Seit Wochen und Monaten hielten sich hartnäckige Gerüchte über die neue Fujifilm X-T4. Beinahe täglich wurden über technische Neuerungen spekuliert oder gar Infos geleakt. Heute war es endlich soweit – Fuji stellte das neueste Modell seiner X-T-Reihe offiziell vor! Wir sagen euch, was die Kamera alles kann.
Fuji verspricht nicht weniger als die “beste Performance” sowohl bei Stills als auch bei Videoaufnahmen. Möglich machen soll das unter anderem der schnellste Autofokus (inkl. 15 fps Burst-Mode!), der je in einer Kamera der X-Serie verbaut wurde. Zwar wurden derselbe X-Prozessor 4 und rückwärtig belichtete 26,1 MP APS-C Sensor verbaut wie im Vorgängermodell X-T3, doch ein neuer Algorithmus soll das System noch effizienter arbeiten lassen. Die Autofokus-Performance soll lediglich 0,02 Sekunden betragen. Außerdem wurden das AF-Tracking und die Augenerkennung “dramatisch” verbessert, so der Hersteller.
Endlich ein IBIS für Fujifilms X-T Serie
Zur Seite gestellt bekommt die Fotografin oder der Fotograf auch erstmals einen internen Bildstabilisator (IBIS). Bisher konnten lediglich Fujis X-H1 sowie die Mittelformatkamera GFX100 einen IBIS vorweisen. Der 5-Achsen-Stabilisator in der X-T4 soll Fuji zufolge die Genauigkeit des in der X-H1 verbauten Stabis um das 8-fache übertreffen. Das wäre dann zum Beispiel bei der Nacht- und Sportfotografie ein enormer Vorteil. Gleichzeitig sei der neue IBIS um 30% geschrumpft und 20% leichter geworden.
Was viele Fotografen an der X-H1 lieben ist der ultra sanfte, leise Auslöser. Nun hat Fuji auch für seine X-T-Serie am Auslöseknopf geschraubt. Dieser soll mit 300.000 Auslösungen einerseits die doppelte Haltbarkeit im Gegensatz zur X-T3 aufweisen und andererseits 30% leiser arbeiten. Wir dürfen gespannt sein, wie sich das in der Praxis auswirkt.
Fuji erhört die Kundenkritik: Stärkerer Akku für die X-T4
Einer der wenigen Kritikpunkte an Fuji-Kameras war bislang die miese Akkulaufzeit. Damit dürfte nun wohl erstmal Schluss sein, denn die X-T4 bekommt endlich einen größeren Akku spendiert. Der NP-W235 soll ca. 1,5 Mal mehr Leistung bieten als der NP-W126. Mit etwa 500 Bildern im normalen Betrieb und 600 im Economy Modus werden zwar keine Rekorde gebrochen, aber bei dem ein oder anderen könnte dann (je nach Anwendungsgebiet) der Bedarf eines zweiten Akkus wegfallen.
All die Technik hat allerdings den (kleinen) Nachteil, dass das reine Kameragewicht von 539 g auf nun 607 g angewachsen ist.
Bewegliches Selfie-Display für Vlogger und ungewöhnliche Motive
Und noch ein Highlight, das viele Fuji-Fans begeistern wird: Endlich lässt sich das Display auch nach vorne klappen, sodass man endlich vernünftige Selfies machen kann, wer das wünscht. Da die X-T4 sowieso mit tollen Videoeigenschaften (u.a. Full HD High Speed Video mit 240p, zusätzliche elektronische Bildstabilisierung in Kombination mit dem IBIS-System, 4K 60p) ausgestattet ist, dürfte sie damit auch auf den Schirm von Vloggern und Youtubern geraten. Wird der Touch-Bildschirm nicht gebraucht, kann er einfach umgedreht werden. Somit liegt das Display innen und ist vor äußeren Einflüssen geschützt.
LCD und EVF kömmen in drei verschiedene Modi versetzt werden. In der Low Light Priority können Motive auch bei schlechten Lichtbedingungen besser gesehen werden. Resolution Priority bedeutet, dass selbst feinste Details hervorgehoben werden. Und die Frame Rate Priority verhindert das Verschwimmen beweger Subjekte.
Brandneue ETERNA-Filmsimulation
Als kleines Schmankerl obendrauf spendiert Fuji seinem Vorzeigemodell eine brandneue Filmsilmulation. Diese ist eine Erweiterung der beliebten ETERNA-Filmsimulation und trägt den Zusatz “Bleach Bypass”. Damit wird eine traditionelle Technologie analoger Filmentwicklungen simuliert. Mit niedriger Sättigung und hohen Kontrastwerten für eine besondere Atmosphäre.
Ein Preis für die X-T4 wurde offiziell noch nicht bekanntgegeben. In den Handel kommt die neue Fuji dann im April 2020!