Consumer-Kameras wie die Sony Alpha 7 IV (2.799 €) oder die Canon EOS R5 (rund 2.649 €) schlagen mit Preisen zu Buche, die sich viele Fotografinnen und Fotografen nicht leisten können oder wollen. Und dann gibt es noch eine ganz andere Liga – LEICA. Der Name hat Prestige, seine Kameras lässt sich die deutsche Schmiede fürstlich bezahlen. Aber warum sind Leica-Kameras und Objektive eigentlich so teuer?
Herstellung in Deutschland und Portugal
Während Branchenriesen wie Sony, Nikon und Canon ihre Gerätschaften in Fernost bauen lassen (meist Thailand, Japan oder Vietnam), kommen Leica-Kameras aus Deutschland. Ja, du hast richtig gelesen: Nach wie vor werden die Leicas hierzulande gefertigt. Genau genommen am Firmensitz in Wetzlar, Hessen.
Das bedeutet natürlich, dass deutsche Löhne, Sozialabgaben und Steuern gezahlt werden müssen. Auch für Forschungs- und Entwicklungskosten geht Geld drauf. Es ist ja kein Geheimnis, dass in Fernost ein anderes Lohngefüge herrscht. Genau das ist ein Punkt, warum Leica-Kameras so teuer sind.
Und zu guter Letzt steht die Bezeichnung “Made in Germany” natürlich weiterhin für einen gewissen Wert.
Bereits seit 1973 lässt Leica auch in einer Fabrik in Portugal produzieren. Die Fabrik befindet sich in Vila Nova de Famalicão, 40 Kilometer nordöstlich von Porto. Mehr zur über 50-jährigen Geschichte von Leica in Famalicão kannst du in diesem Beitrag nachlesen.
Präzise Fertigung per Hand
Roboter, die elektronische Bauteile in Kameragehäuse setzen? Die suchst du bei Leica vergeblich. Hier wird noch wie zu Gründungszeiten alles händisch zusammengeschraubt. Vom Gehäuse bis zur Hauptplatine, vom Sucher bis zur Bodenplatte. Was es bei anderen Unternehmen immer seltener gibt, hat Leica (noch) – echte Menschen, die Hand anlegen. Das kostet nicht nur mehr Geld, sondern verschlingt auch deutlich mehr Zeit.
Aber wenn du eine Kamera wie die Leica Q3* in den Händen hältst, weißt du, dass hier nichts von der Stange ist.
Hohe Langlebigkeit
Leica-Kameras werden aus den besten Materialien gefertigt. Metall, Messing und Co. lassen die Produktionskosten nach oben schnellen, aber sorgen auch für eine deutlich höhere Langlebigkeit. Kein Wunder, dass viele Fotografen noch mit Leicas von vor einigen Jahrzehnten arbeiten.
Spitzen-Optiken
Die beste Kamera der Welt bringt dir wenig, wenn du nur Objektiv-Gurken dran betreibst. Bei Leica kannst du dir sicher sein, nur die besten und schärfsten Linsen zu verwenden, die perfekt auf deine Kamera abgestimmt sind. Kontrast, Auflösung, Charakter…die Qualität ist ausgesprochen gut. Bodys, wenn sie nicht gerade im Leica-Preissegment angesiedelt sind, wechselt man häufiger als Objektive. Letztere kannst du auch noch in einigen Jahrzehnten verwenden, wenn du vom System überzeugt bist.
Übrigens setzt Leica bereits seit 1954 auf den M-Mount (z.B. in der Leica M11*). Bedeutet: Deine Anno-Dazumal-Objektive können weiter betrieben werden, ohne zum Adapter greifen zu müssen.
Parallel dazu ist Leica Teil der L-Mount-Allianz, der auch Panasonic und Sigma angehören. Somit können Objektive herstellerübergreifend verwendet werden. Hast du ein deutlich günstigeres Lumix L-Objektiv, wird es auch an der Leica SL2* funktionieren.
Niedrige Stückzahlen
Ein weiterer Faktor, warum Leica-Kameras so enorm teuer sind, sind die geringen Stückzahlen. Aufgrund der manuellen Fertigung und der eingehenden Qualitätsprüfung können einfach viel weniger Kameras gebaut werden. Das unterscheidet Leica von seinen Mitbewerbern, die Kameras am Fließband herstellen. Und wenn das Angebot niedrig ist, gehen natürlich die Preise hoch.
Leica und der Nostalgiefaktor
Und zu guter Letzt verbinden viele Fotografen mit dem großen Namen Leica einen gewissen Nostalgiefaktor. Als Leica noch Leitz Wetzlar hieß, entwickelte ein Mitarbeiter Namens Oskar Barnack eher aus der Not heraus das Kleinbild-Format (24 mm × 36 mm), heute auch Vollformat genannt. 1925 erschien die erste Kamera mit dem neuen Sensor, der eine kompaktere Bauweise ermöglichte. Seitdem hat Leica die Fotografieszene als eines der großen Traditionsunternehmen geprägt.
Noch heute verbaut Leica sein Messersuchsystem, anstatt ausschließlich auf digitale Sucher zu setzen (die es aber auch gibt!). Retro-Feeling Deluxe gepaart mit ansonsten modernster Kameratechnik. Auch Look & Feel der Leica-Kameras sind an das analoge Zeitalter angelehnt. Fotografieren wie vor 50 Jahren – genau das macht den Charme aus!
Jetzt weißt du, warum Leica Kameras so teuer sind. Wenn du dir selbst eine Leica gönnen möchtest, empfehlen wir dir die Angebote von Foto Koch*. Dort wirst du auf der Suche nach deiner Traumkamera garantiert fündig!
PS: Hier ist eine ältere Reportage über die Geschichte von Leica. Nach wie vor sehr interessant…
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Falls ihr ein wenig mehr über die Gefühle zu Leica hören möchtet, so kann ich nur meinen (ja, Werbung) Leica Enthusiast Podcast empfehlen. Hier könnt ihr jede Woche ein Gespräch mit einem Fotografen hören.
https://www.leica-enthusiast-podcast.de/index
Ja ist Werbung, aber eine Leica M muss man “erfühlen” das kann man nicht beschreiben, hört einfach ein paar Episoden – ich freue mich auf Kommentare an michel@birnbacher.com