Du willst einen Wassertropfen einfrieren? Oder Wasser weichzeichnen? Mit den richtigen Einstellungen ist beides kein Problem. Unser Guide „So fotografierst du Wasser“ verrät dir alles, was du zum Thema Wasserfotografie wissen musst.
Wasser hat seit jeher eine besondere Wirkung auf uns Menschen. Entsprechend können auch Fotos mit Wasser wirken. Dabei ist es ganz dir überlassen, wie du das kühle Nass darstellst. Scharf und dynamisch, so dass jeder Tropfen sichtbar ist. Oder aber weich und sogar neblig.
Kurz belichtet: So frierst du Wasser ein
Das Einfrieren von Wasser ist einfach und ohne Hilfsmittel möglich. Lediglich manuelle Einstellungen muss deine Kamera erlauben. Und zwar diese:
• Belichtungszeit
Die wichtigste: Stell’ eine knackige Belichtungs- bzw. Verschlusszeit ein. Knackig heißt in diesem Fall: 1/500 Sekunde. Oder noch kürzer. So ist garantiert, dass jeder Tropfen knackscharf abgebildet ist.
• Blende
Dafür musst du die Blende aufreißen. Das mindert zwar die Tiefenschärfe, allerdings soll eh das Wasser im Fokus stehen.
• ISO
Möglich, dass du außerdem den ISO erhöhen musst. Halte dennoch den ISO so klein wie möglich, da sonst das Bildrauschen zunimmt.
Kleiner Tipp: Eine helle Umgebung, also viel (Sonnen)Licht, macht dir das Einfrieren von Wasser leichter. In einer dunklen Umgebung musst du dagegen Blende und ISO immer weiter erhöhen, was letzten Endes zu Lasten der Bildqualität geht. Speziell natürlich beim ISO.
Lang belichtet: So zeichnest du Wasser weich
Das Weichzeichnen von Wasser ist dagegen etwas schwieriger. Zumal du nun unbedingt ein paar Hilfsmittel brauchst. Wie du vorgehen musst? So…
• Belichtungszeit
Bei der Belichtung gehst du den umgekehrten Weg. Du musst also lang belichten. Mitunter sogar richtig lang. Eine halbe Sekunde ist Pflicht. Länger geht allerdings auch. Probiere einfach, welches Ergebnis dir am besten gefällt.
• Blende
Da du nun lang belichtest und damit viel Licht auf den Sensor trifft, musst du zum Ausgleich die Blende schließen. Je kleiner, desto besser. Weil du länger belichten kannst und so das Wasser mehr und mehr zu Nebel mutiert.
• ISO
Das gleiche gilt für den ISO. Stell’ diesen so tief wie möglich ein. Also auf 100. Oder wenn möglich auf 50.
• Stativ
Wichtig: Wegen der lange Belichtung – mitunter mehrere Sekunden – brauchst du in der Regel ein Stativ. So ist bei einer Langzeitbelichtung ein sicherer Stand ohne Verwackler garantiert. Mit der bloßen Hand schaffst du das nie und nimmer. Zur Not geht aber auch ein Bohnensack oder einfach eine feste Ablage.
• ND-Filter
Willst du richtig lang belichten – sprich: mehrere Sekunden – brauchst du außerdem einen Grau- oder ND-Filter. Das gilt vor allem bei viel Licht, also Sonnenschein. Ansonsten ist dein Bild wegen der langen Belichtung extrem überbelichtet. Apropos: Bei Filtern hast du die Wahl zwischen runden und eckigen Filtern.
Blende und Belichtungszeit stellst du übrigens im manuellen Modus (M) ein. Die Basics sowie deine Kamera solltest du also schon kennen.
Wozu taugt Wasser in der Fotografie sonst noch?
Du kannst Wasser übrigens noch anderweitig nutzen. Wie? Na so…
• Wasserflächen
Ob See oder Meer, große Wasserflächen sind immer ein gutes Motiv. Besonders (aber nicht nur) zur goldenen Stunde oder blauen Stunde. Ob du kurz oder lang belichtest, ist ganz deinem Geschmack überlassen.
• Gegenlicht
Am richtigen Standort kannst du zudem bei Gegenlicht knipsen. Samt einem morgen- oder abendlichen Sonnenstern.
• Spiegelung
Davon abgesehen taugt Wasser fantastisch für Spiegelungen. Eine erleuchtete Skyline oder steil aufragende Berge im Hintergrund? Hammer!
• Pol-Filter
Mit einem Pol-Filter kannst du diese Spiegelung noch verstärken. Oder reduzieren, wenn du ins Wasser fotografieren willst.
• Springbrunnen
Ein tolles Motiv sind zudem Springbrunnen. Hier kannst du dich perspektivisch austoben. Und wieder je nach Vorliebe kurz oder lang belichten. Oder mal Nahaufnahmen probieren.