Es gab eine Zeit, in der Apple mit seinen iPhones eine Vorreiterrolle im Smartphonebereich spielte. Diese Zeit ist lange vorbei. In Wahrheit bringen Samsung, Huawei und Co. schon seit Jahren immer wieder technische Innovationen an den Start, welche die Geräte aus dem kalifornischen Cupertino in vielen Bereichen in den Schatten stellen. Auch das neue iPhone 11 (Pro/Max) wird die Smartphonewelt nicht entscheidend revolutionieren, aber besonders die neue Triple-Kamera schickt sich an, zur Konkurrenz aufzuschließen.
Beim Apple-Keynote-Event am Firmenstandort in Kalifornien wurde die neue iPhone 11-Reihe vorgestellt, die schneller, besser und widerstandsfähiger denn je sein soll. Neben dem “regulären” iPhone 11 müssen sich auch das iPhone 11 Pro sowie das iPhone 11 Pro Max am Markt behaupten.
Dualkamera für Preisbewusste, Pro-Varianten mit Triple-Kamera
In der kleinsten und preisgünstigsten Ausführung muss man mit einem Dual-Kamera-System Vorlieb nehmen. Die Pro-Varianten bekommen die Triplecam spendiert, deren etwas eigentümliche Anordnung bereits die Twitter-Community erheitert.
The new iPhone 11 ??#AppleEvent #iPhone pic.twitter.com/Mr7QpLBVSJ
— Noppadon Siriwangso (@NoppadonNaHee) September 12, 2019
Aber was können die Kameras eigentlich? Wie viel besser sind sie im Vergleich zu Huaweis P30 Pro Anzeige oder Samsungs S10/Note 10 Anzeige? Erste Tests stehen noch aus. Die Spezifikationen und die Software-Features klingen auf dem Papier erstmal ganz ordentlich.
Die Kameras bieten die Standardkost von 12 Megapixeln. Viel mehr macht aufgrund der viel kleineren Sensoren im Vergleich zu Systemkameras oder DSLRs auch kaum Sinn. Der Vorteil der aktuellen Handyknipsen ist, dass sie gleich drei oder mehr Brennweiten miteinander kombinieren. Wer seine Bilder nicht professionell nutzt, sondern nur für Instagram, Whatsapp und Co. verwendet, der muss keine große Kamera mit sich herumschleppen. Eine Smartphonekamera wie die des neuen iPhone 11 (Pro/Max) reicht völlig aus, die Wechselobjektive sind bereits standardmäßig verbaut. Zumal sich durch geschickte Software-Tricks und KI bei Tageslicht aufgenommene Fotos qualitativ längst nicht mehr zu verstecken brauchen.
Eine optische Bildstabilisierung gibt es als Sahnehäubchen obendrauf.
iPhone 11 Kamera mit Ultra-Weitwinkel
Jetzt schließt Apple mit dem iPhone 11 auch endlich zur Konkurrenz auf. Nun gibt es im neuesten Modell eine Ultra-Weitwinkel-Linse, die einen Blickwinkel von 120 Grad abdeckt. Sie besteht aus fünf Linsen-Elementen und ist mit Blende f/2.4 etwas lichtschwächer als die anderen beiden Linsen der Triple-Cam. Dort sind f/1.8 (Standard) bzw. f/2.0 (2x optischer Telezoom) abgedeckt. Der Zoom soll 40 Prozent mehr Licht für bessere Bilder und Videos durchlassen.
Nachtmodus der iPhone 11 Kamera für beeindruckende Bilder bei wenig Licht
Apple rühmt sich mit einem neuen Nachtmodus, der denen der direkten Konkurrenz ähnelt. Es wird spannend zu sehen, wie sich die Kamera gegenüber dem Nacht-Platzhirsch Huawei schlagen wird. Die von der US-Regierung inzwischen ins Abseits gestellten Chinesen sind ja seit geraumer Zeit Marktführer in dieser Disziplin. Das Mate 30 Pro, das am 19. September in München vorgestellt wird (aber vorerst nur in China verkauft wird), soll noch mal eine Schippe drauflegen. Erste Marketingbilder sehen auf toll aus, aber da wird ja auch gerne getrickst.
Für Vlogger: 4K 60p Videos mit allen Kameralinsen des iPhone 11
Das Besondere an dem Kamerasystem ist, dass man mit allen Linsen der Dual bzw. Triple Cam Videos in 4K 60 Frames aufnehmen kann. Apple verspricht nicht weniger als die “höchste Videoqualität bei einem Smartphone”. Das ist schon mal eine Ansage.
Natürlich ist auch eine Selfie-Kamera an Bord, die jetzt mit 12 Megapixeln auflöst. Auf eine Doppellösung wie bei anderen Smartphones verzichtet Apple glücklicherweise.
Intelligentere Software für bessere Fotos
Softwaremäßig fährt Apple alles Erdenkliche auf, um die Fähigkeiten der Kameras optimal auszunutzen. Den Nachtmodus haben wir bereits angesprochen. Außerdem ist es möglich, mit mehreren Objektiven gleichzeitig Videos zu drehen. So kann sich der Vlogger selbst filmen und gleichzeitig aufnehmen, was in seiner Umgebung passiert. Dadurch ergeben sich ganz neue kreative Spielräume für Youtuber.
Dreht man das iPhone beim Fotografieren in die Horizontale, dann zoomt das Smartphone automatisch etwas heraus, um mehr aufs Bild zu bekommen. “Smart HDR” bedient sich an einer noch intelligenteren KI, die Menschen anders behandelt als andere Objekte eines Motivs. Das Ergebnis seien natürlichere Hauttöne, schöne Schatten und Glanzlichter, ohne dabei den Hintergrund zu vernachlässigen.
Ein weiteres Feature der neuen iPhone 11 Kameras ist die Möglichkeit, mit gedrückt halten des Foto-Auslösers direkt ein Video aufzunehmen. Und das sogenannte “Slofie” ist ein Slow Motion Modus mit 120 fps, der super für witzige Selfies taugt.
Weitere technische Daten des iPhone 11 (Max/Pro)
Verbaut ist der neueste A13 Bionic Prozessor, der von der Power und Effizienz her die Speerspitze der aktuellen Smartphonewelt darstellen soll. Damit sollen Rechenoperationen bis zu 20% schneller im Vergleich zum A12 Chip ausgeführt werden können.
Interessanterweise verweigert sich Apple weiter dem Wachstumshunger der Android-Produkte. Dort sind mittlerweile 6, 8 oder sogar 12 GB keine Seltenheit mehr. Die iPhones kommen weiter mit vergleichsweise mickrigen 4 GB Arbeitsspeicher daher. Daher wurde bei der Key Note auch gar nicht näher darauf eingegangen.
Allerdings ist das System, aktuell iOS 13, stets so gut abgestimmt, dass es gar nicht mehr RAM für flüssiges Arbeiten benötigt.
Neues Retina-Display und verbesserte Akkulaufzeit
Das normale iPhone 11 verfügt über ein 6,1″ großes Liquid Retina HD Display, das allerdings mit einer Auflösung von 1792 x 828 Pixeln (326 ppi) für ein Gerät dieser Preisklasse nicht mehr zeitgemäß ist. Das Super Retina XDR Display vom iPhone 11 Pro ist 5,8″ groß und löst mit 2436 x 1125 Pixeln auf (458 ppi). Beim Pro Max ist es nur marginal mehr. Die maximale Helligkeit wird mit 1200 Nits angegeben, durchschnittlich werden 800 Nits erreicht.
Über die Akkukapazität hüllt sich Apple in Schweigen. Es ist nur die Rede davon, dass zwischen 1 Stunde (iPhone 11) und 5 Stunden (iPhone 11 Pro Max) mehr Laufzeit im Vergleich zu den Vorgängermodellen drin sein soll. Das Standardmodell kommt leider nur mit einem 5W-Netzteil, daher muss ein Schnelllade-Netzteil nachgekauft werden. Zum Glück gibt es genug Alternativen, z.B. das Anker 24W Anzeige für rund 14 Euro. Bei den Pro-Varianten ist ein 18W Quick Charge Netzteil im Lieferumfang enthalten, das im Apple-Shop stolze 35 Euro kostet.
Ansonsten wird das iPhone in verschiedenen Farben und Speicher-Ausführungen von 64 GB bis 512 GB (nicht per SD Karte erweiterbar) erhältlich sein. Auch ist eine IP68 Klassifizierung zum Schutz vor Staub und Wasser dabei.
Die Preise beginnen ab 799 € und reichen bis 1.249 €. Verkaufsstart ist der 20. September 2019.
Fotos: Apple
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