Dank Smartphone & Co. hat praktisch jeder seine Kamera immer in der Hosentasche dabei. Dementsprechend rückläufig sind seit Jahren die Verkaufszahlen der Digitalkameras in Deutschland. Doch es gibt auch Gewinner der Branche, wie der deutsche Photoindustrie-Verband (PIV) jetzt in seiner Statistik für das Jahr 2020 bekanntgegeben hat.
Fotografinnen und Fotografen sorgten laut der Auswertung für einen Gesamtumsatz von 718 Millionen Euro bei Imaging Produkten. Dazu zählen neben Digitalkameras auch Actioncams und Camcorder. Im Vergleich zu 2019 gingen die Umsätze um 153 Millionen Euro zurück.
Am schwersten getroffen hat es die Sparte der Spiegelreflexkameras. 40% weniger DSLRs wurden verkauft, auch weil spiegellose Systemkameras immer weiter auf dem Vormarsch sind. Aufgrund höherer Verkaufspreise fiel der Umsatzverlust allerdings “nur” um 30 Prozent.
Apropos Systemkameras. Zwar waren dort die Verkaufszahlen in Deutschland ebenfalls rückläufig, aber mit nur 5,6% lange nicht so stark. Und in den kommenden Jahren wird die Schere durch immer mehr Innovationen sicherlich weiter auseinandergehen.
Mehr Drohnen und Sofortbildkameras verkauft
Auch die Corona-Krise spielte vermutlich in die Absatzschwäche mit hinein. Offizielle Zahlen dazu gibt es noch nicht, aber viele Menschen hielten sich verständlicherweise mit Investitionen zurück. Zudem fielen viele Urlaubsreisen ins Wasser, sodass weniger Leute sich vor einer Reise eine neue Kamera zugelegt haben.
Fotodrohnen erlebten hingegen einen regelrechten Boom. 294.000 verkaufte Exemplare bescherten den Herstellern einen Umsatz von 166 Millionen Euro. Ebenfalls zugelegt haben Sofortbildkameras samt Zubehör, die 2020 den Umsatz auf 65 Millionen Euro fast verdoppeln konnten.
Eine Grafik von matthiasaltenhof.de zeigt weitere interessante Fakten zum Absatz von Smartphones, Objektiven und Fotozubehör.