Der Sommer steht vor der Tür – die perfekte Jahreszeit für schöne Fotos. Es ist draußen wärmer, länger hell und meist schönes Wetter. Doch das tolle Sommerwetter bringt auch ein paar Hindernisse mit, wenn es ums Bildermachen geht. Wir haben dir ein paar Tipps notiert, was du beim Fotografieren im Sommer beachten solltest.
Nicht in der grellen Mittags- und Nachmittagssonne fotografieren
Im Sommer steht schon früh die Sonne sehr hoch. Das harte Licht sorgt für (zu) starke Kontraste. Wenn du es vermeiden kannst, dann geh lieber am Morgen oder späten Nachmittag mit deiner Kamera raus. Für sehr sonnige Tage bietet sich ein Streifzug durch eine Stadt an, um das Spiel zwischen Licht und Schatten für dich zu nutzen.
Ja klar, im Urlaub muss man meistens nehmen, wie es kommt. Dann hast du immer noch die Möglichkeit, einen schattigen Ort aufzusuchen. Überbelichtungen wirkst du an grellen Sommertagen mit einem ND-Filter* entgegen, der etwas von dem “überschüssigen” Licht schluckt.
Alternativ ist ein White Mist Filter* (übersetzt: Weißer Nebel) etwas, mit dem du hellem Sonnenlicht etwas von seinem Schrecken nehmen kannst. Er verleiht der ganzen Szene einen diffusen, soften Look.
Fotos von Flüssen und Seen richtig timen
Auch wenn du Bilder von Flüssen, Seen oder anderen Wasserflächen machen willst, ist eine ungefilterte Sonneneinstrahlung eher hinderlich. Dann können zu starke Reflexionen entstehen.
Daher fotografiere solche Motive am besten an bewölkten Tagen, um ungewünschte Effekte zu verringern, die sich nur schwer in der Nachbearbeitung entfernen lassen. Oder warte, bis die Sonne tiefer am Himmel steht und fahr dann zu deinem Spot.
Der nächste Tipp fürs Fotografieren im Sommer knüpft nahtlos an diesen Punkt an…
Polfilter gegen Spiegelungen verwenden
Polfilter* sind ein geniales Tool für jeden Fotografen. Sie verstärken nicht nur den Kontrast und die Farben – die Hauptfunktion ist das Eliminieren von Spiegelungen.
Um das zu erreichen, lassen sich Polarisationsfilter drehen. Ein Stückchen den Ring bewegen und du siehst sehr deutlich, wie Spiegelungen auf glatten Oberflächen wie Wasser oder in einer Fensterscheibe wie durch Zauberhand verschwinden.
Bedenke aber, dass ein Polfilter bis zu zwei Blenden Lichtstärke wegnimmt. Tagsüber ist das allerdings kein Problem.
Übrigens: Generell gilt, lieber ein paar Euro mehr für einen guten Filter auszugeben, um eine hohe Qualität zu erhalten, die das Bild nicht verschlechtert (es sei denn, der Effekt ist gewünscht). Ein teures Objektiv und ein billiger Filter sind meist keine empfehlenswerte Kombination.
Beste Zeit für Makrofotografie
Sommer und Makrofotografie = ein perfektes Match! Wenn die Sonne hoch am Himmel steht und ganze Landschaften viel zu grell sind, konzentriere dich auf die Details.
Das können einzelne Blumen sein, Muscheln am Strand, umherwuselnde Armeisen oder ein wundersam aussehender Baumstamm. Deiner Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt.
Hat dein Objektiv keine besonders geringe Naheinstellgrenze, tut es auch ein Zoom-Objektiv, mit dem du dir Details ranholst.
Bewölkte Tage mit offenen Armen empfangen
Leicht bewölkte Tage sind meistens besser als ein strahlend blauer Mittagshimmel. Wolken wirken wie ein Diffusor, der dem Licht seine Härte nimmt.
Außerdem wirkt ein Foto gleich noch ein Stück interessanter, wenn sich vereinzelt weiße Wölkchen durchs Bild schieben. Also hab keine Angst vor Bewölkung – im Sommer ist sie dein Freund!
Tipp: Du kannst auch einen Schirm verwenden*, um hartes Licht zu streuen. Ein großer Schirm sorgt für weicheres Licht als ein kleinerer. Nur sehr praktisch ist es nicht, eher eine Option für geplante Shootings.
Nutze die Blaue Stunde & Goldene Stunde
Die “Blaue Stunde” ist der Zeitraum kurz vor Sonnenaufgang bzw. kurz nach Sonnenuntergang. Im Sommer kannst du hierzulande mit einer Dauer von ca. 50 Minuten rechnen, in der dich ein tiefblauer Himmel und intensive Farben erwarten.
Im Anschluss an die Blaue Stunde (morgens) bzw. kurz davor (abends) zelebriert die Natur die sogenannte “Goldene Stunde”. Die tiefstehende Sonne hüllt die Landschaft ein perfektes, goldgelbes Licht. An klaren Tagen sind spektakuläre Sonnenaufgänge (vielleicht sogar mit Frühnebel)/Sonnenuntergänge und eine romantische Abendstimmung garantiert!
Nicht umsonst fällt immer wieder der Begriff Goldene Stunde, wenn es um die perfekte Tageszeit zum Fotografieren geht, nicht nur im Sommer.
Zu heiß in der Stadt? Ab in den Wald
Du hast keine Lust, auf Wolken zu warten oder bei 35°C in der Stadt zu brutzeln? Dann ab in den nächsten Wald, sofern es in deiner Nähe einen gibt.
Zwischen Schatten spendenden Bäumen findest du eine Oase vor, die viele Fotografen zu schätzen wissen. Das Licht sucht sich manchmal nur ganz kleine Flecken aus, vielleicht blinzelt sie nur an ein paar Blättern vorbei. Oder die Sonne wirft ihren Lichtkegel auf den Waldboden.
Wenn du ganz viel Glück hast, entdeckst du tierische Waldbewohner, die du aus gebührendem Abstand fotografieren kannst. Aber bitte niemanden stören. 🙂
Perfekte Nachtfotos im Sommer
Falls du dich am Tag lieber verkriechst und die Sommerhitze abwartest, gibt es ja immer noch die Nacht. Der Vorteil ist, dass das Fotografieren nun wesentlich angenehmer ist. Du schwitzt dich nicht mehr tot und Menschen sind auch kaum noch unterwegs.
Jetzt ergeben sich für dich interessante Motive. Beispielsweise glitzert das Mondlicht auf der Wasseroberfläche – oder du fotografierst die Milchstraße, die sich am Himmel erstreckt.
Voraussetzung für tolle Bilder des Sternenhimmels ist ein möglichst dunkler Ort, z.B. fern einer meist hell erleuchteten Stadt. Wie du trotz “Lichtverschmutzung” schöne Astro-Fotos hinbekommst, erfährst du in diesem Beitrag.
Es muss aber nicht immer die Natur sein, denn auch eine einsame, beleuchtete Gasse in der Stadt hat durchaus ihren Reiz. Die Nacht ist lang, lass dir Zeit und genieße das Experimentieren mit deiner Kamera.
Wir hoffen, dir haben die Tipps zum Thema Fotografieren im Sommer gefallen und wünschen dir jede Menge schöne Bilder!
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