Du willst deine Passbilder selber machen? Eine coole Idee, bei der allerdings nicht alles erlaubt ist, was gefällt. Was du beachten musst und welche Vorgaben der Gesetzgeber macht, haben wir dir in diesem Beitrag zusammengefasst.
Gleich vorweg: Eitelkeit hat auf einem Passfoto nichts zu suchen. Weil dieses für offizielle Dokumente wie eben einen Pass, Personalausweis oder Führerschein gedacht ist. Mit der „neuen“ Biometrie sind die Vorgaben sogar noch verschärfter als früher. Biometrie ist prompt unser Stichwort, wenn du das Passfoto für ein offizielles Dokument nutzen willst.
Biometrie schränkt Passfoto ein…
Wie aber schaut ein biometrisches Passfoto aus? Folgende Dinge musst du beachten:
• Schärfe & Kontrast
müssen in allen Teilen des Gesichts vorhanden sein.
• Ausleuchtung
Vermeide außerdem Schatten, Reflexionen oder rote Augen. Leuchte dein Porträt also gleichmäßig aus.
• Hintergrund
Hier ist die Devise: einfarbig und hell. Sprich: grau oder weiß. Wobei es durchaus auf deine Haare ankommt. Bei hellen (blonden) Haaren ist ein mittelgrauer Hintergrund besser, bei dunklen Haaren ein hellgrauer oder weißer. So ist Kontrast garantiert. Muster und selbst Schatten sind dagegen unerwünscht.
• Kopfhaltung
Der Kopf sollte gerade sein, nicht geneigt und nicht gedreht.
• Gesichtsausdruck
Auch der Gesichtsausdruck sollte neutral sein, der Mund geschlossen.
• Augen
Der Blick geht direkt in die Kamera. Geschlossene oder verdeckte Augen sowie Sonnenbrillen sind nicht zulässig. Apropos Brillen: Achte darauf, dass die Augen deutlich zu erkennen sind. Vermeide getönte Gläser sowie Reflexionen. Ein Pol-Filter lohnt also.
• Kopfbedeckung
ist grundsätzlich verboten. Ausgenommen sind allein religiöse Kopfbedeckungen. Dennoch muss das Gesicht von Stirn bis Kinn erkennbar sein. Schatten sind ebenfalls keine erlaubt.
• Qualität
Selbstredend muss die Qualität passen. Die Farben müssen neutral sein, der Hautton natürlich. Knicke und Verunreinigungen sind ein No-Go. Ob das Passfoto in Farbe oder Schwarz-Weiß vorliegt, ist dagegen egal. Viel wichtiger: Das Foto muss in 600 dpi gedruckt sein.
• Kinder
Für Kinder unter zehn Jahren und speziell Säuglinge sind die Vorgaben etwas weicher, aber ähnlich.
Die Bundesdruckerei, die deutsche Ausweise druckt, hat ein ausführliches Dokument zusammengestellt. In diesem siehst du eine Reihe von Beispielen, wie du es nicht machen solltest.
Passbilder selbst machen: Die Praxis
So viel zur (Biometrie)Theorie. In der Praxis musst du ebenfalls einiges beachten.
• Format
Hier gelten 35 x 45 mm im Hochformat ohne Rand. 70 bis 80 Prozent des Bildes sollte dein Gesicht einnehmen. Wichtig: Der Kopf darf nicht beschnitten sein. Davon abgesehen muss das Gesicht mittig sein. Ein guter Ansatzpunkt ist hierzu übrigens die Nase.
• Technik
Hier reicht deine „normale“ Kamera. Selbst Smartphones liefern Bilder in ausreichender Qualität. Wichtiger als die Kamera ist die Ausleuchtung. Denk dran: Schatten dürfen im Gesicht keine sein. Entsprechend muss das Licht wirklich gleichmäßig sein. Eine Softbox ist hier ein Top-Helfer. Schatten ist übrigens auch bei Brillen ein Stichwort, denn ein Brillenschatten darf das Bild nicht dominieren.
• Bearbeitung
Diese ist selbstredend erlaubt, allerdings in Grenzen. Eitelkeit ist tabu. Ein Pickelchen zu retuschieren ist okay, typische Kennzeichen wie Muttermale, Narben oder Tattoos aber nicht. Ebenso wie das Geraderücken der Nase oder was auch immer. Ansonsten kannst du bei der nächsten Passkontrolle einem Extra-Check sicher sein. Bei Passbildern geht es allein um die Identifizierung der Person, nicht um perfektes Aussehen.
Wenn du dir zutraust, selbst ein Passbild zu schießen, findest du bei der Bundesdruckerei eine Passbildschablone. Mit dieser kannst du ganz einfach checken, ob dein Foto den Anforderungen entspricht.
Der Druck der Passbilder
Zuletzt steht der Druck an, den viele scheuen. Diese Scheu ist heutzutage aber unbegründet. Mittlerweile kommen nur noch Scans zum Einsatz statt den Originalbildern. Willst du trotzdem nicht selbst drucken, gibt es diverse Services. Geh einfach mal in die City. Drogerieketten wie dm oder Rossmann bieten diese Leistung gern an. Online findest du ebenfalls diverse Angebote. Zum Beispiel persofoto.de, pixum.de oder fotopost24.de.
Druckst du selbst, ist eigentlich nur eines wichtig: Fotodruck-Papier. Das verspricht Qualität sowie obendrein keine Wellen wegen der Feuchtigkeit. Hochglanz ist übrigens besser, da solche Passbilder besser zu scannen sind. Matt geht aber ebenfalls.
Das war es auch schon mit der Theorie. Jetzt weißt du, wie du dein nächstes biometrisches Passbild ganz einfach selbst fotografieren kannst.