Mit Kabel, ohne Kabel, Infrarot, Smartphone: Fernauslöser findest du für deine Kamera einige. Das Problem: Jede Variante hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Wir geben dir eine Übersicht darüber!
Zuerst einmal kannst du Fernauslöser in zwei Arten unterteilen: mit und ohne Kabel. Vor- und Nachteile liegen auf der Hand. Mit Kabel bist du „gebunden“, selbst wenn manche Auslöser sehr lange Kabel haben. Dafür reagiert ein Kabel-Auslöser ohne Verzögerung. So wie du den Fernauslöser drückst, ist das Bild im Kasten.
Bei einem kabellosen Auslöser musst du dagegen mit einer Zeitverzögerung rechnen. Diese ist zwar minimal, aber vorhanden. Auf der anderen Seite versprechen dir kabellose Fernauslöser mehr Bewegungsfreiheit. Wobei es auf das Modell ankommt. Manche kabellosen Auslöser taugen nur für fünf Meter, andere für bis zu 100 Meter.
Kabelloser Fernauslöser: Infrarot, WLAN oder Bluetooth
Manche Fernauslöser bringen außerdem ein Display mit. So kannst du deine Einstellungen noch mal direkt am Auslöser checken. Das Display treibt den Preis aber prompt ein paar Euro nach oben. Ob du ein Display brauchst, musst du daher selbst wissen.
Kabellose Fernauslöser gibt es ebenfalls in zweierlei Art. Entweder als „klassische“ Variante via Infrarot, die wie deine TV-Fernbedienung funktioniert. Oder als „digitale“ Variante per Smartphone, App sowie WLAN oder Bluetooth. Du steuerst deine Kamera somit direkt über dein Handy.
Tatsächlich ist die Idee gar nicht schlecht. Denn die App zeigt in deinem Smartphone das Bild an, was deine Kamera „vor der Linse“ hat. Du siehst also auf deinem Handy eins zu eins, was deine Kamera sieht.
Zugegeben bieten das nicht alle Apps. Wenn dir dieses Feature wichtig ist, achte unbedingt auf die Live View-Funktion. Praktisch ist die Idee jedenfalls allemal. Vor allem bei einer Langzeitbelichtung. Denn im „Unendlich-Modus“ kannst du so genau verfolgen, wie sich dein Bild entwickelt. Und so quasi nach Augenmaß entscheiden, wann das Bild richtig belichtet ist. Leider reagiert der Auslöser auch per App bzw. WLAN oder Bluetooth verzögert.
Wozu überhaupt einen Fernauslöser?
Damit sind wir schon in der Praxis. Wozu brauchst du überhaupt einen Fernauslöser? Gute Gründe sind zum Beispiel
- Landschaftsaufnahmen
- Blitze
- Langzeitbelichtungen
- Sonnenaufgänge bzw. Sonnenuntergänge
- die blaue Stunde
- Selbstporträts
- Gruppenfotos
Speziell in der Langzeitbelichtung ist ein Fernauslöser ein super Helfer. Nicht nur, weil du – Stichwort App – deinem Bild beim „entwickeln“ zuschauen kannst. Sondern vor allem aus dem simplen Grund, dass du den typischen Verwackler beim Auslösen vermeidest. Gut, du kannst den Selbstauslöser nutzen. Ein Fernauslöser ist allerdings eleganter. Zumal du speziell im Bulb-Modus den Auslöser gedrückt halten musst. Machst du das direkt an der Kamera, ist das Bild garantiert verwackelt.
Und welcher ist nun der richtige für mich?
Die Frage, welcher Fernauslöser nun der richtige für dich ist, ist damit leider noch nicht beantwortet. Immerhin: Den ersten Punkt gibt deine Kamera vor. Hast du eine Nikon, muss der Auslöser für eine Nikon ausgelegt sein. Hast du eine Canon, für eine Canon. Uni-Modelle gibt es nach wie vor leider nicht, selbst wenn in der Regel nur der Anschluss anders ausfällt.
Die zweite Frage ist die nach einem Auslöser mit oder ohne Kabel. Hier entscheidet die Verzögerung. Geht es um Millisekunden, ist das Kabel die bessere Option. Weil diese Geräte ohne Verzögerung auslösen.
Willst du dich dagegen in deiner Bewegung nicht einschränken und ist dir die (minimale) Verzögerung egal, ist der kabellose Fernauslöser besser. WLAN oder Bluetooth gilt übrigens als regelrecht träge. Die Verzögerung ist also noch mal einen Tick länger. Willst du spielende Kinder oder Sportler ablichten, ist die App daher keine Option. Für Langzeitbelichtungen ist die App dagegen top. Besonders mit Live View.
Fazit: Welcher Auslöser der richtige für dich ist, entscheiden deine Kamera und dein Metier. Scharfe Bilder sind dir mit Fernauslöser jedenfalls gewiss!