Fujifilm-Kameras waren bislang nicht für ihre Vollautomatiken bekannt. Das zeigen allein schon die Einstellrädchen für ISO und Belichtungszeiten an den (Semi-) Profi-Modellen. Doch jetzt haben die Japaner mit der Fuji X-S10 ein Modell vorgestellt, dass sich an Ein- und Umsteiger richtet und gleichzeitig Einiges an Technik aus der großen Schwester X-T4 geerbt hat!
Letztere Aussage ist schon ein Achtungszeichen, bei der auch ambitioniertere Hobbyfotografen aufhorchen werden. Die X-S10 besitzt nämlich denselben 26,1 Megapixel X-Trans CMOS 4 Sensor wie die X-T4. Auch den starken X-Prozessor 4 hat sie übernommen. Somit dürfte sich die Bildqualität auf einem ähnlich hohen Niveau bewegen. Scharfstellen soll die Kamera in nur 0,02s. Im Serienbildmodus sind bis zu 8 Bilder/s (mechanisch) oder 30 Bilder/s elektronisch möglich.
Fuji hat den IBIS noch einmal verbessert
Darüber hinaus ist die neue Fujifilm X-S10 mit einem internen Bildstabilisator (IBIS) ausgestattet, der im Gegensatz zur X-T4 noch mal überarbeitet wurde. Er ist ca. 30% kleiner und leichter. Mit der Fünf-Achsen-Stabilisierung sollen laut Fuji bis zu sechs EV-Stufen längere Belichtungszeiten drin sein.
Als erstes Mittelklasse-Modell bekommt die Kamera mechanische Stoßdämpfer, die den Sensor vor Vibrationen schützen soll. Diese können durch den mechanischen Verschluss verursacht werden und Unschärfen provozieren.
Manuelle Bedienung rückt in den Hintergrund
ISO- und Belichtungsrädchen suchst du auf den ersten Blick vergeblich. Stattdessen gibt es ein PASM-Rad, wie du es vielleicht von vielen gängigen Kameras kennt. Inklusive einer Vollautomatik, damit du dich als Fotograf ganz auf dein Motiv konzentrieren kannst. Praktisch natürlich auch, wenn du die Kamera einfach mal jemand anderem in die Hand drücken willst, der nicht so foto-affin ist.
Dickes aber: Zwei weitere Räder kannst du nach Belieben mit Funktionen belegen. Auf der Oberseite finden sich außerdem ISO- sowie Q-Buttons. Du musst hier also nicht wirklich Abstriche machen, wenn du lieber manuell fotografierst.
Das Besondere an dem Automatikmodus ist, dass er je nach Motivart automatisch entscheidet, welche Filmsimulation er anwendet. Für Landschaft könnte das zum Beispiel Velvia sein und für Porträt Astia. Fuji verspricht “beeindruckende Landschaftsbilder mit brillanten und lebendigen Farben sowie attraktive Porträts mit natürlichen Hauttönen”. Auch in Gegenlichtsituationen sollen sich ausgewogen belichtete Bilder schießen lassen.
Flipscreen und großer Handgriff
Interessant für Vlogger: Die Fuji X-S10 hat einen Flipscreen. Somit kannst du dich selbst für Youtube filmen. Und zwar in max. 4K/30p-Qualität mit 8 Bit 4:2:0 Farbabtastung auf Speicherkarte bzw. 10 Bit 4:2:2 über HDMI. Beim Filmen wird zusätzlich zum IBIS noch eine digitale Stabilisierung aktiv.
Hast du große Hände, dann wird dich der große Griff freuen, der etwas an die globige X-H1 erinnert. Damit lässt sich die Kamera auch mit einem großen Objektiv noch recht komfortabel halten. Ein großer Vorteil gegenüber der XT-Serie, die bislang noch schmale Grips haben.
Einen Wermutstropfen gibt es: Eine spezielle Abdichtung gegen Staub und Wasser wird nicht verbaut. Allerdings gibt es dafür ja auch einfache Workarounds (z.B. Kameraüberzug).
Preise und Verkaufsstart der Fujifilm X-S10
Wenn du schon im Besitz eines oder mehrerer Objektive bist, schlägt der Einstiegspreis des Bodys mit rund 974 € (UVP) zu Buche. Im Kit mit dem 18-55mm sind es rund 1.364 €, die du auf den Tisch legen musst. Angesichts des starken Gesamtpakets ein fairer Preis.
Ab Ende November steht die Fujifilm X-S10 im Handel.