiche Umgebung oder ein generell überladener Hintergrund sein.
11. Nimm dir Zeit zum Fotografieren!
Das Schöne am Reisen ist, dass du selbst über deinen Tagesablauf bestimmen kannst, lass dir also auch genug Zeit beim Fotografieren: Geh einmal um ein Motiv herum, teste verschiedene Blickwinkel oder begib dich in die Hocke, um einen anderen Blick auf dein Motiv zu erhalten – so entstehen mitunter neue Perspektiven auch von einem bekannten Fotomotiv, das vielleicht schon Tausende vor dir fotografiert haben.
Außerdem wichtig: Genieß auch einmal ohne Blick durch den Kamerasucher die schöne Landschaft oder die Sehenswürdigkeiten an deinem Urlaubsort – wer die Umgebung auf sich wirken lässt, bekommt nämlich ein Gefühl für den Ort. Und so kannst du auch wieder andere Motive zum Fotografieren entdecken!
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