Du willst in die Drohnenfotografie einsteigen? Eine prima Idee, sind die Bilder doch oft der Hammer. Damit dir diese gelingen, haben wir hier 17 Tipps für spektakuläre Drohnenaufnahmen.
Das wichtigste zuerst: Das Nutzen von Drohnen unterliegt gewissen Vorgaben. So darfst du in Naturschutzgebieten und Nationalparks generell nicht starten. Ebenfalls tabu sind Flughäfen, Wohngebiete, private Grundstücke, Militäranlagen, Krankenhäuser, Kraftwerke, Industrieanlagen, Bundesfernstraßen, Botschaften, Unglücksorte oder Menschenansammlungen.
In Deutschland gelten für die ferngesteuerten Fluggeräte außerdem weitere Regeln. Nötig sind:
- eine Haftpflichtversicherung,
- eine Kennzeichnungspflicht ab 250 g Gewicht sowie
- ein Mindestalter von 16 Jahren für Dohnen mit mehr als 2 kg und
- in dem Fall auch ein „Drohnenführerschein“.
Davon abgesehen darfst du nur auf Sicht und maximal 100 m hoch fliegen.
Drohnenfotografie: Die richtige Drohne ist ein Muss
Kommen wir zum praktischen Teil. Angefangen bei der Drohne…
1. Die Drohne
Mittlerweile gibt es unzählige Drohnen auf dem Markt, doch nicht jede taugt für Foto und Film. Daher fallen die meisten Drohnen, die RAW-Aufnahmen erlauben, unter die seit Mitte 2020 geltenden Regularien der Deutschen Flugsicherung. Interessante Fotodrohnen findest du jedenfalls mit DJI Magic Air 2, Parrot Anafi, Hubson Zino Pro oder Eachine E520S GPS.
2. Der Ort
Weiter geht es mit dem Ort. Ein schnöder Nadelwald ist nicht der Bringer. Eine Brücke, ein Fluss, eine Schlucht aber schon. Dir fällt wirklich nichts in der Nähe ein? Dann bietet sich ein Blick zu Google Maps an.
3. Das Licht
Der geilste Ort bringt allerdings nichts, wenn das Licht Mist ist. Zum Sommer in der Mittagshitze aufsteigen? Eine schlechte Idee. Jetzt steht die Sonne senkrecht, Licht und Schatten sind knallhart. Besser: Der frühe Vormittag oder späte Nachmittag. Oder der Winter. Oder die goldene bzw. blaue Stunde. Ergo gelten die Regeln der „normalen“ Fotografie.
Tipp: Flieg’ dein Motiv aus der Sonne an. So vermeidet du Blendeffekte.
4. Die Planung
Apropos: Du merkst vielleicht schon, ohne Planung geht nichts. Suche dir einen geilen Ort, check die Zeiten von Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang und lege dir eine Route zurecht. Eine gute Planung ist die halbe Miete.
5. Der Akku
Achte bei der Planung außerdem auf die Akkulaufzeit. Nichts ist ärgerlicher, als wenn deiner Drohne der Saft ausgeht. Im schlimmsten Fall ist diese dann verloren – samt den Bildern auf der Speicherkarte.
6. Das Training
Davon abgesehen, solltest du deine Drohne beherrschen. Übe also. Zumal du so erfährst, wie deine Drohne auf bestimmte Manöver reagiert. Vorteil: Hast du deine Drohne im Griff, reduzierst du so die Gefahr von verwackelten Bildern und natürlich für Unfälle.
7. Die Funktionen
Zumal moderne Drohnen dir eine Unzahl von Funktionen bieten. Die solltest du kennen und probieren. Zum Beispiel automatische Flugmodi. Mitunter kannst du auch Flugpfade erstellen, womit die Drohne quasi autonom fliegt. Ebenfalls top: Drohnen mit Hinderniserkennung, die Unfälle vermeiden kann.
Tipp: Auch wenn es für dich „unmännlich“ ist, lies das Bedienhandbuch der Drohne!
8. Das Zubehör
Für populäre Modelle bieten mittlerweile Dritthersteller interessante Extras. ND-Filter zum Beispiel. Oder austauschbare Objektive. Mach’ dich schlau, was es gibt.
9. Die Plastizität
Der Top-Action-Tipp: Umkreise dein Motiv, zeige es von allen Seiten. Verändere die Distanz, fliege deine Motiv aus der Ferne an und dann wieder weg. Das macht Bilder und besonders Videos lebendig.
10. Die Bildqualität
Ganz wichtig: Auch wenn es Speicher kostet, aber die Bildqualität gehört auf das Maximum. Willst du Videos drehen, ist eine 4K-Auflösung Pflicht. Außerdem mindestens 50 Bilder pro Sekunde. Komprimieren kannst du Bilder und Videos später immer noch. Für die nötige Nachbearbeitung setz obendrein auf das RAW-Format.
11. Belichtungsreihen
Nutze zudem Belichtungsreihen. Speziell bei Außenaufnahmen kann sich das Licht schnell ändern. Vor allem natürlich am Morgen oder Abend. Probiere daher verschiedene Blenden aus. So kannst du später das beste Bild heraussuchen oder eine HDR-Aufnahme erstellen.
12. ND-Filter
Apropos Licht: Ein ND-Filter ist ebenfalls clever. Dieser reduziert das Licht und verhindert so eine Überbelichtung.
13. Das Gitter
Clever ist außerdem die Aktivierung des „Gitters“ auf dem Display. So kannst du das Bild besser komponieren und hast Hilfslinien für die Ausrichtung.
14. Der Partner
Richtig gute Bilder und Videos entstehen übrigens im Duo. Einer fliegt die Drohne, der andere bedient die Kamera. So hat jeder seinen Aufgabenbereich, das vermeidet Stress.
15. Ruhe
Stress ist überhaupt ein schlechter Ratgeber. Achte daher drauf, stets die Ruhe zu bewahren. Macht die Drohne etwas unerwartetes, verfalle nicht gleich in Panik. Bleib cool und unterlasse hektische Bewegungen. Versuche stattdessen die Drohne zu stoppen. Das mag dir zwar die Bilder versauen, rettet aber unter Umständen die Drohne. Und noch mal: Je mehr Übung du hast, desto besser weißt du, wie du bei einem Problem reagieren musst.
16. Die Nachbearbeitung
Hast du deine Bilder im Kasten, geht es natürlich an die Nachbearbeitung in Lightroom oder Photoshop. Denn gerade hier kannst du am meisten aus deinen Bildern herausholen. Gute Fotos werden mit etwas mehr Kontrast, mehr Farbe sowie ein bisschen Aufhellen hier und Abdunkeln da erst richtig spektakulär. Versprochen!
17. Die Videos
Noch ein Tipp zum Video drehen: Setz’ auf längere Sequenzen. Sonst ärgerst du dich schwarz, wenn ein paar Sekunden fehlen. Wenig Spannendes kannst du hingegen immer noch wegschneiden. Also lieber ein paar Sekunden mehr als ein paar zu wenig aufnehmen.
Viel Erfolg bei der Drohnenfotografie!