Die Frage scheidet die Geister: Was macht bessere Fotos? Die gute alte Kamera? Oder das „neumodische“ Smartphone? Unser 8-Punkte-Check Kamera vs. Smartphone nennt Fakten und hilft dir bei der Entscheidung, ob es eine neue Kamera sein muss oder ein Handy ausreicht.
Vorweg: Smartphones sind technisch längst auf dem aktuellen Stand. Besonders im gehobenen Segment. Dennoch: Ein Handy ist in erster Linie zum Kommunizieren gedacht. Eine Kamera dagegen zum Fotografieren. Doch hat die Kamera deswegen die Nase bzw. Linse tatsächlich vorn?
Fakten-Check: Kamera vs. Smartphone
Unser 8-Punkte-Check verrät dir, in welchem Punkt die Kamera und in welchem das Smartphone besser ist…
1. Zoom
Die Kamera setzt auf optischen Zoom, das Smartphone auf digitalen Zoom. Die erste Variante ist besser. Weil das digitale Zoomen zu Lasten der Bildqualität geht. Der optische Zoom erhält wiederum die Qualität. Der erste Punkt geht damit an die Kamera.
🏆 Gewinner: Kamera
2. Brennweite
Apropos: Smartphones haben in der Regel nur eine Brennweite. Bei einer Kamera – zumindest DSLR oder Systemkamera – schraubst du dagegen einfach ein anderes Objektiv drauf. Mit einem Zoom-Objektiv deckst du sogar gleich mehrere Bereiche ab. Zum Beispiel vom Weitwinkel bis zum leichten Tele. Der zweite Punkt pro Kamera.
🏆 Gewinner: Kamera
3. Einstellungen
Beim Smartphone geht alles automatisch. Bei der Kamera kannst du dagegen Blende, Verschlusszeit und ISO manuell einstellen. Lichteinfall, Belichtungszeit und Rauschempfindlichkeit bestimmst also du. Das ist beim Smartphone nicht immer möglich. Der dritte Punkt für die Kamera.
🏆 Gewinner: Kamera
4. Lichtempfindlichkeit
Licht ist das Stichwort. Dank der variablen Blende ist eine Kamera viel lichtempfindlicher. Entsprechend kommt die Kamera mit weniger Licht besser klar als ein Smartphone. Der vierte Punkt für die Kamera.
🏆 Gewinner: Kamera
5. Bewusstsein
Mit einer Kamera fotografierst du außerdem bewusster. Das Smartphone lädt eher zum typischen Knipsen im Urlaub ein. Wieder ein Punkt für die Kamera.
🏆 Gewinner: Kamera
6. Energie
Wichtig bei Elektronik ist das Thema Energie. Eine (gute) Kamera ist mit einem Wechselakku ausgestattet. Du kannst bei leerer Batterie also fix den Akku wechseln und weitermachen. Ein Smartphone muss wiederum an die Steckdose oder Powerbank. Wieder ein Punkt für die Kamera.
🏆 Gewinner: Kamera
7. Diskretion
In manchen Situationen, wie zum Beispiel in der Streetfotografie, spielt die Diskretion eine Rolle. Klein und handlich fällt das Smartphone hier weniger auf als eine DSLR, auf welcher zudem noch ein fettes Tele montiert ist. Auch auf Konzerten und Veranstaltungen kommst du mit einer Kamera nicht weit, da diese meist verboten ist. Der erste Punkt für das Smartphone.
🏆 Gewinner: Smartphone
8. Social
Auch im Bereich Social Media ist das Smartphone top. Dank mobilem Internet kannst du deine Bilder direkt ins Netz stellen. Instagram setzte schon vor Jahren auf diesen Trend und zeigte damit den richtigen Riecher. Zwar kannst du die Bilder-Plattform auch mit dem PC (und damit der Kamera) nutzen, doch ist das umständlicher. Der zweite Punkt für das Handy.
🏆 Gewinner: Smartphone
Smartphone-Hersteller rüsten massiv auf
Das Ergebnis ist klar: Die Kamera gewinnt haushoch mit 6:2. Doch ist das Smartphone deswegen per se schlecht? Nein, im Gegenteil. Die Hersteller haben massiv aufgerüstet. Hohe Displayauflösung, fetter Arbeitsspeicher, KI-Coprozessoren. In den Topmodellen sind sogar die Sensoren teilweise besser als in mancher Kompaktkamera. Vorinstallierte Foto-Apps versprechen zudem künstliche Unschärfe, Nachtmodus, coole Filter und bessere Automatiken. Selbst das RAW-Format beherrscht so manches „Smarte“ wie das Sony Xperia 1 II.
Die zwei letzten Punkte in unserem Check Kamera vs. Smartphone zeigen jedoch das Dilemma der Handys. Sie sind und bleiben eine Sammeltechnik für Unterhaltung und Kommunikation. Eine Kamera dagegen ist allein aufs Fotografieren getrimmt. Allein die volle Kontrolle über die Einstellungen ist ein Riesenpluspunkt, den kein versierter Fotograf aufgeben würde.
Fazit: Kamera macht nach wie vor Sinn
Eine „teure“ Kamera macht daher nach wie vor Sinn. Vor allem natürlich, wenn du gewisse Ansprüche an deine Fotos stellst. Bestimmte Effekte wie das Weichzeichnen von Wasser dank einer Langzeitbelichtung bekommst du mit einem Smartphone oft nicht hin. Und doch hat auch das Smartphone in der Fotografie seine Berechtigung. In der Streetfotografie zählt beispielsweise eher der Moment als Effekte und Technik. Viele Streetfotografen schwören sogar auf das Mobile. Weil dieses immer zur Hand ist und in der Masse nicht auffällt.
Davon abgesehen gilt letzten Endes die Fotografen-Weisheit schlechthin: Nicht die Kamera macht das Bild, sondern du. Beherrschst du nicht mal die Basics des Fotografierens, hilft dir die teuerste Technik nichts. Von daher ist ein Smartphone durchaus eine Option, das Fotografieren zu erlernen. Zumal die beste Kamera immer die ist, die du dabei hast. Und wenn es nur das Smartphone ist…