Nachdem die Gerüchteküche ordentlich brodelte, nun sind sie endlich vorgestellt worden: Die Nikon Z6 II und die Z7 II! Und etliche der Features, die in den vergangenen Monaten bereits “geleakt” wurden, finden sich tatsächlich in den Nachfolgern der spiegellosen Z6/Z7-Vollformatserie wieder.
Mit dem Marktstart der Z6 bzw. Z7 wagte Nikon im Herbst 2018 den Sprung in die Welt der Systemkameras. Beide Kameras profilierten sich schnell als ernsthafte Konkurrenz zum Platzhirsch Sony (insbesondere ab Firmware 3.0 mit verbessertem Autofokus), auch wenn die reinen Verkaufszahlen natürlich in unterschiedlichen Ligen spielen.
Was viele Fotografen bemängelt haben, war unter anderem das Fehlen eines zweiten Kartenslots, “nur” 4K 30p und natürlich das überteuerte XQD-Format. Einiges davon hat Nikon erhört und die nagelneuen Z6 II und Z7 II dahingehend verbessert, die vor wenigen Stunden der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Auch wenn wohl kaum jemand mit den sehr zuverlässigen XQD-Karten einen Totalausfall erlebt haben dürfte, war es vielen wichtig, einen Backup-Slot zu haben. Das wurde immer wieder als ein Killerkriterium genannt. Bei den neuen Modellen gibt es jetzt neben dem XQD- auch einen Steckplatz für UHS-II-SD-Karten. Damit bekommt man das Beste aus beiden Welten und kann bedenkenlos Hochzeiten shooten gehen.
Offenbar stand Nikon unter Zeitdruck: Die angesprochene 4K 60p Funktion für Videofilmer wird leider erst im Februar 2021 per Firmware-Update nachgereicht. “Die Kamera ist ideal für die professionelle Videoproduktion oder beispielsweise die Hochzeitsfotografie geeignet, bei der Wendigkeit, Flexibilität und kompromisslose Abbildungsleistung unverzichtbar sind”, erklärt Nikon.
Im Inneren der Nikons werkelt nicht ein EXPEED 6 Prozessor, sondern gleich noch ein zweiter davon. Dadurch kann lt. Herstellerangaben eine schnellere Bilddatenverarbeitung stattfinden. Davon profitiert auch der verbesserte Augen-Autofokus für Menschen und Tiere, der nun ebenfalls für das frei wählbare große Messfeld (Wide-L) zur Verfügung steht.
Neu ist außerdem, dass die Kameras im laufenden Betrieb geladen werden können, um eine unterbrechungsfreie Stromversorgung z.B. für Time Lapses zu gewährleisten. Außerdem kann die Firmaware über die Snapbridge-App aktualisiert werden.
Äußerlich hat sich gar nichts getan – die Bodys sind praktisch identisch mit denen der originalen Z6/Z7.
Selbstverständlich lassen sich an die Kameras neben den aktuellen Z-Objektiven auch via FTZ-Adapter über 300 kompatible Linsen mit F-Bajonett mounten. Letztere profitieren immerhin noch von einer 3-Achsen-Bildstabilisierung, während die nativen Z-Objektive eine 5-Achsen-Stabilisierung genießen.
Nikon Z7 II: Technische Daten und Details
- Mehr Möglichkeiten, mehr Details: Das Z-Bajonett mit seinem großen Durchmesser wird ergänzt um den großen Vollformatsensor mit 45,7 MP und zwei EXPEED-Prozessoren. Daraus resultieren ein größerer Dynamikumfang und rauscharme Leistung über den großen ISO-Spielraum. Videoaufnahmen sind mit Auflösungen bis 4K/60p möglich.
- Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit auf höchstem Niveau: Zwei Speicherkartenfächer erlauben die Verwendung von UHS-II-SD-Karten in einem und XQD- oder ultraschnellen CFexpress-Karten im anderen Fach. Die Anpassung an verschiedene Workflows ist problemlos möglich.
- Gestochen scharfer AF mit ultrabreiter Abdeckung: Absolut zuverlässige Fokussierung. Die Kamera aktiviert nach dem Beenden des Ruhezustands automatisch wieder das zuvor gewählte Fokusmessfeld. Bei einer Objektivlichtstärke von mindestens 1:2,0 funktioniert die Belichtungsmessung bis –4 LW.
- Schneller länger aufnehmen – in aller Stille: Bildraten von bis zu 10 Bildern/s bieten immense Flexibilität. Dabei erlaubt der große Puffer weitgehend unterbrechungsfreies Fotografieren.
- Ein Sucher, der mithält: Der hochauflösende elektronische Sucher (EVF) mit ca. 3,69 Millionen Bildpunkten bietet eine hohe Bildwiederholrate, die Sucherabdunkelungen beim Fotografieren mit hoher Bildrate weitgehend eliminiert.
- Ideale Anzeigekonfigurationen: Anpassbare Informationsanzeigen erlauben die schnelle Korrektur von Einstellungen, können aber beim Fotografieren auch vollständig deaktiviert werden. Der elektronische Sucher wird beim Ausklappen des Monitors zum Aufnehmen im Live-View ausgeschaltet.
- Robust: In unwegsamem Gelände, bei schwierigen Wetterverhältnissen und mit Nebelmaschinen am Set macht die vollständig abgedichtete Z 7II eine gleichermaßen gute Figur.
- SnapBridge: Mit der kontinuierlich weiterentwickelten Nikon-App SnapBridge kann die Firmware der Kamera über ein Smartgerät aktualisiert werden.
Nikon Z6 II: Technische Daten und Details
- Kreativ bei jedem Licht: Das Z-Bajonett mit seinem großen Durchmesser und der große Vollformatsensor mit 24,5 MP sorgen für rauscharme Bilder mit höchster Detailgenauigkeit über den außergewöhnlich großen ISO-Spielraum. Bei einer Objektivlichtstärke von 1:2 funktioniert der »Autofokus mit wenig Licht« jetzt bis zu einem Lichtwert von –6 LW.
- So viel schneller: Fotos werden mit ca. 14 Bildern/s bei voller Nachführung des Autofokus und mit Anpassung der Belichtungsautomatik aufgezeichnet. In einer Aufnahmeserie sind bis zu 200 JPEGs oder 124 verlustfrei komprimierte 12-Bit-RAW-Bilder möglich.
- Zwei EXPEED-Prozessoren: Zwei Prozessoren verdoppeln die verfügbare Leistung – vom Autofokus bis zur Pufferkapazität. Die Umsetzung erfolgt seidenweich, beim Filmen wie beim Fotografieren.
- Zwei Speicherkartenfächer: Die Anpassung an verschiedene Workflows ist problemlos möglich. In einem Fach können UHS-II-SD-Karten und im anderen Fach XQD- oder hochmoderne ultraschnelle CFexpress-Karten verwendet werden.
- Multimedia-Kraftpaket: Schärfere und klarere Filmaufnahmen mit größerem Dynamikumfang. Augen-AF und Tiererkennungs-AF sind beim Filmen verfügbar. Und Filmaufnahmen können bei Bedarf auf externe Geräte ausgegeben werden.
- Robust: Die extrem stabile und leichte Konstruktion dieser Kamera besteht aus einer Magnesiumlegierung. Die Kamera ist leicht zu tragen und so robust, dass sie an jedem Ort eingesetzt werden kann. Sie ist zum Schutz vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit vollständig abgedichtet.
- NIKKOR Z: Mit der großen Auswahl schnell fokussierender, lichtstarker und kompakter NIKKOR-Z-Objektive lässt sich kinoreife Tiefenschärfe erzielen.
- Die Vielseitigkeit des Z-Systems: Externe Blitzgeräte können auch bei hohen Bildraten von bis zu 14 Bildern/s eingesetzt werden. Der Bajonettadapter FTZ stellt die Kompatibilität zu über 300 NIKKOR-Objektiven mit F-Bajonett her.
- SnapBridge: Mit der kontinuierlich weiterentwickelten Nikon-App SnapBridge kann die Firmware der Kamera über ein Smartgerät aktualisiert werden.
Verkaufsstarts und Preise der Nikon Z6 II / Z7 II
Die Z6 II wird voraussichtlich Anfang November 2020 in den Handel kommen. Die UVP beträgt nur für den Body 2.143,56 €; mit 24-70 f4 Kit: 2.898,18 €. Die krummen Zahlen kommen aufgrund der temporär gesenkten Mehrwertsteuer von 16% zustande.
Auf die Z7 II müssen die Kunden noch bis Dezember warten. Die UVP beträgt für den Body 3.313,31 €; mit 24-70 f4 Kit: 3.728,44 €.
Werdet ihr eure “alten” Z6/Z7-Kameras auf die aktualisierten Modelle upgraden oder wartet ihr bis es eine Z8/Z9 gibt? Wir freuen uns auf eure Meinung.