Sony ZV-E1: Vloggen im Vollformat

Reine Vlogging-Kameras haben meistens einen kleinen 1″ oder APS-C-Sensor. Sony hat mit der ZV-E1* jetzt allerdings eine Kamera vorgestellt, die mit einem Vollformat-Sensor ausgestattet ist. Wodurch sich besonders in Low Light ganz neue Möglichkeiten ergeben.

Sicherlich lassen sich mit der Sony ZV-E1 auch ansehliche Fotos schießen, doch das Hauptaugenmerkt liegt auf dem Videobereich, was auch die vergleichsweise geringe Auflösung von 12,1 Megapixeln zeigt.

Das neue Spitzenmodell im Bereich Vlogging besitzt einen rückwärts belichteten Exmor R CMOS Vollformatsensor. Die Vorteile liegen auf der Hand: Dadurch, dass sich wenige Megapixel auf dem großen Sensor tummeln, verbessert sich das Rauschverhalten. Zudem besitzt der Sensor einen hohen Dynamikumfang von 15 Blendenstufen. Speziell im Dunkeln ist das Vollformat ohnehin kleineren Sensoren überlegen, weil einfach mehr Licht auftrifft.

Gewohnt starkes Sony-Autofokussystem

Unterstützt wird der Sensor vom BIONZ XR Bildprozessor und dem ausgeklügelten Autofokus-System, für das Sony so bekannt ist.

Der AF besitzt eine KI-basierte Echtzeit-Erkennung, die Bewegungen aufgrund hinterlegter Motivdaten präzise erkennen soll. Beispielsweise bestimmte Körper- und Kopfpositionen. Die Augen- und Gesichtserkennung soll auch noch mal verbessert worden sein und selbst unter schwierigen Lichtbedingungen noch zuverlässig arbeiten. Befinden sich mehrere Personen im Bild, passt die Kamera automatisch Bokeh und Fokus an, damit nicht nur die Gesichter im Vordergrund scharf sind, sondern alle.

Darüber hinaus kann die Sony ZV-E1 nun auch Vögel, Insekten, Autos/Züge und Flugzeuge erkennen.

5-Achsen-Bildstabilisator und E-Mount

Zittrige Hände sind ab sofort kein Problem mehr, denn die Vlogging-Kamera ist mit einem 5-Achsen-Bildstabilisator und Algorithmen ausgestattet, die eine Stabilisierung von bis zu 5 Stufen ermöglichen. Übrigens funktioniert das auch mit unstabilisierten E-Mount-Objektiven.

Wobei wir schon beim Thema wären. Die ZV-E1 besitzt kein fest verbautes Objektiv. Am E-Mount kannst du deinen ganzen Sony Objektiv-Fuhrpark anbringen. Somit genügt es, wenn du dir den Body kaufst und ein paar hundert Euro sparst.

Die kompakte Vollformat-Sony nimmt standardmäßig Videos in 4K Auflösung bis 60p und 10 Bit 4:2:2 auf. Über die Creators Cloud lässt sich die Kamera upgraden, damit sie auch 4K bei 120p für Zeitlupenaufnahmen unterstützt. Nach dem Upgrade sind dann außerdem 240 Bilder pro Sekunde in Full HD drin.

Zusätzlich kannst du deinen Videos mit den Cinematic Vlog-Einstellungen einen Kino-Look verpassen.

Mikrofon mit Richtcharakteristik

Solltest du kein externes Mikrofon benutzen, für dessen Anschluss es den Multi-Interface-Schuh gibt, musst du dich auf das eingebaute 3-Kapsel-Mikrofon mit variabler Richtcharakteristik (Auto, vorn, alle Richtungen, hinten) verlassen. Es soll auch bei Wind und starken Umgebungsgeräuschen klare Tonaufnahmen gewährleisten. Im Lieferumfang ist bereits ein Windschutz (“Dead Cat”) enthalten.

Und wie sich das gehört für eine Vlogging-Kamera, lässt sich das Display natürlich nach vorne klappen, damit du dich selbst siehst beim Filmen.

Kritik an der Kamera kommt unter anderem von Stephan Wiesner, der in seinen “Wiesner News” erklärte, dass es sich bei der Sony ZV-E1 einfach nur um eine abgespeckte Sony A7III* mit weniger Megapixeln und ohne Sucher handle. Trotzdem verlangt Sony einen stattlichen Preis dafür…

Preise und Verfügbarkeit der Sony ZV-E1

Die Sony ZV-E1 geht ab Ende April 2023 in den Verkauf. Die UVP-Preise sind wie folgt…

ZV-E1 Body*: 2.699 Euro

ZV-E1 Kit mit SEL-2860 Objektiv*: 2.999 Euro

Alternativen zur Sony ZV-E1

Konkurrenz kommt unter anderem aus dem eigenen Haus. Die Sony Alpha ZV-E10* bekommst du mit Kit-Objektiv schon für unter 750 Euro. Zwar besitzt sie “nur” einen APS-C-Sensor, der löst allerdings mit 24,2 Megapixeln auf. So hast du noch etwas mehr Spielraum zum Croppen im Videoschnitt. Ansonsten reicht sie besonders für Vlogging-Neulinge vollkommen aus.

Auch die noch gar nicht so alte Nikon Z30* kommt in Frage, wenn du nicht auf ein bestimmtes System eingeschossen bist und nicht einen ganzen Fuhrpark an Sony-Objektiven besitzt.

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