Du willst den Sonnenuntergang fotografieren? Eine prima Idee, denn solche Bilder sorgen immer für Staunen. Die Praxis ist jedoch für manchen Anfänger schwer. Mit unseren Tipps und Kameraeinstellungen bekommst du aber garantiert ein gelungenes Bild hin.
Los geht es prompt mit der richtigen Ausrüstung. Du musst keine DSLR, eine Spiegelreflexkamera, haben, dennoch sollte deine Kamera manuelle Einstellungen erlauben. Eine Premium-Kompakt tut es also auch.
Ausrüstung: Ein Stativ ist ein Muss
Ebenfalls wichtig ist ein Stativ. Du knipst zur goldenen Stunde, entsprechend nimmt das Licht mehr und mehr ab. Ohne Stativ oder zumindest einer Ablage geht es daher nicht.
Eine weitere Hilfe sind Verlaufsfilter. So kannst du den Himmel dezent abdunkeln, womit du diesen nicht überbelichtest oder gar „ausbrennst“. Du hast also noch Struktur im Himmel, speziell bei Wolken. Dennoch ist die Landschaft nicht unterbelichtet, was ohne Verlaufsfilter durchaus passiert.
Auch ein Fernauslöser ist eine gute Idee. Denn schon beim Auslösen kannst du die Kamera verwackeln, was für ein unscharfes Bild sorgt. Alternativ kannst du auch den Selbstauslöser nutzen. Auf die zwei, drei Sekunden kommt es beim Sonnenuntergang fotografieren nicht an.
Tipps zum Sonnenuntergang fotografieren
Schon können wir zur Praxis übergehen. Willst du einen wirklich genialen Sonnenuntergang fotografieren, solltest du…
• planen
Einfach drauf los kann funktionieren. Wird es in der Regel aber nicht. Plane also dein Shooting. Zum Beispiel mit einer App wie PhotoTime. Diese nennt dir Tag für Tag die Zeiten für Sonnenauf- und -untergang sowie für die goldene und blaue Stunde. So weißt du auf die Minute, wann du vor Ort sein musst.
• erkunden
Apropos Ort: Erkunde vorher, wo du deinen Sonnenuntergang schießen willst. Suche dir eine passende Location. Beispiel Meer: Nur Strand ist langweilig. Vielleicht findest du ein altes Boot, das halb vermodert am Strand liegt und als Vordergrund taugt. Oder ein paar Felsen. Zum Erkunden gehört außerdem zu wissen, wo abends die Sonne steht.
• packen
Davon abgesehen solltest du dein Equipment parat haben. Packe deinen Rucksack, Slingbag oder was auch immer also vorher zusammen. Das spart Zeit, womit du pünktlich zum Sonnenuntergang vor Ort bist.
• frühzeitig…
…in der Spur sein. Nichts ist schlimmer, als wenn du zu spät dran bist und in Hektik verfällst. Dann klappt nichts mehr. Sei also lieber 15 Minuten zu früh da. Und pack dir einen kleinen Snack sowie etwas zu trinken ein.
Kameraeinstellungen: Blende, ISO & Co.
Das wichtigste zum Schluss: Welche Kameraeinstellungen solltest du zum Sonnenuntergang fotografieren nutzen? Als Anfänger setzt du sicher erst mal auf den Modus „Sonnenuntergang“. Das ist okay, geht aber besser. Und zwar indem du dich mit den manuellen Einstellungen deiner Kamera vertraut machst.
• Weißabgleich
Stelle diesen auf „Wolken“ oder „Schatten“. Diese erzeugen wärmere Farben, womit du das Rot oder Orange des Sonnenuntergangs richtig schön zur Geltung bringst.
• Blende
Auch wenn zum Abend das Licht mehr und mehr abnimmt: Schließe die Blende. Ab Blende f8 kannst du dir einer Schärfe durch das ganze Bild sicher sein. Stichwort Tiefenschärfe. Mit einer noch kleineren Blende (f16 bis f22) erzeugst du zudem einen strahlenden Sonnenstern. So hebst du den untergehenden Feuerball richtig schön hervor. Dennoch gilt Obacht: Ganz geschlossene Blenden können zu Beugungsunschärfe führen.
• Belichtungszeit
Entsprechend musst du natürlich die Belichtungszeit anheben. Einen festen Wert gibt es hier nicht, da es auf Objektiv, Wetter und Zeit ankommt. Gerade beim Sonnenuntergang ändern sich die Lichtverhältnisse quasi jede Minute. Probiere also einfach aus. Apropos: Eine leichte Unterbelichtung macht die Farben kräftiger. Nur als Tipp.
• ISO
Alternativ kannst du den ISO anheben. Aber: Je höher du den ISO stellst, desto mehr Rauschen tritt auf. Von daher versuche den kleinstmöglichen Wert, also ISO 100 oder ISO 50. Im Fazit kannst du jedenfalls mit einem höheren Wert die Belichtungszeit verkürzen.
• HDR
verspricht höhere Kontraste sowie eine starke Sättigung. Dazu schießt die Kamera mehrere Bilder und vereint diese zu einem. Ein Stativ ist hierzu einmal mehr ein Muss.
• Bildstabilisator
Wichtig: Pflanzt du deine Kamera auf ein Stativ, schalte den Bildstabilisator am Objektiv aus. Sonst könnten dessen Korrekturversuche zu Verwacklern und damit Unschärfe führen.
• RAW
Fotografiere im RAW-Format. So hast du bei der späteren Bildbearbeitung viel mehr Optionen und kannst zum Beispiel auch den Weißabgleich korrigieren.
So, jetzt bist du gut gerüstet für den Sonnenuntergang. Viel Erfolg beim Fotografieren!