Draußen fotografieren ist für uns das Schönste überhaupt. Spätestens wenn die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings auf der Nase kitzeln, schnappen wir uns die Kamera und gehen raus in die Natur. Sicherlich fotografierst du auch so gerne draußen, sonst wärst du nicht hier. Deshalb nennen wir dir 6 Tipps für die Outdoor-Fotografie und am Ende gibt es noch eine Buchempfehlung für dich.
1. Für Landschaftsfotos braucht es nicht die teuerste Kameraausrüstung
Machen wir uns nichts vor, es ist richtig geil, eine neue und vermeintlich “bessere” Kamera in der Hand zu halten. Aber ist es wirklich notwendig? In den wenigsten Fällen wirst du wirklich von einer besseren Bildqualität profitieren. Eine teure Kamera macht dich auch schon gar nicht zu einem besseren Fotografen. Wichtiger ist es, welche Objektive du verwendest. Zum Beispiel produzieren Festbrennweiten in der Regel schärfere Bilder als Zoomobjektive, die viele verschiedene Brennweiten abdecken müssen.
Eine Ausnahme gibt es jedoch: Verdienst du mit deinen Fotos Geld, dann kann es sich schon lohnen, in eine Kamera mit schnellerem Autofokus zu investieren. Insbesondere wenn du z.B. draußen Tierfotografie betreibst.
2. RAW oder JPEG? Der Fall ist (fast) klar
JPEG-Dateien sind schon handlich. Die Fotos kommen entwickelt aus der Kamera und können praktisch direkt zu Instagram und Co. hochgeladen werden. Auch die Dateigröße ist recht gering, was eine Menge Platz auf der Festplatte spart. Leider haben JPGs einen entscheidenden Nachteil: Sie erschweren die Nachbearbeitung.
Im Gegensatz zu RAW-Dateien gehen sehr viele Bildinformationen verloren. Das Bild wird nämlich bereits bei Betätigung des Auslösers komprimiert. Fotografierst du nur im Rohmodus, bekommst du die nackte, unkomprimierte Datei präsentiert. Das sieht erstmal erschreckend aus, da keinerlei Bearbeitung auf dem Foto angewendet wird. Nach dem Import in Lightroom* oder Capture One kannst du es nach Belieben bearbeiten oder Presets drüberlegen.
Das geht zwar auch mit JPG-Dateien, allerdings hast du mit RAW viel mehr Spielraum bei Über- und Unterbelichtung, Farbanpassungen und Rauschentfernung.
Also willst du draußen fotografieren, schau in die Einstellungen und aktiviere RAW oder fotografiere JPG/RAW parallel. Dann kannst du später entscheiden, was du behältst oder löschst.
Mehr zum Thema RAW oder JPG fotografieren, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
3. Weißabgleich automatisch oder manuell einstellen?
Normalerweise genügt es, den Weißabgleich automatisch von deiner Kamera wählen zu lassen. In Extremsituationen (z.B. einer Schneelandschaft) liegt der Weißabgleich aber auch schon mal daneben. Dann bekommt das Bild einen Blaustich oder wirkt unnatürlich warm. Dann musst du manuell nachkorrigieren. Die meisten Kameras haben bereits hinterlegte Voreinstellungen für Tageslicht, Bewölkung und Kunstlicht, die du nur noch auswählen musst.
4. Fotografieren bei der grellsten Mittagssonne vermeiden
Mit Sicherheit hast du schon etwas von der sogenannten “Goldenen Stunde” gehört. Das ist die Zeit in den Morgen- und Abendstunden, in denen das Sonnenlicht besonders schön leuchtet. Dann steht die Sonne sehr tief und zaubert besonders warmes Licht und die magischsten Sonnenuntergänge.
Das krasse Gegenteil davon ist die grelle Mittagssonne. Wenn die Sonne sehr hoch am Himmel steht, verursacht das viel zu harte Kontraste. Keine gute Gelegenheit für spannende Fotos! Kannst du aktiv beeinflussen, wann du das Haus verlässt, dann gehe am besten erst in den späten Nachmittagsstunden raus fotografieren. Auf Reisen ist das natürlich nicht immer umsetzbar. Dann stell dich wenigstens zum Fotografieren in einen schattigen Bereich. Noch besser ist es, wenn auch etwas Bewölkung da ist, dann wird das Licht gedämpft.
5. Ist Gegenlicht wirklich tabu?
Vielleicht hast du schon mal gehört, dass man möglichst nicht bei Gegenlicht fotografieren soll. Das ist eine sehr allgemeine Regel, die du auch getrost ignorieren kannst. Denn aus Gegenlichtsituationen ergeben sich oft auch einfach ganz neue Möglichkeiten. Dramatische Landschaftsaufnahmen und geile Sonnensterne sind der Lohn für deinen Mut!
Tipp: Gegenlichtblende verwenden und eine saubere Frontlinse können unschöne Blendenflecken und Flares verhindern. Mit unserem Reinigungsset kannst du nichts falsch machen.
Warum eine Sonnenblende ein nützliches Zubehör ist, erfährst du in diesem Beitrag. Außerdem geben wir dir Tipps für tolle Blendensterne!
6. Verwende einen (oder mehrere) Filter
Abhängig davon, was du Outdoor in der Natur fotografieren willst, empfehlen wir dir Kamerafilter. Mit einem Polfilter* kannst du zum Beispiel Spiegelungen auf Wasseroberflächen entfernen und Kontraste zwischen Himmel und Wolken verstärken. Einen ND-Filter* (Graufilter) hingegen verwendest du, wenn du Langzeitbelichtungen von fließendem Wasser bei Tageslicht machen willst. Der Filter sorgt dafür, dass weniger Licht auf den Sensor trifft und du die Belichtungszeit verlängern kannst.
Übrigens hat die OM System OM-1 (ehemals Olympus) bereits eine eingebaute ND-Funktionalität. Ein Alleinstellungsmerkmal, die einen physischen ND-Filter überflüssig macht.
Unser Tipp: Filterfotograf – Fotografieren mit optischen Filtern*
7. Vermeide die typischen Sehenswürdigkeiten
Die Karlsbrücke in Prag, das Brandenburger Tor in Berlin oder der Times Square in New York…alle haben eines gemeinsam: Es sind typische Sehenswürdigkeiten, wo jeden Tag zehntausende Menschen hinströmen. Für das schnelle Handyselfie ist das ja okay, aber für einzigartige Fotos eher weniger geeignet. Erstens hast du immer unzählige Menschen mit drauf und zweitens gibts die Standardmotive schon millionenfach.
Versuche daher:
- diese Sehenswürdigkeiten komplett links liegen zu lassen
- sie aus anderen Blickwinkeln zu fotografieren bzw. anderweitig kreativ in Szene zu setzen
- dich auf Details zu konzentrieren, statt das ganze Bauwerk auf ein Bild zu pressen
- zu Tageszeiten zu kommen, wo wenig los ist (meist in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden)
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Du wolltest wissen mit was ich fotografiere?
Ich mache meine Aufnahmen mit der Nikon 850 und der Nikon Z 7 sowie Objektive von 24 bis 400mm mit
max. Lichtstärke 2.8. Alles andere ist Schrott.
Gruß
Hermann
Hey Hermann, das ist doch ne tolle Kombi! 🙂
Liebe Grüße,
Martin