Keine Schärfe, hässlicher Hintergrund, mieses Licht: Fehler in der Fotografie gibt es viele. Wir nennen dir die 11 typischen – und wie du diese ab sofort vermeidest!
Weißt du, warum die meisten Fehler passieren? Weil die Grundlagen fehlen. In der Fotografie ist das nicht anders. Die beste Kamera bringt dir nichts, wenn du nicht mal die Basics beherrschst.
Diese 11 größten Fehler der Fotografie solltest du vermeiden…
1. Du machst zu viele Fotos
Bamm, bamm, bamm: Du stehst am Strand oder auf einen Berg und ballerst ein Bild nach dem anderen. Gut ist der Großteil davon wahrscheinlich nicht. Weil du viel zu viele Bilder machst. Was sich kurios anhört, ist einfach erklärt: Ein guter Fotograf nimmt sich Zeit. Er „komponiert“ sein Bild. Statt 100 Schnappschüsse macht er (oder sie) nur ein Bild. Ein einziges. Dafür aber ein gutes, ein richtig gutes.
Nimm dir also Zeit. Hetze nicht von A nach B und gleich wieder weiter nach C. Bleib stehen, halte inne und schau dir dein Motiv an. Von vorn, von rechts, von links, von oben, von unten, gegen das Licht, mit dem Licht. Und dann – DANN – mach dein perfektes Foto.
2. Du ignorierst das Licht
Licht ist überhaupt ein Thema. Denn dieses bestimmt dein Bild wie nichts anderes. Es sorgt für Wärme, Kälte, Kontrast, Schatten. Kurzum: für Stimmung. Achte also auf das Licht. Beziehe es in dein Bild ein. Porträts zum Beispiel gelingen toll in der goldenen Stunde. Zumindest, wenn dein Model in die Sonne schaut. Gegenlicht kann aber ebenfalls interessant sein. Die Zeit ist jedenfalls ein wichtiges Stilmittel für den berühmten Aaaah-Effekt.
3. Du kniest und liegst nicht
Den nächsten typischen Fehler kannst du jeden Tag in der City sehen. Beobachte mal die Touris vor einem typischen Foto-Hotspot. Siehst du auch nur einen, der sich mal hinkniet? Oder gar hinlegt? Böser Fehler. Denn schießt du deine Fotos immer aus Augenhöhe, sind sie vor allem eines: langweilig. Solche Bilder gibt es schon tausendfach. Geh doch mal in die Hocke. Knie dich hin. Leg dich hin. Du wirst schnell merken, wie der Wechsel der Perspektive deinen Bildern viel mehr Spannung verleiht.
4. Du missachtest den Hintergrund
Kennst du diese Bilder, wo jemandem ein Arm oder Baum aus dem Kopf „wächst“? Mit Sicherheit. Der Fehler ist jedenfalls klar: Der „Urheber“ hat nicht auf den Hintergrund geachtet. Schau also, was „hinter“ dem Bild passiert. Oder ist. Denn auch so mancher Hintergrund ist alles andere als schön. Übervolle Mülltonnen zum Beispiel. Oder ein Betrunkener, der sich gerade übergibt. Oder… Lassen wir das lieber.
5. Du kippst den Horizont
Ein weiterer typischer Fehler in der Fotografie: ein gekippter Horizont. Kennst du? Denk nur mal an die letzten Bilder aus dem Urlaub. Strand, Wellen, Meer. Allerdings in böser Schieflage. Hast du schon mal ein schiefes Meer gesehen? Ein totes Meer gibt es, okay. Ein schiefes Meer aber nicht. Ist ja auch nur logisch: Da würde doch das Wasser auslaufen…
6. Du traust dich nichts
Vor allem nichts neues. Warum nicht? Was soll denn passieren? Noch ein schlechtes Bild? Egal, du willst (und musst) lernen. Das geht selbst den Profis so. Oder meinst du, die haben von Anfang Hammerbilder geschossen? Nein. Doch weil sie sich auch mal neue Dinge trauen, werden sie ständig besser und besser. Also trau dich! Experimentiere! Probiere dich aus!
7. Du vertraust der Automatik
Moderne Kameras sind ja eine tolle Sache. Da gibt es Modi für Landschaft, Porträt, Sport, Sonnenuntergang, Herbst und und und. Meistens taugen diese Modi aber nicht allzu viel. Hast du schon mal den Sportmodus benutzt und dich trotzdem über Bewegungsunschärfe geärgert? Dann höre auf, der Automatik zu vertrauen. Willst du einen Tennisspieler knackscharf ablichten, stell eine ebenso knackige Belichtungszeit ein. Bei einer Nikon wäre das der Modus S (Blendenautomatik). Und dann eine 1/1000 s. Wetten, dass der Tennisspieler jetzt scharf ist?
8. Du legst den Fokus falsch
Die knackige Verschlusszeit bringt dir aber nichts, wenn du nicht den Fokus richtig setzt. Also auf den Tennisspieler. Am besten auf dessen Gesicht. Nicht auf die Bande hinter dem Spieler. Oder auf den Hinterkopf des „Vor-dir-Sitzenden“. Bei einem Porträt legst du den Fokus wiederum auf die Augen. Beziehungsweise bei einem Halbporträt auf das Auge, das dir näher bzw. vorn ist.
9. Du scheust die Bearbeitung
Apropos: Bearbeitest du deine Bilder? Nicht? Gar nicht gut… Okay, du brauchst eine Zeit, um dich in die Bildbearbeitung reinzufuchsen. Das aber kannst du lernen, es lohnt sich. Versprochen!
Und ganz wichtig: Vergiss JPG, setze auf RAW. Hier kannst du viel mehr bearbeiten, weil RAW viel mehr Informationen speichert. Du kannst sogar nachträglich den Weißabgleich korrigieren und so plötzlich eine ganz andere Stimmung erzeugen.
10. Du setzt allein auf Technik
Übrigens: Die Technik macht nicht dein Bild – sondern du. Du kannst dir die teuerste Kamera kaufen: Beachtest du nicht die Basics, bleiben deine Bilder simple Schnappschüsse. Nix mit „Aaaah“ und „Ooooh“.
Leg dir stattdessen eine Einsteiger-DSLR oder auch Systemkamera zu, zwei, drei Objektive, ein Stativ und gut ist. Später, wenn du deine „Richtung“ kennst, kannst du „ausbauen“. Zum Beispiel mit Polfiltern und Graufiltern für die Landschaftsfotografie. Oder einem Supertele. Oder was auch immer. Doch zuvor: übe, übe, übe.
11. Du analysierst deine Bilder nicht
Der letzte Fehler ist vielleicht der schlimmste in der Fotografie: Du analysierst deine Bilder nicht. Schau dir deine Fotos an. Was hättest du besser machen können? Standort? Blende? Verschlusszeit? Komposition? Es gibt immer Raum für Verbesserungen.
So, genug geschwatzt. Schnapp dir deine Kamera – und geh fotografieren.