Geht es um das Thema Speicherkarten, findest du einen flotten Dreier: Compactflash, SD, Micro-SD. Hier und jetzt schauen uns mal die SD-Speicherkarten an. Konkret, worauf du beim Kauf achten solltest…
Zuerst einmal: Die beste Kamera lohnt nicht, wenn dein „Zubehör“ aus dem letzten Jahrhundert stammt. Das gilt vor allem für die Speicherkarte. Nur mit einer guten (= schnellen) Speicherkarte kannst du den Speed deiner Kamera nutzen. Die Faustregel ist simpel: Je schneller die Karte Bilder speichert, desto mehr kannst du machen. Besonders dann, wenn es darauf ankommt. Denk’ nur mal an Sport- oder Tierfotografie.
Außerdem kann eine langsame Speicherkarte sogenannte „Drop Outs“ erzeugen. Das sind kleine weiße Pünktchen im Bild, die natürlich dessen Qualität mindern. Spare also nicht beim Speicher.
Flotte Speicherkarte für Video ein Muss
Eine flotte Speicherkarte ist umso mehr ein Muss, wenn du auf Video setzt. Speziell 4K-Video. Die „normale“ SD ist jedenfalls nur der Einstieg. Unterschiede gibt es beim Speicher sowie (vor allem) bei der Geschwindigkeit. Also beim Speichern bzw. der Wiedergabe von Bildern und Videos. Gleich sind übrigens die Abmessungen von jeweils 24 x 32 x 2,1 mm. Welche Arten von SD-Karten es gibt, darauf gehen wir jetzt ein.
✘ SD-Speicherkarte
Quasi die „Standardkarte“, die bis zu 2 GB Speicher erlaubt. Du merkst vielleicht schon: Diese „Einsteigerkarte“ ist heute eigentlich nicht mehr gängig. Weil diese ganz einfach zu wenig Speicher mitbringt. Das Kürzel SD heißt übrigens „Secure Digital“.
✔ SDHC-Speicherkarte
Deutlich besser in punkto Speicher ist die SDHC-Speicherkarte. Das zusätzliche HC steht für „High Capacity“. Entsprechend verspricht die SDHC einen Speicher von 2 bis 32 GB, also um einiges mehr als die normale SD.
✔ SDXC-Speicherkarte
Noch besser: die SDXC-Speicherkarte. XC meint „Extended Capacity“. Das ist Programm, denn die SDXC hat einen Speicher von 32 GB bis 2 TB. Sprich: zwei Terrabyte bzw. 2.000.000.000.000 (Billionen) Bytes.
Apropos: Das Gerät muss mit den verschiedenen Versionen klarkommen. Abwärts kompatibel sind alle Speicherkarten, aufwärts dagegen nicht. Trotzdem: Heute sind im Grunde nur noch die besseren Varianten SDHC und SDXC gängig.
Auf die Übertragungsrate kommt es an
Wobei: Die Speichergröße ist gar nicht das entscheidende Kriterium. Sondern vielmehr die Übertragungsrate. Diese verrät die sogenannte „Class“ bzw. eben „Klasse“. Auch hier gibt es wieder zig verschiedene. Gängig sind aber vor allem die UHS-Klassen. UHS steht wieder für Ultra High Speed. Stand 2020 sind diese aktuell…
❶ UHS-I
mit einer Übertragungsrate von bis zu 104 MB/s. Das reicht in der Regel aus, selbst für 4K-Videos. Dennoch: UHS-I ist heute eigentlich schon veraltet und daher kaum noch im Handel zu finden. Der Grund ist weniger die Schreib-, sondern die Lesegeschwindigkeit. Erkennen kannst du Speicherkarten mit UHS-I übrigens an den neun Kontakten auf der Rückseite.
❷ UHS-II
ist schneller, weil mit 17 Kontakten in zwei Reihen (siehe Rückseite) versehen. So schafft UHS-II eine Übertragungsrate von bis zu 312 MB/s. Kleines Aber: Wirklich besser ist lediglich die Lesegeschwindigkeit. Somit zielt UHS-II eher auf Profis denn Amateure ab.
❸ UHS-III
ist das Neueste auf dem Markt: mit bis zu 624 MB/s. Auch der UHS-III-Standard richtet sich eher an Profis, die 4K-Videos drehen oder lange Serienbildreihen erstellen wollen.
Darunter gibt es noch Class 2, Class 4, Class 6 oder Class 10 mit einer Übertragungsrate von zwei, vier, sechs oder zehn MB/s. Alles unter 10 ist übrigens veraltet. Das hart verdiente Geld kannst du dir also sparen.
SD-Speicherkarten: Vorsicht bei…
Wo du die Übertragungsrate findest? Auf der Vorderseite der Karte. Und zwar in einem rechts offenen Kreis oder in einem breiten „U“. Die Faustregel beim Kauf neuer SD-Speicherkarten ist jedenfalls recht simpel: Je höher die Zahlen, desto besser.
Das Aber folgt prompt, denn keine Regel ohne die berühmte Ausnahme. Diese betrifft den Speicher bzw. die Speicherkapazität der SD-Karte. Hier hast du bekanntlich die Qual der Wahl zwischen 16, 32, 64, 128, 256 und 512 GB sowie 1 und 2 TB. Unter 16 GB ist zu wenig, daher sollte hier deine Untergrenze sein. Die Obergrenze für den Privatanwender liegt wiederum bei 64 GB. Warum? Weil bei einem Defekt desto mehr Bilder verloren gehen, je größer die SD-Speicherkarte ist. Dennoch reichen bei einer 24-Megapixel-Kamera 64 GB für gut 1.200 Bilder im RAW-Format. Oder sogar bis zu 4.300 Bilder in JPG.
Kleiner Tipp: Lass’ die Finger von NoName-Karten. Diese sind zwar günstiger, ob die Übertragungsrate (und die Sicherheit vor Datenverlusten) aber so top ist wie bei den Marken, ist fraglich.