Durch immer ausgefeiltere Software graben Kamera-Smartphones richtigen Kameras immer mehr den Markt ab. So weit, so bekannt. Doch im Jahr 2022 gab es nach kontinuierlichen Rückgängen in den Vorjahren endlich mal wieder einen leichten Anstieg an Kameraverkäufen zu verzeichnen.
Nach den Daten der CIPA (Camera & Imaging Products Association in Japan) wurden vergangenes Jahr 5,927 Millionen DSLR- und Systemkameras sowie 9,7 Millionen Objektive ausgeliefert. Das macht einen Anstieg an Kamera-Bodys um 10,8% bzw. 1,6% bei Objektiven im Vergleich zu 2021 (5,348 Mio./9,55 Mio.).
Den größten Rückgang bei den Kameraverkäufen gab es zwischen den Jahren 2019 und 2020. Damals sank der Absatz u.a. Pandemie bedingt um satte 37,3% von 8,462 Millionen auf 5,308 Millionen.
Nur um das einzuordnen: Im Jahr 2012 waren es noch 20,16 Millionen Kameras und 30,4 Millionen Objektive! Seitdem ist der Kameramarkt also massiv eingebrochen.
Für das Jahr 2023 sagt die CIPA 5,72 Millionen ausgelieferte Kameras und 9,39 Millionen Objektive voraus. Also wieder ein kleiner Rückgang, aber weitgehend stabil.
Mittlerweile konzentrieren sich die Kamerahersteller wie Sony, Nikon und Canon vor allen Dingen auf das hochpreisigere Vollformat-Segment. Kameras mit APS-C Sensor werden eher stiefmütterlich behandelt. Mit Ausnahme von Fujifilm, die ausschließlich auf APS-C setzen, aber mit der X-H2 auch eine Kamera in Vollformat-Größe im Angebot haben.
Auch im MFT-Sektor gibt es bislang keinen Nachschub an kompakten Systemkameras. Sowohl OM System (ehemals Olympus) als auch Panasonic verbauen ihre kleinen Sensoren derzeit nur in ausgewachsenen Gehäusen.
Obwohl der Erfolg der Fujifilm X100V zeigt, dass es sehr wohl eine große Nachfrage an handlichen Kompaktkameras gibt.