Du willst dir einen Quadrocopter zulegen und spektakuläre Drohnenaufnahmen machen? Eine gute Idee, um die Welt aus einer nicht so alltäglichen Perspektive zu zeigen. Doch Obacht: In Deutschland und vielen anderen Ländern besteht eine Versicherungspflicht. Alle Infos, die du wissen musst, bekommst du in diesem Beitrag.
Vor Kurzem haben wie dir schon einige Tipps für tolle Drohnenaufnahmen genannt. Doch bevor du dir einen Copter zulegst, solltest du dich gut informieren. Zum Beispiel, wo du überhaupt starten darfst. Ein Flugverbot besteht über privaten (bzw. fremden) Grundstücken, Militäranlagen oder Flughäfen. Außerdem bist du für eventuelle Schäden haftbar, die deine Drohne – also du – verursacht.
Drohnenversicherung: In Deutschland Pflicht
Interessant ist das vor allem in Deutschland. Denn bei uns gilt nach § 33 Luftverkehrsgesetz die „verschuldensunabhängige Haftung“. Heißt im Klartext: Du haftest selbst bei Unfällen, die du nicht direkt verschuldet hast. Mit anderen Worten, bei einem Schaden stehst du generell in der Haftung.
Eine Haftpflichtversicherung ist daher nicht nur ein guter Rat, sondern in Deutschland seit 2005 sogar Pflicht. Und zwar unabhängig vom Copter. Es ist egal, ob du eine Mini-Drohne von nur 100 g oder einen richtig schweren Quadrocopter mit 5 kg und mehr fliegst. Die eigentliche Krux ist aber eine andere: eine spezielle Drohnenversicherung ist nicht unbedingt nötig. Teilweise reicht bereits eine private Haftpflichtversicherung. Zumindest, wenn diese konkret einen „Drohnenschutz“ beinhaltet. Gerade ältere Versicherungen beinhalten diese aber oftmals nicht. Bist du unsicher, frag bei deinem Versicherer nach, ob dein Vertrag eine Klausel dazu enthält. Fragen kostet schließlich nichts.
Drohne fliegen: Brauchst du sonst noch was?
Alternativ kannst du eine spezielle Drohnenhaftpflichtversicherung abschließen. Eine von diesen beiden Versicherungen ist für dich als Drohnenhalter jedenfalls vorgeschrieben. Welche wann besser ist? Hier kannst du einer einfachen Faustregel folgen. Nutzt du deine Drohne nur privat, reicht die private Haftpflichtversicherung samt Drohnenschutz. Diese ist in der Regel auch billiger. Policen bekommst du schon ab 30 Euro im Jahr. Nutzt du deine Drohne jedoch gewerblich und willst die Bilder verkaufen, ist die spezielle Drohnenhaftpflichtversicherung ein Muss. Bei gewerblicher Nutzung haftet die private Haftpflichtversicherung nämlich nicht.
Allein mit einer Versicherung ist es je nach Copter übrigens nicht getan. Je nach dem Gewicht der Drohne besteht eine Kennzeichnungspflicht oder gar das Ablegen eines „Führerscheins“. Hier gelten in Deutschland diese Grenzen…
- bis 250 g: keine Kennzeichnung, kein Führerschein
- ab 250 g: Kennzeichnung mit Name und Adresse nötig
- ab 2 kg: Führerschein mit Theorieprüfung nötig
- ab 5 kg: Erlaubnis der Luftfahrtbehörde nötig
Drohnenversicherung: Wie schauts im Ausland aus?
Außerhalb Deutschlands sieht die Sache meist ähnlich aus. Allerdings haben viele Staaten ihre eigenen „Drohnengesetze“. Daher solltest du dich zuvor erkundigen, wie die Lage in deinem Reiseland ausschaut.
Noch besser: Achte beim Abschluss einer neuen Haftpflichtversicherung, welche Länder inbegriffen sind. Viele Policen übernehmen die Haftung weltweit. Andere schließen wieder bestimmte Staaten wie USA und Kanada aus. Wieder andere greifen nur in der EU, sind aber optional (und damit gegen Aufpreis) auf weitere Staaten bzw. Kontinente erweiterbar. Einige wenige übernehmen die Haftung sogar nur in Deutschland, sind optional aber wieder erweiterbar. Hier solltest du also genau hinschauen und das berühmte Kleingedruckte lesen.
Wichtig beim Abschluss einer neuer Haftpflicht ist außerdem, ob nur der private oder auch der gewerbliche Bereich abgedeckt ist. Selbst wer die Drohne steuert, ist bei der Haftung wichtig. Etliche Policen dulden nur den Versicherungsnehmer selbst. Leihst du die Drohen also Familienmitgliedern und es kommt zu einem Schaden, wäre die Versicherung in dem Fall aus der Haftung raus. Bei einigen Policen sind wieder Familienmitglieder mitversichert, manche Anbieter dulden sogar unbegrenzt viele „Steuerer“.
Besitzt du mehr als eine Drohne, ist zudem die Anzahl der versicherten Copter interessant. Manche Versicherer erlauben eine unbegrenzte Anzahl, wieder andere maximal fünf oder gar nur einen.
Fazit: Nimm dir Zeit beim Vergleich. Und hab’ einen guten Flug!