Hast du schon mal was vom Begriff „Lens-Flare“ gehört? Nicht? Gesehen hast du den Effekt aber bestimmt schon mal. Wie du diesen vermeiden oder sogar für dich nutzen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Zuerst einmal: Was heißt Lens-Flare? Ins Deutsche wäre der Begriff mit „Linseneffekt“ übersetzt. Das trifft es bereits ganz gut. Noch besser aber wäre „Linsenreflexion“ oder “Blendenflecken”. Der Effekt entsteht nämlich im Objektiv, wenn durch eine Lichtquelle – in der Regel, aber nicht unbedingt die Sonne – deren Licht von den Linsen reflektiert wird. Schuld ist also Gegenlicht.
Die Folgen von Lens-Flares
Die Folgen sind kreis- oder halbkreisrunde Flecken auf dem Bild. In der Regel sind diese grell, mitunter transparent. Oft treten diese Flecken als eine Art Fackel auf, bei welcher die Flecken wieder eine unterschiedliche Farbe und Stärke zeigen können. Selbst die typischen Regenbogenfarben sind möglich. So oder so: Der Effekt fällt auf.
Die eigentlichen Folgen sind aber gar nicht mal die grellen Flecken, sondern die Veränderung im Bild an sich. Denn der Effekt verändert den Kontrast des Bildes. Dieses wirkt mitunter wie von einem Schleier bedeckt, das Licht meist recht diffus. Davon abgesehen, schwächen Lens-Flares die Farben, was natürlich eine Folge des Verlusts an Kontrast ist.

So kannst du die Linsenreflexion verhindern
Die gute Nachricht: Du kannst den Effekt verhindern. Und zwar mit…
Eine Gegenlichtblende
Eine simple Gegenlichtblende kann die störende Lichtquelle bannen, so dass deren Licht erst gar nicht auf die Linsen trifft.
Deine Hand
Hast du keine Blende dabei, schirm’ dein Objektiv mit der Hand an und schieß’ das Foto einhändig. Eine schnelle Belichtungszeit wäre in dem Fall allerdings ein guter Rat.
Andere Perspektive
Eine weitere Option: Geh’ raus aus der störenden Lichtquelle. Ändere deine Perspektive. Manchmal reicht bereits ein Schritt zur Seite, dass du von einem Baum oder ähnlichem „gedeckt“ bist. Oder dreh’ dich um ein paar Grad.
Hochwertige Objektive
Etwas teurer ist der nächste Rat: Investiere Geld in neue und entsprechend hochwertige Objektive.
Verwendung einer Festbrennweite
Apropos Objektiv: Eine weitere Idee sind Linsen mit einer Festbrennweite. „Dank“ fehlendem Zoom versprechen diese weniger optische Effekte. Nachteil: Du musst dich mehr bewegen und kommst im schlimmsten Fall nicht nah genug an dein Motiv heran.
Wobei es noch weitere Optionen gibt. Oft entstehen die Lens-Flares schlicht durch Staub oder Fingerabdrücke. Ab und an mal Objektiv und Filter säubern (am besten mit einem hochwertigen Reinigungsset), ist also auch in der Hinsicht eine gute Idee.
Apropos Filter: Günstigere Modelle erzeugen eher Flecken als hochwertige. Ein paar Euro mehr ausgeben, lohnt daher. Weitwinkelobjektive sind ebenfalls „besser“, Teleobjektive dagegen verstärken quasi alles. Lens-Flares inbegriffen.

Wie du Lens-Flare für dich nutzen kannst
Du kannst den Effekt übrigens auch für deine Bildgestaltung nutzen. Die Flecken zu erzeugen, ist einfach: blende ab. Je kleiner deine Blende, desto mehr tritt der Effekt Lens-Flare auf. Probiere den Zoom und lass’ vor allen die Gegenlichtblende weg. Selbstredend musst du gegen die Sonne oder eine andere Lichtquelle fotografieren. Im Fazit erzeugst du eine regelrecht verträumte Stimmung – wenn auch nur im Bild.
Wichtig: Fotografierst du in die Sonne, schau’ nicht durch den optischen Sucher. Nutze stattdessen das Display. Deine Netzhaut dankt es dir.
Übrigens kannst du auch mit Photoshop einen Lens-Flare-Effekt künstlich erzeugen. Tutorials dafür gibt es einige im Netz. Viel Spaß beim Ausprobieren!