Fotografie ist mitunter nicht billig. Okay, eine Einsteiger-DSLR bekommst du für 500 Euro. Für ein Topmodell kannst du aber auch 6.000 Euro ausgeben. Was in dem Fall definitiv lohnt, ist eine Kameraversicherung!
Eine Versicherung für Kameras? Korrekt. Die Idee ist alles andere als neu und gibt es schon ewig. Doch bevor du prompt zu deinem Versicherungsonkel rennst, lass uns erst mal ein paar Dinge klären. Denn eigentlich ist deine Kamera schon versichert – über deine Hausrat.
Kamera über Hausratversicherung versichert
Wie jetzt? Deine Kamera ist über deine Hausrat versichert? Ja. Zumindest, wenn du eine solche hast. In dem Fall, dass du eine hast, schließt diese deine Kamera samt Objektiven und deiner sonstigen Ausrüstung natürlich ein. Dank der sogenannten „Außenversicherung“ greift diese sogar draußen. Allerdings nur in gewissen Grenzen.
Heißt konkret? Zum einen haben die meisten Hausrat-Policen eine Obergrenze. Also einen Höchstbetrag, den du im Fall eines Schadens erstattet bekommst. Dieser wieder hängt von der Versicherungssumme ab. Außerdem greift die Außenversicherung nur bei verschlossenen Räumen. Also zum Beispiel bei einem Einbruch in deinen Keller oder in deine Garage. In vielen anderen Situationen ist die Hausrat dagegen aus der Haftung raus. Zum Beispiel bei
- Diebstahl im Hotel
- Diebstahl aus dem Zelt
- Taschendiebstahl
- Betrug
- Schäden durch Sturz oder Wasser
Kurios: Ein Raubüberfall ist wieder inbegriffen. Spiel also nicht den Held, das lohnt nicht. Im Fazit ist deine Kamera bzw. Ausrüstung daheim jedenfalls versichert. Daheim, nicht unterwegs.
Was musst du bei einer Kameraversicherung beachten?
Eine „richtige“ Kameraversicherung deckt dagegen mehr Schäden. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede, weswegen du die Leistungen unbedingt vergleichen musst. Bist du zum Beispiel viel outdoor unterwegs und übernachtest im Zelt, um morgens ein tolles Panoramabild zu schießen, sollte die Police auch bei Diebstahl aus dem Zelt haften. Wasserschäden machen in diesem Fall ebenfalls Sinn. Schließlich kann es im Zelt mal nass werden.
Du kannst es dir aber auch einfach machen und eine Kameraversicherung mit „Allgefahrenversicherung“ abschließen. Hier ist quasi alles enthalten, was passieren kann. Außerdem wichtig: Die Police sollte den Neuwert deines Equipments ersetzen, nicht den Zeitwert. Sonst machst du bei einem Totalverlust Miese. Das Problem: „Neuwert“ ist versicherungstechnisch ein schwammiger Begriff. Die neue Kamera darf nämlich nicht besser sein als deine alte. Daher sollte der Neuwert auch für Nachfolgemodelle gelten.
Davon abgesehen ist die „Region“ interessant, in der du unterwegs bist. Als Globetrotter muss deine Versicherung natürlich „weltweit“ greifen. Bist du dagegen nur auf unserem Kontinent unterwegs, reicht „Europa“. Das spart dir ein paar Euro. Apropos sparen: Eine Eigenbeteiligung reduziert ebenfalls den Beitrag. Allerdings bekommst du im Schadensfall weniger erstattet.
Für wen lohnt eine Kameraversicherung?
Der wichtigste Punkt ist jedoch das Modell. Hier gibt es zwei:
1. Geräteliste
Hier ist nur die Ausrüstung versichert, die du deinem Versicherer konkret nennst. Selbstredend kannst du diese Liste jederzeit anpassen.
2. Pauschal
Hier ist wiederum dein gesamtes Equipment versichert, ohne dieses in einer Liste konkret aufzuführen. Dafür gilt hier wieder eine Höchstgrenze am versicherten Wert.
Was günstiger ist? Die Liste, zumindest etwas. Dafür hast du mit dieser mehr Arbeit, weswegen viele Versicherer von dieser Art abraten. Davon abgesehen: Vergisst du ein Objektiv oder was auch immer, kann dich das teuer zu stehen kommen.
Bleibt die Frage, für wen eine Kameraversicherung nun wirklich lohnt? Kurz und knapp: Für jeden, der eine teure Ausrüstung besitzt. Wobei teuer relativ ist. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Police brauchst. Oder eher nicht.
Unser Tipp: Für eine Einsteiger-DSLR oder Edel-Kompakt für 500 Euro ist eine Kameraversicherung überflüssig. Denn die Policen kosten ab rund 60 Euro im Jahr. Entsprechend lohnt die Versicherung nur bei einer teuren Kamera wie Nikons Z-Serie.
Also dann, Hals- und Glasbruch!