Sicherlich hast du bereits gehört, dass Vollformatkameras in den Himmel gelobt werden. Woran das genau liegt und was die Unterschiede zu anderen Sensorgrößen sind, liest du hier.
Ein Vollformatsensor ist ein elektronischer Bildsensor, der in Digitalkameras enthalten ist. Dieser entspricht im Bildformat einem 35mm-Kleinbildfilm, weist also eine Größe von etwa 24 x 36 mm auf. Somit ist der Sensor größer als viele andere gängige Sensoren, was sich in vielerlei Hinsicht positiv auswirkt. Verwirrend für Neulinge ist, dass anders als der Name vermuten lässt, ein Vollformatsensor jedoch kleiner als ein Mittelformatsensor ist.
Größerer Bildwinkel als kleinere Sensoren
Einer der Gründe, warum viele Profi-Fotografen auf Vollformat schwören, ist der größere Bildwinkel im Vergleich zu kleineren Sensoren. Somit ist man bei weitwinkligen Aufnahmen, wie beispielsweise in der Landschafts- oder Architekturfotografie, mit einer Vollformatkamera im Vorteil.
Der Effekt wird deutlich, wenn man dasselbe Objektiv bei gleicher Brennweite an eine Vollformat- und dann an eine Crop-Kamera anlegt: Der Bildausschnitt der Crop-Kamera ist kleiner. Den Größenunterschied, in diesem Fall zur Vollformatkamera, nennt man den Crop-Faktor. Um zu berechnen, welchem Brennweitenwert der Bildausschnitt bei der Vollformatkamera entspricht, multipliziert man diesen mit dem Crop-Faktor.
Ausgezeichnete Bildqualität trotz erschwerter Lichtverhältnisse
Des Weiteren loben Fans der Vollformatkamera die relativ rauscharmen Aufnahmen. Grund dafür ist, dass die Pixel auf dem großen Sensor größer ausfallen und mehr Platz haben, wodurch sie mehr Licht aufnehmen. Folglich erhält man eine bessere Bildqualität, sowohl bei höherem ISO Wert als auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Das gleiche gilt für das Fotografieren mit schnellen Verschlusszeiten. Ebenso was die Anzahl der Pixel betrifft, bietet der größere Sensor mehr Spielraum. Denn auch bei höheren Pixelwerten bleibt deren Einzelgröße relativ hoch.
Die hohe Auflösung ermöglicht detailreiche Motive und starke Bildvergrößerungen, wodurch wiederum große Bildabzüge möglich sind.
Dramatische Landschaftsaufnahmen dank umfangreichem Dynamikbereich
Dass die Pixel gut Platz haben auf dem großen Sensor einer Vollformatkamera, wirkt sich auch auf den Dynamikumfang positiv aus. Details können gleichzeitig in hellen sowie dunklen Bereichen des Bildes gespeichert werden. Somit werden insbesondere Landschaftsaufnahmen in all ihren Nuancen hochwertig wiedergegeben.
Zwar schaffen es auch kleinere Sensoren wie APS-C, einen gewissen Dynamikbereich sehr genau zu erfassen. Allerdings leiden dann mitunter entweder die sehr hellen oder sehr dunklen Stellen. Das kennst du vielleicht vom Fotografieren einer Landschaft. Wenn du die dunklen Stellen zu deinem Hauptmotiv machst, erscheint der Himmel komplett weiß. Genauso umgekehrt, wenn du die hellen Bereiche in den Fokus nimmst, werden dir die dunklen Bereiche komplett schwarz wiedergegeben. Mit einem Vollformatsensor fallen solche Aufnahmen leichter, da dieser über einen großen Dynamikbereich verfügt.
Niedrige Schärfentiefe für traumhafte Portraits
Zu guter letzt noch ein Punkt, der vielen Fotografen und vor allem Fans des gepflegten Bokeh wichtig ist. Mit einer Vollformatkamera erzielst du ausgezeichnete Ergebnisse mit niedriger Schärfentiefe. Damit setzt du dein Hauptmotiv gekonnt in Szene, indem du es vom Hintergrund abhebst.
Diese Technik ist besonders bei Portrait- und Tierfotografie sehr beliebt. Zwar bekommt man auch mit APS-C-Sensoren eine relativ flache Schärfentiefe hin, doch geht das mit einer Vollformatkamera wesentlich leichter.
Übrigens: Umso geringer die Schärfentiefe in deinem Bild ist, desto einfacher fällt es später Bildbearbeitungsprogrammen Vorder- und Hintergrund voneinander zu unterscheiden.
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